Ein Näh- und Handarbeitsblog sollte dieser Blog hier werden, als ich damit anfing. Ein bisschen ist er das auch immer noch, auch wenn sich inzwischen andere Themen auch breit gemacht haben. Meine Hobbys sind eben vielfältiger. Dass hier jetzt aber auch noch Essen einen kompletten eigenen Beitrag bekommt, das liegt nur an Anita bzw. Antetanni und ihrem Jahresbingo. Denn in einem der Felder dort steht Lieblingsgericht. Und man sollte es nicht glauben, aber das war ein wirkliches schweres Hakerl. Nicht nur, weil ich kein dezidiertes Lieblingsgericht habe. Dazu mag ich einfach zu viele Gerichte zu gerne. Und zu vieles auch nicht, wenn man meine Umgebung fragt. Fleisch zum Beispiel schmeckt mir immer weniger, allzu Fischiges leider auch. Ich mag Süßspeisen als Hauptgericht, mit einer herzhaften Suppe davor. Viele Gerichte, an die ich mich gerne erinnere, habe ich seit Jahren nicht mehr gegessen. Weil die Personen, die ich mit ihnen verbinde, schon lange nicht mehr leben. Die Wassersuppe meiner Oma väterlicherseits. Die eigentlich eine Brotsuppe mit Majoran war. Die Spotzn meiner Oma mütterlicherseits. Das sind oberpfälzische Mehlspatzen, die es immer mit Ei in der Pfanne herausgebacken und grünem Salat dazu gab, wenn ich ab und zu am Wochenende vom Studium heim kam. Der Apfelstrudel meiner Patin, den es oft gab, wenn ich zweimal die Woche Nachmittagsunterricht hatte und die Mittagspause bei ihr und ihrer Familie verbracht habe. Und den ich nie so hinbekommen habe, auch wenn meiner auch nicht schlecht war. Ich mag so ziemlich alle Gewürze, und auch viel davon. Außer Paprika. Was es nicht gerade leicht macht, in einer Gegend zu leben, wo gerade Kürbisgemüse im Gasthaus immer papriziert daherkommt, das austro-ungarische Erbe und so.
Überhaupt, Kürbis. Jedes Jahr wieder freue ich mich auf den Herbst und die Kürbiszeit. Aber erst, seit ich Hokkaido-Kürbis kenne. In meiner Kindheit waren die Kürbisse riesige gelbliche Trümmer, die man zu Kürbis süß-sauer eingeweckt hat und zu sonst gar nichts. Der größte wurde an Erntedank für die Kirche gespendet, da gab es dann beim Erntedankgottesdienst immer eine schöne Sammlung. Insofern war Kürbis immer unter ferner liefen. Dann fanden zuerst die Zucchini ihren Weg nach Bayern. Zunächst möglichst groß geerntet und mit Hackfleisch gefüllt nicht so eine Offenbarung. Irgendwann kam man dann drauf, dass sie relativ klein geerntet durchaus wohlschmeckend und auch vielfältig zubereitet werden können. Und nach und nach kamen dann auch andere Kürbissorten. Nicht nur Zierkürbisse, die natürlich auch. Aber eben auch Butternut und Hokkaido. Und Hokkaido hat sich in mein Herz bzw. in meinen Magen geschlichen. Als Kürbissuppe, ob mit oder ohne Kürbiskernöl. Als Kürbisrisotto. Über Hühnerfilet geschichtet und mit Crème fraîche überbacken, dazu Reis (Danke Jamie Oliver für einen der Klassiker unseres winterlichen Speiseplans). Mit roten Linsen zu einem wohlschmeckenden Curry verkocht (Danke Magdalena, die dieses Gericht auf den Speisezettel unseres jährlichen Nähwochenendes in Hohentauern gesetzt hat). Und dann noch als Flammkuchen. Und weil es diesen Flammkuchen im Herbst und Winter wirklich oft bei uns gibt, bekommt er nun stellvertretend das Häkchen für das Lieblingsgericht.
Über den Weg gelaufen ist mir dieses Rezept in einer aus der Stadtbibliothek ausgeliehenen Zeitschrift. Garten und Wohnen oder so ähnlich hieß sie. Ich habe einige der Rezepte in meinen Rezeptordnern aus Zeitschriften. Einige klangen interessant, wurden kopiert oder online ausgedruckt und abgeheftet. Nicht alle wurden dann tatsächlich ausprobiert. Und einige wenige haben Eingang in unser Repertoire gefunden. Dieses hier kam, schmeckte und siegte. Allerdings in etwas abgewandelter Form. Flammkuchen-Puristen müssen da jetzt durch.
Denn wir mögen den Flammkuchen lieber mit selbstgemachtem Pizzateig. In den Anfängen des Rezepts war es gekaufter Pizzateig aus dem Kühlregal. Dann hat den Besten der Ehrgeiz gepackt. Und ja, bei uns kocht fast immer mein Mann. Ich kann kochen. Ich koche ab und zu auch gerne. Aber ich habe keine Leidenschaft fürs Kochen. Bei mir muss es eher schnell gehen. Der Beste hingegen experimentiert und probiert rum und widmet sich dem Kochen teilweise schon wissenschaftlich. Ich experimentiere nur ein bis zweimal im Jahr gerne, dann wenn wir vor einem Fest den ganzen Tag in der Küche stehen und neue, zum Thema passende Rezepte ausprobieren. Stress inkludiert 😉 Der Beste also hat sich irgenwann eine Küchenmaschine gekauft. Und macht seither Brot und alle möglichen anderen Teige, dass es eine wahre Freude ist. Und eben auch den Pizzateig immer selbst. Und nachdem wir den Flammkuchen mit allen möglichen Flammkuchenteigen mit allen möglichen Rezepten ausprobiert haben, haben wir festgestellt, dass uns beiden sein Standard-Pizzateig am besten als Unterlage schmeckt. Deshalb gibt es hier jetzt auch kein Teigrezept, ich denke, jede/r hat ein Lieblingsrezept für Flammkuchen.
Wichtig ist außerdem der Belag. Und der besteht aus in feine Scheiben geschnittenen Hokkaidokürbis, ebenfalls in feine Scheiben geschnittene rote Zwiebeln, ein bisschen fein gestiftelten Speck und Schafkäse. Der Schafkäse wird darüber gebröselt. Und Crème Fraîche zwischen Teig und Belag. Das ursprüngliche Rezept sah Schmand vor, da es diesen in Österreich jedoch nicht gibt, haben wir uns nach etlichen Versuchen für Crème Fraîche entschieden. Ab und zu, aber nicht immer, kommt noch ein bisschen frischer Thymian oder Rosmarin drüber.
Und das war es dann auch schon. Ab in den Backofen damit. Wir haben so eine schwere Gusseisenplatte, die vorgewärmt wird und mit der Pizza und Flammkuchen wirklich perfekt werden. So perfekt es im Backofen eben geht. Holzgefeuerten Brotbackofen haben wir keinen. Noch, fürchte ich 😉
So, jetzt habe ich doch glatt Hunger bekommen. Und das will was heißen, bin ich doch seit über einer Woche krank und kann trotz Antibiotikum immer noch nicht wieder ohne Schmerzen schlucken. Weshalb ich auf dieses Warnsignal meines Körpers höre und fast nur schlafe. Bloggen leider auch nur in Maßen, Blogbeiträge schreiben, lesen und kommentieren geht gerade auch nur ganz wenig, man möge es mir bitte nachsehen.
Dieser Blogbeitrag wartete jedoch bereits seit längerem aufs endlich fertiggestellt werden, und außerdem ist jetzt die beste Zeit für Kürbis, wie ich finde, deshalb wandert der Kürbisflammkuchen nun zu niwibo und natürlich auch zum BINGO!
Köstlich und schaut auch gut aus. Kürbis ist jedes Jahr ein Bereicherung für den Speiseplan aber auch zur Dekoration toll.
LG aus Wien
Ich bin jedesmal wieder traurig wenn die Kürbiszeit vorbei ist. Bis dahin aber so oft wie geht am Speiseplan 😊
Liebe Grüße, heike
Hach, dein Kürbis-Flammmkuchen sieht köstlich aus, liebe Heike…auch ich freue mich jedes Jahr auf diese Zeit der großen und kleinen bunten Fruchtgemüse, die das Auge und den Gaumen gleichermaßen verwöhnen.
Lieben Gruß von Marita, die sich morgen auch ein leckeres Kürbisgericht vorstellen könnte. 😉
Oh, ich auch. Mal sehen, vielleicht kann ich den Besten zu Kürbis Risotto überreden 😉
Liebe Grüße, heike
Ganz vergessen… gute und schnelle Besserung wünsche ich dir.
LG
Danke liebe Marita
ich denke auch mit schaudern an die völlig geschmacklosen riesenkürbisse meiner kindheit und an dieses in essig eingelegtes matschzeugs. auch für mich ist der hokkaido ein gern gesehener gast in der küche. am liebsten verarbeite ich ihn immer noch als suppe, meist asiatisch gewürzt und mit immer mal unterschiedlichen einlagen wie croutons, pellkartoffelstücke, rohe angebratene kartoffelminis oder feinst geschnittener wirsing. flammkuchen gibts bei uns auch damit. gern auch mmal mit ziegenkäse. statt speck nehme ich frischen knoblauch in feinste scheibchen geschnitten – köstlich!
ansonsten kommt er mal in stücken mit zum ofengemüse oder kurz angebraten in ein süßkartoffelcurry.
euer flammkuchen sieht sehr lecker aus, auch wenn ich den dünneren teig ohne hefe bevorzuge, wegen der schnelligkeit auch mal als fertigteig.
liebe grüße und gute, baldige besserung dem geplagten hals!
mano
Ich bin auch immer wieder fasziniert, wieviel man mit Hokkaido machen kann. Einige der Suppeneinlagen gibt es bei uns auch ab und zu, einige werde ich mir merken. Ziegenkäse geht leider nicht, da bin ich empfindlich beim Geschmack, genauso wenn etwas zu sehr nach Schaf schmeckt. Ich kann dafür einen Schuss steirisches Kürbiskernöl wirklich empfehlen.
Danke für die guten Wünsche, es wird langsam wieder.
Liebe Grüße aus dem Süden, heike
Das sieht ja lecker aus liebe Heike,
sowas ist genau meins.
Kürbis geht immer, Zwiebeln und Ziegenkäse aus.
Herrlich, das werde ich Nachbacken.
Danke fürs Rezept, lieben Gruß
Nicole
Mit Ziegenkäse haben wir es noch nicht probiert, den bringe ich nicht runter. Schafkäse auch nur in der milden Variante. Aber alles ist möglich 😊
Liebe Grüße heike
Mmh nun weiß ich was es dieses Wochenende geben wird – Kürbis Flammkuchen und dazu ein Glas Federweißer, vielen Dank für den Tipp. Kürbis liebe ich auch sehr, allerdings kenne ich wohl zum Glück nicht diesen eingelegten, den gab es weder bei meiner Oma noch bei meiner Mutter. Damals kannte ich diese Kürbisse nur aus USA und dann aus den Halloween Filmen (lach).
Ich wünsche Dir eine gute Besserung und recht schnelle Erholung, ruh Dich ordentlich aus und einen guten Start in den Oktober wünscht
Kirsi
So jetzt mit Abstand von etlichen Jahren hätte ich sogar mal wieder ganz gerne ein bisschen von dem eingelegten Kürbis. Mit Zimtstange und Nelken eingelegt gab es ihn als Kompott zu Reisbrei. Und Sturm, wie der Federweiße hierzulande heißt, habe ich auch bereits im Kühlregal stehen sehen. Da freue ich mich auch schon drauf 😊 Aber erstmal die Tabletten und den Grund dafür geduldig hinter mich bringen. Danke liebe Kirsi und liebe Grüße, heike
Also werde erst einmal wieder richtig gesund! Vielleicht hilft Dir der geliebte Kürbis in allen möglichen Varianten! ☺️ gesund ist er ja nun Mal auch, nicht nur lecker.
Deine Variante mit dem Kürbis finde ich auch fein und wir machen uns auch einen ganz ähnlichen Teig 😋
Ich hoffe, Du kannst viele Kürbisse noch auf Vorrat legen, ansonsten beginnt die Saison ja gerade erst.
Ich mag es, dass Du auch solche Sachen abseits des Nähens bringst.
Alles Liebe
Nina
Heute ist der erste Tag an dem ich denke es geht wieder aufwärts. Und ja, die Kürbissaison beginnt zum Glück gerade erst 😊 Da können wir uns noch einige Monate über leckere Varianten freuen 😊 Der Blog wird immer bunter offensichtlich. Wobei die Spaziergänge diesmal nur auf hm-unterwegs.eu stattfanden. Mal sehen, ob ich in den letzten 2 Tagen hier noch einen schaffe. Aber die beiden Monatsspaziergänge passten besser für den Zweitblog.
Danke liebe Nina und liebe Grüße, heike
Mmmh.. schaut das lecker aus! Vielen Dank für das Rezept. Herbstzeit ist Kürbiszeit, nicht wahr?! Liebe Grüße Nicole
Genau, Herbstzeit ist Kürbiszeit 😊
Liebe Grüße, heike