Glanz und Elend der Annenstraße

Es gibt Monate, da habe ich eine größere Auswahl an Spaziergängen für den Monatsspaziergang als ich verwenden kann. Und dann gibt es Monate, da ist es schwierig überhaupt brauchbares Material zusammen zu bekommen. Dieser Monat August fällt in zweitere Kategorie. Dabei sind wir durchaus unterwegs gewesen. Allerdings waren wir hauptsächlich Freunde besuchen. Gemütliches Zusammensitzen und plaudern, ohne verwendbare Spaziergänge. Und für ein abarbeiten der Liste (ja, ich habe mir eine Liste zumindest für Grazer Themen für den Monatsspaziergang gemacht) war es mir seit Anfang August schlicht und ergreifend zu heiß. Bis ich einer Freundin etwas zum Bahnhof hinterhergebracht habe und die Gelegenheit beim Schopf gepackt habe. Heiß war es auch da. Aber ich war nun mal schon unterwegs. Und hoffte auf zumindest ein paar brauchbare Fotos. Merke: Mache nie Fotos in der größten Mittagshitze. Nicht wegen der Hitze, sondern wegen dem echt grauslichen Licht für Handyfotos. Tja, da müsst ihr jetzt leider durch. Diesmal gibt es auch nicht die von mir gewohnten Details. Zumindest kaum. Sondern das ganze derzeitige Elend der Annenstraße ungeschönt.

Dabei war die Annenstraße mal eine der Vorzeigestraßen von Graz. Und die drittgrößte Einkaufsstraße Österreichs. 1846/47 angelegt als gerade und breite Hauptverbindung zwischen der Stadt und dem weit im Westen gelegenen und 1844 in Betrieb genommenen Bahnhof. Zunächst Südbahnhof genannt und an der Bahnstrecke Graz-Mürzzuschlag gelegen, mutierte der Bahnhof mit der Inbetriebnahme der Südbahnlinie Wien-Triest 1857 zu einem wichtigen Bahnhof entlang der Strecke zwischen der Hauptstadt des Kaiserreichs und dem wichtigsten Hafen. Da war die Annenstraße bereits seit 10 Jahren eröffnet. Namenspatin und 1847 erste prominente Benutzerin war übrigens Anna Maria von Savoyen, die Frau Kaiser Ferdinands I., und nicht Anna, Gräfin von Meran, geborene Plochl, die Frau des in der Steiermark sehr beliebten weil lange hier lebenden Erzherzog Johann. Damals hieß die Straße allerdings noch Annastraße. Und ganz kurz nach dem Bau hieß zumindest der Abschnitt ab Volksgartenstraße stadtauswärts Neue Bahnhofstraße, habe ich irgendwo gelesen. Aber das wohl eher nur kurz, sonst stimmen die ganzen anderen Daten nicht zusammen.

Der südliche Teil des Bahnhofsvorplatzes mit dem Bahnhof und dem oberirdischen Teil der Nahverkehrsdrehscheibe im Hintergrund. Als mir die Idee mit der Annenstraße als Monatsspaziergang kam, war ich bereits am Bahnhof vorbei. Und aufgrund der Hitze ziemlich sparsam mit zusätzlichen Wegen 😉 Dafür gibt es die hübsch bepflanzten Rabatten zu bewundern, die fallen bahnhofstechnisch normalerweise nicht so ins Auge.

Dabei wäre der Bahnhof selbst eigentlich auch das eine oder andere Foto wert. Zumindest die denkmalgeschützte Halle von 1956 mit ihrer großen Verglasung und der ins Glas eingebauten Bahnhofsuhr. Der vorherige Bahnhof wurde im 2. Weltkrieg mehrfach bombadiert und total zerstört. Und auch der zerstörte Bahnhof war nicht mehr das erste Bahnhofsgebäude von 1844. Wurde der recht kleine einhallige Bahnhof doch bis 1878 abgetragen und von 1871-76 ein größerer Bahnhof mit großer Halle und beidseitig flankierenden Bautrakten im Stil des Historismus errichtet. Seit dem Kulturhauptstadtjahr 2003 ziert außerdem eine großformatige Ausgestaltung mit bedruckten Planen die Eingangshalle. Diese sollte nach dem Jahr wieder entfernt werden, besteht aber dank massiver positiver Reaktionen weiterhin.

Ganz am Südende des Bahnhofsgebäudes ist zumindest der Schriftzug des Non Stop Kinos noch vorhanden. Das Kino selbst wurde 2010 geschlossen. 1957 mit einem 500 Personen fassenden Saal mit modernster Technik hinsichtlich Kino-Technik, Schallschutz, Heizung und Lüftung in Betrieb genommen, wurden anfangs von 10-22 Uhr Wochenschauen gezeigt. Bis man bald auf nonstop mit jederzeit rein und raus gehen umstieg und Bambi, Hau-Drauf-Komödien und Horrofilme und ab den späten 1970er Jahren dann Sexfilme zeigte. Zuletzt trat das Kino eher als Event-Location in Erscheinung, bis hin zu einem legendären Auftritt von Pete Doherty. Kurz bevor die ÖBB als Eigner die Räumung der Räumlichkeiten endgültig durchbrachte, wurde das Kino unter Denkmalschutz gestellt. Aus Sicht des Bundesdenkmalamtes gilt es „in seinem authentischen Erhaltungszustand und seiner für die Entstehungszeit typischen Gestaltung als bedeutendes Dokument für die Kino-Architektur der 1950er Jahre in Graz sowie überregional als charakteristisches Beispiel für ein Nonstop-Kino am Bahnhof“. Obwohl geschlossen, ist die Ausstattung also hoffentlich noch vorhanden. Und obwohl ich seit 1995 in Graz lebe, habe ich es nie in dieses Kino geschafft.
Ein weiteres ikonisches Bauwerk der 1950er Jahre ist das gleich neben dem Nonstop Kino gelegene und den Bahnhofsvorplatz nach Süden abschließende Hotel Daniel. Der Vorgängerbau von 1886 wurde bei einem der Bombenangriffe im Umfeld des Bahnhofs während des 2. Weltkriegs zerstört. Den Wiederaufbau gestaltete der Architekt Georg Lippert. Und nicht täuschen lassen, das Daniel ist ein Designhotel und zählt zu den besten Hotels von Graz. Wen es interessiert, findet auf der Webseite des Hotels ein paar wenige historische Fotos. Dieser Fassade des Daniel gegenüber auf der drüberliegenden Seite des Eggenberger Gürtels beginnt in Verlängerung der Eggenberger Straße die Annenstraße.
Vom Bahnhof ist das Gelände und somit auch die Annenstraße Richtung Mur und Innenstadt abfallend. Auch ersichtlich ist mit diesem Foto, dass es sich mit der Annenstraße um eine Geometerstraße handelt. Also um eine Straße, die an einem bestimmten Punkt ausgerichtet ist. Im Fall der Annenstraße ist es der ganz im Hintergrund gerade noch erkennbare Turm der Franziskanerkirche. Die 4 Grazer Geometerstraßen strahlen in alle 4 Himmelsrichtungen aus, die Annenstraße nach Westen. Die anderen 3 Geometerstraßen sind die Theoder-Körner-Straße nach Norden, die Elisabethstraße nach Osten und die Conrad-von-Hötzendorf-Straße (deren Umbenennung diskutiert wird) nach Süden.

Und auch am bahnhofsnahen Ende der Annenstraße sind die Kriegsschäden des 2. Weltkriegs anhand der teilweise wiederaufgebauten und stark vereinfachten Fassaden erkennbar. Durch die Annenstraße verkehren außerdem 4 der 6 Grazer Straßenbahnlinien. Nach einer Umgestaltung 2012/13 wurden die Gehsteige und Radwege verbreitert, der Individualverkehr mit dem Auto ist großteils nur noch stadteinwärts möglich.

Die einzige Unterstellmöglichkeit dieser Art die ich auf der ganzen Länge gesehen habe. Speziell darauf geachtet habe ich allerdings nicht, ich könnte also eventuelle weitere auch übersehen haben. Aufgefallen ist mir das Ding wegen der Begrünung.
Die Begrünung nochmal von näher. Während der Trog links mit dem Klettergewächs jämmerlich aussieht, ist die grüne Wand zumindest noch nicht ganz der Trockenheit und der Vernachlässigung zum Opfer gefallen.
Alle vor 1980 geborenen Österreicher kennen die Joka-Werbung von 1983 , „Ein Joka-Bett bekam der Max, für nachts und auch für untertags…“. Selbst ich kann das Sprüchlein bald auswendig, haben wir doch auch ein Joka-Bett als ausziehbares Gästesofa in unserem Wohnzimmer stehen. Allerdings in 1970er-Jahre-Ausführung in rostrotem Schnürlsamt. Das Grazer Möbelhaus der JOKA Kapsamer GmbH befindet sich nachwievor in der Annenstraße. Eines der wenigen noch hier angesiedelten Traditionsgeschäfte in Betrieb.
Beim Esperantoplatz ist der Name hübscher als der Platz selbst. Auch dem Komplex mit der gelben Fassade und den Walm- und Schopfwalmgiebeln sieht man seine Besonderheit nicht an. Hat der sog. Weisseneggerhof doch einen spätgotischen Baukern. Im frühen 15. Jahrhundert Gülthof und landesherrliches Lehen und somit einer der ältesten Grazer Gutshöfe, stammt das heutige Aussehen überwiegend von einem Um- und Ausbau von 1593-96 sowie 1624-26. Mehr Info zum ehemaligen Edelhof gibt es hier. Die vor dem runden Eckerker der Arbeiterkammer links und dem Weisseneggerhof vorbeiführende Metahofgasse war vor der Annenstraße eine der historischen Wegführungen nach Westen, unter anderem nach Eggenberg.
Von der in den 1970er Jahren noch drittgrößten Einkaufsstraße Österreichs ist außer leerstehenden Geschäftsflächen nicht mehr viel übrig.
Da helfen auch die mehrmaligen verkehrstechnischen Umgestaltungen und die erst 2023 erfolgte Gestaltung mit großen Pflanztrögen und Sitzbänken zwischen Eggenberger Gürtel und Volksgartenstraße nicht wirklich.
Immerhin verschönert eine Begrünung diese Fassade aus den 1970er Jahren.
Und auch zwischendrin ein Lichtblick mit liebevoll bepflanztem Pflanzkübel.
Ein paar lustige Details habe ich dann doch entdeckt.
Von den 2 großen Kinos in der Annenstraße hat das Annenhof bis heute überlebt. Ein paarmal war ich sogar dort, während ich das Union schräg gegenüber nicht mehr erlebt habe.
Ab der Kreuzung mit der Volksgartenstraße/Elisabethinergasse wandelt sich das Bild allmählich. Hier haben mehr der historischen und historistischen Gebäude überstanden. Wie etwa das Gebäude der seit dem 13. Jhdt. bestehenden Bürgerspitalstiftung rechts, in dem im Hof auch die heute vom Verein DruckZeug betriebene Werkstatt der alten Druckerei Bauer untergebracht ist. Auch das Gebäude links gehört zur Bürgerspitalstiftung, ebenso wie einiges an Grundbesitz im Bezirk Lend.
Entlang der Elisabethinergasse verläuft der Mühlgang noch oberirdisch, verschwindet dann jedoch beim Zusammentreffen mit der Annenstraße und verläuft ab hier für eine beachtliche Strecke unterirdisch. Geradeaus im Hintergrund ist der Kirchturm der Elisabethinen zu sehen. Im Konvent der Elisabethinen ist eines der beiden annenstraßennahen Ordensspitäler situiert.
Das Roseggerhaus an der Ecke Annenstraße und Elisabethinergasse wurde 1913 anstelle des ehemaligen Stadthofs des Stiftes Neuberg, der zuletzt als Soldatensammellager militärisch genutzt wurde, erbaut. Der Komplex wurde innen wie außen repräsentativ gestaltet und beherbergte viele Jahrzehnte ein zweistöckiges Café, das nach dem 2. Weltkrieg auch einige Zeit das Kabarett Igel beherbergte. Die Benennung nach Peter Rosegger sollte anscheinend ein Trostpreis für den kolportierten und dann doch nicht erhaltenen Nobelpreis sein (Quelle).
Im Leerstand links ist als Zwischennutzung das „Annenviertler Büro zur Rettung der Welt“ eingezogen. Auch der von 1915 bis 2018 bestandene ehemalige „Gummineger“ ist inzwischen Geschichte. Das Café Wolf direkt daneben wurde 1931 von der gleichnamigen Familie als damit älteste Espressobar von Graz und wohl auch der Steiermark eröffnet und war bis etwa 2016 in Familienbesitz. Inzwischen hat es sich als musikalischer Szenetreff etabliert.
Aber auch hier im innenstadtnäheren Bereich der Annenstraße grassiert der Leerstand.
In die Nebengassen hinein wird es dafür malerisch. Der Verlauf der Annenstraße ist hier nicht mehr geradlinig, sondern folgt leicht geschwungen dem alten Straßenverlauf. Auch die Bausubstanz ist um einiges älter als überwiegend Mitte 19. Jahrhundert wie im oberen Bereich der Annenstraße. Diese Gasse hier trägt noch dazu den hübschen Namen Limonigasse. Laut Quelle 1870 tatsächlich nach den Zitronen/Limonen des Südfrüchtehändlers Barbarini, der 1770 nahebei mehrere Häuser besaß, so benannt.
Noch ein Leerstand, darüber eine hübsch begrünte Terrasse.
Spricht für sich selbst
Die Apotheke der Barmherzigen Brüder zum Granatapfel. Hinter dem barocken Gebäude des 17./18. Jhdt. mit der daneben angebauten Barmherzigenkirche befindet sich der große Komplex des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder. Die Stuckzier der Erdgeschosszone stammt aus dem frühen 19. Jhdt.

Und damit wären wir am Ende bzw. am Beginn der Annenstraße angelangt.

Am Südtirolerplatz spitzt hinter dem Haus der Architektur im Palais Thinnfeld und dem Eisernen Haus die blaue Bubble meines nächsten Programmpunktes hervor. Abkühlen im Kunsthaus beim Besuch der derzeitigen Ausstellungen 🙂

Somit bin ich also am Ende meines optisch nicht sehr beeindruckenden, dafür inhaltlich sehr umfangreichen Spaziergangs angelangt. Zum Monatsspaziergang im August 2024 diesmal also etwas anders als sonst bei mir. Ich hoffe, ihr habt trotz Hitze bis hier durchgehalten. Bis zum nächsten Mal, es war mir wie immer eine Freude.

Edit 22.08.: Ganz vergessen zu schreiben hatte ich bisher, dass die Annenstraße auch die beiden Zonen des Grazer Weltkulturerbes, die Altstadt und Schloß Eggenberg, miteinander verbindet. Und ihr somit noch eine besondere Aufmerksamkeit als Achse innerhalb der Pufferzone zukommt. Vermutlich wird deshalb auch regelmäßig versucht, ihr zumindest gestalterisch neues Leben einzuhauchen.

Meinen Monatsspaziergang „Ham nach Fürstenfeld“ findet ihr hier 🙂

14 Kommentare

  1. Was für ein informativer Spaziergang, einfach wow und Danke für deine Mühe. Ich mag die Fotos, zeigt eben auch Geschichte. Feine Details hast du dennoch eingefangen 😃

    • Manchmal kommt es durch, dass ich früher auch Projekte im Bereich städtebauliche Denkmalpflege bearbeitet habe. Selten zwar, aber immer recht gerne. Und da die Fotos diesmal nicht so viel hergaben, wurde der Text umfangreicher 😉 Und ich hatte richtig Spaß beim recherchieren 🙂
      Liebe Grüße, heike

  2. es ist schon sehr traurig, diese vielen leerstände zu betrachten, besonders wenn man doch weiß, wie dort früher mal das leben tobte – oder zumindest stattfand. ich kenne leider auch einige orte (meist kleinstädte), die innerhalb weniger jahre von städtischen orten mit vielen kleinen netten läden und vielen passanten zu trostlosen orten verkommen sind.
    danke, dass du uns mitgenommen und davon erzählt und trotzdem noch schöne details entdeckt hast.
    liebe grüße von mano

    • Auch Großstädte, wie Graz mit seinen um die 300.000 Einwohner bereits eine ist, werden von diesen Entwicklungen nicht verschont. Im Falle der Annenstraße schwelt dieses Problem schon länger. Und alle Maßnahmen, die man bisher zur Attraktivierung gesetzt hat, haben nur ganz kurzfristig ein bisschen geholfen. Leerstände gibt es nun leider auch an anderen Stellen in Graz viele, mal sehen wohin diese Entwicklung noch führt. Spannend für mich war, dass ich beim Befassen mit der Annenstraße so viele mir bisher unbekannte Themen und Gebäude gefunden habe. Manchmal muss man einfach genauer schauen.
      Liebe Grüße, heike

  3. Danke für diesen sehr interessanten Bericht! So habe ich die Annenstraße noch nie gesehen 😉

    Viele Grüße
    Elena

    • Ich habe auch viel gelernt beim Schreiben. Habe ich mich doch bisher kaum mit der Annenstraße befasst. Und bin auch nur ganz selten dort, sie liegt nicht an den üblichen Wegen. Auch zum Radeln nehme ich lieber die Keplerstraße Richtung Bahnhof und Eggenberg.
      Liebe Grüße, heike

  4. So geschichtsträchtig die vorgestellte Straße, auf die du uns auf den Spaziergang mitnimmst und schade, dass dort vieles verkommt – die vertikalen Gärten an den Häuserwänden gefallen mir da sehr gut…obwohl überall schon deutliche Spuren, dass der Zahn der Zeit dort heftig nagt.
    Lieben Gruß von Marita

    • So schön diese Begrünungen anfangs sind, wenn man sich nicht regelmäßig kümmert, kümmern sie nur dahin. Da bräuchte es private Initiativen, wie z.B. in Wien beim Parklet von Susanne mamimade. Das würde der Annenstraße auch gut zu Gesicht stehen. Und ein bisschen mehr Leben 😉
      Liebe Grüße, heike

  5. So verschieden ist Dein Bericht eigentlich gar nicht. Ein Stück besondere Heimat. Eine alte geschichtsträchtige Straße und das zeigt sich auch. verschiedenste Baustielen. Vor allem nach dem 2. Weltkrieg sind überall so viele Bausünden hochgezogen worden. Und in vielen Städten stehen mitlerweile Läden leer. Mieten, Online Handel…
    Danke fürs Mitnehmen, auch wenn Du meinst, dass die Fotos Deinen sonstigen Ansprüchen genügen. (Das passt doch auch zur Straße)
    Ein schönes Wochenende wünsche ich schon einmal und sende liebe Grüße
    Nina

    • Im Endeffekt zeigt es, auch das ist Graz. Nicht nur die schöne Altstadt, und die Gründerzeitviertel, etc. So wie in vielen Orten gibt es auch hier weniger schöne Ecken. Und ganz so arg ist die Annenstraße dann auch gar nicht. Da gibt es noch schlimmere Ecken 😉
      Liebe Grüße, heike

  6. Schon ein bisschen traurig das zu lesen und zu sehen. Ich kenne auch noch viele der Geschäfte in der Annenstraße, die es nun scheinbar nicht mehr gibt. Meine eigene Geschichte in Graz hat 1992 mit der ersten Übernachtung in der JH Idlhofgasse gleich um die Ecke ziemlich am Anfang der Annenstraße begonnen. Mein erster Spaziergang am ersten Abend, als ich noch nichts und niemanden in der Stadt kannte, folgte genau deinem Weg die Annenstraße runter bis zum Schloßbergplatz mit der überraschenden Ansicht der Schloßbergstiege, in die ich heute noch verliebt bin. Jedenfalls bin ich nicht gleich wieder umgekehrt und nach Deutschland zurückgefahren, obwohl meine erste Sichtung von Kastanienverkäufern auf der Murbrücke an einem dämmerigen Herbstabend (dunkle Gestalten mit verrußten Fingern vor glühenden Tonnen) mir noch heute als ziemlich bedrohlich in Erinnerung ist.
    Vielen Dank für die unglaublich tollen Beschreibungen!
    Liebe Grüße, Astrid

    • Deine eigenen Annenstraßen Erinnerungen mit meinen verwoben, das ist toll. Ich war im Oktober 1994 erstmals in Graz. Und auch gleich ganz begeistert von den Maronistandln 😊 Die Schlossbergstiege mag ich auch, und so viel mehr. Und selbst die Idlhofgasse kenne ich, da war unsere Zahnärztin früher. Eh fast gegenüber vom Jugendgästehaus.
      Liebe Grüße, heike

  7. Boah, was für ein Beitrag, liebe Heike. Danke für diesen sehr interessanten und kurzweiligen Spaziergang. Leider war ich noch nie in Graz. Man spürt, dass dir das Recherchieren und Schreiben viel Spaß bereitet hat. Das Ladensterben wird sich in allen Städten leider fortsetzen, denke ich.
    Bitte entschuldige, dass ich so spät bei dir kommentiere, aber ich wollte mir doch zum Lesen auch die Zeit nehmen und dazu meinen Kopf im Aufnahmemodus haben. Vielen herzlichen Dank für deine ausführlichen Kommentare bei mir – und die Information, dass Geklöppeltes eigentlich eine Netzstickerei ist. Und dass diese Räume hinter den Holzwänden auch für Betagte der Familie waren. So ging es mir aber auch beim Schreiben schon durch den Kopf. Sehr schade, dass Kristina nun diesen Monatsspaziergang nicht in ihrer Sammlung hat!
    Ich wünsche dir noch eine gute Woche!
    Liebe Grüße
    Ingrid

    • Kopf im Aufnahmemodus, oh, das kenne ich gut. An manchen Tagen und mehr noch Abenden geht einfach beim besten Willen nichts mehr, so gerne man auch lesen und kommentieren möchte. Schön, dass du trotzdem noch kommentierst. Und auch ohne Monatsspaziergang Linkparty vorbeigeschaut hast.
      Liebe Grüße, heike

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