Nadelkissen mit Farb- und Stoffspielereien

Auch wenn ich Ideen hatte für die letzten beiden Termine der Stoffspielereien, ist es an der Zeit für die Umsetzung gescheitert. Diesmal habe ich es tatsächlich geschafft, rechtzeitig vorher etwas fertigzustellen. Und prompt scheitert es fast am Schreiben. Denn Arbeit und abendliche Treffen mit nur kurz im Lande weilenden Freundinnen und ein Wochenende in Wien mit Schneidereimarkt und weiteren Treffen mit Nähfreundinnen sind zeitfüllend. Deshalb ein Beitrag, der leider sehr viel kürzer ausfällt als der ursprünglich geplante. Aber immerhin schaffe ich mal wieder eine Teinahme bei den Stoffspielereien. Die diesmal bei Feuerwerk by KaZe gesammelt werden. Die auch das Thema „Nadelkissen“ ausgesucht hat, das ich mir nicht entgehen lassen konnte.

Gab es bis vor kurzem doch kein Nadelkissen in meiner Nähstube. Bis Gabi dieses Manko durch ein Geschenk in Form eines Kaktuskissens behob. Danach war der Bann gebrochen, wo eines ist, ist bald ein zweites. Sashiko bei den Stoffspielereien im März 2023 und der Wille, die ersten eher jämmerlichen Versuche etwas zu verbessern und außerdem noch andere Muster auszuprobieren verschafften mir ein zweites und auch fast noch ein drittes Nadelkissen.

Das dritte Nadelkissen deshalb nur fast, weil es erst jetzt endlich gefüllt wurde. Und schon könnte man eine Diskussion über die beste Füllung für Nadelkissen eröffnen. Meinungen gibt es einige, meine letztendlich gewählte ist zwar nachhaltig, aber nicht unbedingt völlig überzeugend. Aber dazu erst später mehr. Erstmal habe ich in meinem Inspirationsordner für Nadelkissen gustiert. Dann alle Anleitungen durchgeblättert, die sich über die Zeit angesammelt haben. Und letztendlich auch überlegt, welche Form von Nadelkissen überhaupt gebraucht wird.

Und da war dann recht schnell klar, dass kleine Nadelkissen aus noch kleineren Resten zusammengepatcht zwar recht hübsch sind, wirklich brauchen würde ich allerdings ein Nadelkissen zum Umschnallen um die Nähmaschine, damit immer eins zur Hand ist. Und ganz schick wäre auch eines, in das man die ausgetauschten Nähmaschinennadeln steckt. Und zwar eines, das von vornherein die richtige Nadelstärke erkennen lässt, ohne dass man sich beim Entziffern die Augen verrenkt. Also habe ich mir die Farbcodes für Nähmaschinennadeln angesehen. Und mal eine erste Zeichnung mit ineinander greifenden Farbstreifen für Nadelstärke und Anwendung gemacht. Dabei aber recht schnell festgestellt, dass die großen Stärken und auch einige Anwendungen in meinem Nähleben nicht vorkommen. Also habe ich das Ganze doch etwas reduziert.

Letzten Endes habe ich Streifen aus Jersey, Jeans, Seide (für Microtex) und Leder auf ein Stück weißen Baumwollstoff genäht. Die Stoffe auch annähernd in der Farbe des Farbcodes. Dann ein Gitter hergestellt, aus Nähten in der Farbe der wichtigsten Nadelstärken. Und dabei erstmals die Ziffern mit der Nähmaschine aufgestickt. Im Eifer des Gefechts habe ich allerdings die Stoffstreifen zu breit gemacht, so dass kaum mehr weiß für die Universalnadeln übrigblieb. Zum Glück war auf der rechten Seite der Materialstreifen noch etwas weiß übrig.

Und weil ich dann im Flow war, sind auch schnell noch zwei Nadelkissen nach einer Anleitung entstanden, die ich schon länger mal ausprobieren wollte. Die ganze Ausbeute also zusammen: das endlich gefüllte Sashiko-Nadelkissen, zwei Blümchenkissen und das Nähmaschinennadelkissen. Und die Füllung? Die besteht aus kleinsten Stoffschnipseln und Overlockabschnitten, denn das war das einzige das so spontan zur Hand war. Ganz optimal ist diese Füllung nicht, das einstechen ist stellenweise etwas schwer, und das abstumpfen wird auch nicht verbessert.

Eine schöne bunte Sammlung ist da nun beinander.

Und wo ein Nadelkissen ist, sind bald weitere. Und plötzlich sind die Dinger überall 😉 Selbst nach Wien haben sie mich verfolgt. Ist Constanze doch neuerdings dem Sashiko verfallen und hat neben ihren Büchern auch ein paar sehr hübsche Nadelkissen nach Wien mitgebracht. Mit ihrer Erlaubnis gibt es nun also auch noch ein paar Nadelkissen von Lucy Nahtzugabe zu sehen.

Danke Karen fürs Sammeln und nun bin ich gespannt was sich sonst so an Nadelkissen bei den Teilnehmerinnen tummelt.

Die Stoffspielereien

Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Lass dich vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien, die schon seit 2012 laufen, findest Du auf stoffspielereien.net.

Die Stoffspielerei-Termine 2025

16 Kommentare

  1. Wunderbar, dass du dabei bist! Du hast erst jetzt eine Nadelkissen, das ist ja fast nicht zu glauben. Für die Nähmanadeln habe ich ein Nadelbuch für die Vielfalt. Aber meist beschränkt es sich da doch auf 3-4 Sorten, da ist deine Streifenkissenidee prima.
    Sashiko ist so toll, ich bin immer wieder hin-und weg und die Form mit dem verdrehten Quadrat ist einfach super. Die ideale Füllung ist für mich unten feiner Vogelsand und oben Wattierungsgschnipsel.Das liegt gut auf dem Tisch und soll mit dem Sand die Nadeln schärfen.
    Sonntagsgrüße von Karen

    • Nicht ganz, ich habe das etwas mißverständlich formuliert. Denn das Kaktuskissen wohnt seit Sommer 2022 in meinem Nähzimmer direkt neben der Nähmaschine und hat seither ganz viele stählerne Stacheln. Ich bin also schon ein bisschen länger nicht mehr nadelkissenlos, aber es fühlt sich doch noch recht frisch an, gemessen an der Nählebenszeit. Die Form mit dem verdrehten Quadrat und auch die Idee zu dem Sashikomuster habe ich ja ursprünglich von dir, ich fand deines so toll, dass ich das unbedingt auch ausprobieren musste. Im Sashikokissen sind übrigens Haare als Füllung. Da ich meine Haare allerdings schon länger nicht mehr geschnitten habe, stand das gerade nicht zur Verfügung. Vogelsand auch nicht. Hingegen waren von den Stoffschnipseln reichlich da.
      Liebe Grüße, heike

        • Habe ich von meiner Schwiegermutter, die gelernte Schneidermeisterin ist. Das Haarfett soll die Nadeln pflegen. Funktioniert ziemlich gut. Man braucht allerdings dann doch ein gutes Büschel.

  2. Deine Sammlung ist aber eindrucksvoll, man sieht, wie dir das Nähen zunehmend Spass machte. Besonders die Idee mit den Farbstreifen finde ich gut – meine Nähmaschinennadeln sind jedoch nicht farblich markiert, ich packe sie zurück in die Verkaufsschachtel.
    Zur geeigneten Füllung: manche schwören auf zerkleinerte Walnußschalen, manche auf Sand. Ich fand bei meineen Stöbereien eine Bloggerin, die schlichtweg ein Stück Seife in Stoff hüllt und das als Nadelkissen benutzt, und eine, die einen Topfkratzerschwamm als Füllung nimmt. In meinen Nadelkissen stecken auch Textilreste. Auch wenn du wenig Zeit hattest ist dein Beittag doch ausführlich, danke. Liebe Grüße von Tyche

    • Das Nähmaschinennadelkissen war dann letztendlich hauptsächlich Fleißarbeit mit all dem Dreifachstich. Spaß hat es trotzdem gemacht. In die Schachtel zurück wollte ich bewusst nie, da sie ja dann gebraucht sind und ich da keine Verwechslungen möchte. Schachtel = neu. Das mit den Walnussschalen habe ich auch gelesen, das kommt mir ein bisschen kantig vor. Vogelsand kann ich mir gut vorstellen, Topfputzschwamm eher nicht, der scheint mir zu grob, da hätte ich Sorge dass die Nadeln eher zerkratzen. Wenigstens weiß ich jetzt wohin mit kleinen Stoffschnipseln 😉
      Liebe Grüße, heike

  3. Erstaunlich, daß du erst seit kurzem Nadelkissen benutzt. Meine Nähmaschinennadeln tue ich immer in ihre Verpackungen zurück, die gerade benutzte Packung liegt neben der Maschine. Aber für die Stecknadeln ist ein Nadelkissen neben der Nähmaschine praktisch. Auch mir macht das Füllen und Verschließen der Nadelkissen wenig Spaß. Da braucht es schon einen Extra-Anlaß, um fertig zu werden. Ich werde meine übrig gebliebenen Nadelkissen nächste Woche mitbringen, vielleicht möchtest Du eins? Ich freue mich auf unser Treffen! LG Gabi

    • Naja, 3 Jahre sind es nun schon dass das erste Nadelkissen eingezogen ist. Vorher wohnten sie einfach in ihrer Blechschachtel, hat auch wunderbar funktioniert. Das Verschließen an sich ist nicht schlimm, ich hatte nur keine Haare zum Füllen zur Verfügung. Jetzt endlich war ich soweit, auch etwas anderes zu nehmen.
      Bis diese Woche und liebe Grüße, heike

  4. Du bist als Nähbegeisterte ohne Nadelkissen durchs Leben? Selbst ich habe seit Jahrzehnten eines, ein selbstgemachtes meiner Mutter. (und mittlerweile ein weiteres und 2 Briefchen)
    Aber Du bist ja nun Dank Gabis schönem infiziert 😅
    Und hast gleich gut weiter gemacht. Ist aber auch so ein schönes, vielseitiges Thema.
    Ich muss noch weiter bei Dir lesen…
    Ganz liebe Sonntagsgrüsse
    Nina

    • Ich hatte so ein gehäkeltes, das ich versteckt und nicht verwendet habe. Eigentlich sah ich lange keinen Bedarf. Plötzlich dann doch. Das Nadelkissen nähen kann sich zu einer Sucht entwickeln.
      Liebe Grüße, heike

  5. Deine Stoffcodierung für die Nähnadeln ist genial, gleich bildlich umgesetzt. ich stecke meine auch wieder zurück in die Schachteln, weil ich mir die Farbcodierung nicht merken kann. Deine Sammlung ist wunderbar und so hast du für jeden Nähplatz nun ein passendes Kissen. Und noch welche zum verschenken. Liebe Grüße, Elvira

    • Eben weil ich mir die Farbcodierung nie merken kann, dachte ich es wäre eine gute Idee gleich die Materialien quasi als Eselsbrücke zu nehmen. Vielleicht lerne ich bei ständigem Gebrauch auch endlich die Farbcodierung 😉
      Liebe Grüße, heike

  6. Ja genau, Nadelkissen vermehren sich. Zudem gibt es ja für alle Gelegenheiten das passende. Dein Exemplar gefällt mir ausnehmend gut. Die Idee für die Füllung schnell und günstig. Liebe Grüsse von Regula

  7. Das Kaktus-Ndelkissen ist wirklich ganz allerliebst. Das Motiv habe ich mir gleich mal ganz genau angeschaut! Die Idee eines Nadelkissens zur systematischen „Ablage“ der Nähmaschinennadeln schwebte mir auch schon vor, aber ich habe mir mittlerweile angewöhnt, sie in die Original-Box zurückzustecken. Bei Deiner Umsetzung finde ich sehr geschickt, dass Du die entsprechenden Stoffarten verwendet hast. Liebe Grüße!

    • Das Kaktuskissen habe ich von Gabi Made with Blümchen geschenkt bekommen. Wie passend, das Motiv eines Kaktus für stachelige Nadeln. Die Stoffarten in genau der Farbe des Farbcodes sind eine Unterstützung für mein Hirn 😉
      Liebe Grüße, heike

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