Dieser Juli war produktiv. Ich habe endlich ein paar bereits letztes Jahr zugeschnittene Oberteile aus Jersey fertig genäht. Und weil ich schon dabei war, noch ein paar zugeschnitten und genäht. Wie passend, dass da beim Kleidung Sewalong bei Augensterns Welt im Juli auch T-Shirts & Tops das Thema sind. Wie ich kurz vor knapp bemerkt habe. Und es dann doch nicht mehr rechtzeitig geschafft habe teilzunehmen. Schließlich mussten ja auch noch Fotos gemacht werden von meinen farblich endlich auf bestehende Röcke abgestimmten Oberteilen. Und bearbeitet. Und Text geschrieben. Usw. Ihr kennt das.
Als erstes habe ich die vier schwarzen Jerseyoberteile fertiggestellt, denen seit letztem Jahr nur mehr das Halsbündchen fehlte. Das Problem war allerdings, dass bei zweien die Reste nicht mal mehr für ein Halsbündchen reichten.
Statt 1 mach 3
Ich hatte 1,20m eines Tencel-Jersey in Schwarz in Hinblick auf ein weich fallendes Shirt mit Dreiviertelärmeln gekauft. Planlos. Ich mag eigentlich keine T-Shirts mit Dreiviertelärmel. Das nervt jedes Mal beim Jacke anziehen. Außerdem nähe ich gerne einen meiner Standardschnitte. Also habe ich ein bisschen Tetris gespielt. Die 1,20m waren großzügig abgeschnitten. Und ich habe tatsächlich 3 Oberteile daraus zuschneiden können. Von meinen 3 liebsten Oberteilschnitten jeweils eines.
- Ein Sommershirt von Lillesol & Pelle inklusive Halsbeleg
- Eines nach meinem ärmellosen Basic Schnitt mit V-Ausschnitt, der aus Faded Stripes aus Ottobre 2/2015 entwickelt wurde (Änderungen zu Faded Stripes: Schulternaht statt Schulterpasse, V-Ausschnitt, kein Bündchen am Armausschnitt)
- Eines nach meinem Basic Raglanschnitt, der von einem gekauften T-Shirt abgenommen wurde
So weit so gut. Das Nähen ging zügig, das Sommershirt war schnell fertig. Auch die beiden anderen und zwei weitere Raglanshirts aus schwarzem Sommerjersey waren schnell zusammengesetzt. Aber dann die Ernüchterung. Keine Ahnung, wo ich beim Zuschnitt mit meinen Gedanken war. Obwohl ich das eigentlich im Original recht lange Sommershirt bereits etwas kürzer gemacht hatte, reichten die Reste nicht mehr für die Halsbündchen der beiden anderen Teile. Nicht mal mehr für eines. Stückeln wollte ich nicht. Entnervt blieben die Teile erstmal ein gutes Jahr liegen, auch die aus Sommerjersey. Während das Sommershirt in stetem Einsatz war. Im heurigen Frühsommer war mir immer noch nicht der richtige Stoff für den Halsausschnitt über den Weg gelaufen. Anfang Juli gab ich auf und ging die Fertigstellung an. Und schnitt für alle 4 Oberteile die Halsausschnitt-Bündchen in schwarzem Sommerjersey zu. Und was soll ich sagen, es ist weniger schlimm als befürchtet. Es wird sich weisen, ob mit der Zeit und mehreren Wäschen die Unterschiede größer werden.
Eines der beiden Oberteile aus Sommerjersey bekam noch einen kupferfarbenen Plot mit dem passenden Slogan „perfectly imperfect“ aufgebügelt.
Basics in Herbstfarben
Und weil es gerade so gut lief, wurden auch endlich die ebenfalls seit letztem Jahr gut abgelagerten 4 zugeschnittenen Oberteile angegangen. Ein olivgrünes und ein rostoranges im ärmellosen Basic Schnitt sowie eines in Zimtorange, bei dem ich den Schnitt Statement Shirt aus der Ottobre 2/2017 mit einem V-Ausschnitt versehen habe, und ein Raglan aus rotbraunem Tencel warteten darauf, dass ich mich endlich aufraffte, die Overlock passend umzufädeln.
Und weil sich das Overlock umfädeln schließlich lohnen sollte 😉 wurden aus dem rostorangen Jersey noch zwei Raglan zugeschnitten.
Kleiner Refashion Exkurs
Und während khaki aufgefädelt war für das olivgrüne T-Shirt, bekam auch endlich der von einem Kleid abgeschnittene Rockteil ein farblich passendes Bündchen verpasst. Das Kleid aus wild gemustertem Viskosejersey hatte ich vor vielen Jahren mal bei Boden bestellt und kaum getragen. So gerne ich Wickeloberteile mag und an anderen immer ganz toll finde, ich fühle mich immer sehr entblöst und den Fokus zu sehr auf meine Oberweite gelenkt. Außerdem funktionieren große und wilde Muster in Gesichtsnähe bei mir eher minderprächtig. Also habe ich beherzt zur Schere gegriffen. Das Oberteil mit kurzem Schößchen wurde gesäumt und wanderte zur Cousine. Und der Rest vom Rockteil wartete auf seine Verwandlung zum Rock. An und für sich simpel. Farblich passendes Bündchen zuschneiden und annähen. Wenn man denn nicht unbedingt auch die Overlocknaht in einer einigermaßen passenden Farbe haben möchte. Von der man nur 3 Garnrollen zuhause hat und deshalb erstmal aufstocken muss. Und sich das Overlock umfädeln auch lohnen soll. Wie gut, dass ich eh ein T-Shirt aus dem olivgrünen Jersey haben wollte. Der Rock bekam vorne eine Kellerfalte, weil sich die Mehrweite anderweitig nicht bändigen ließ, und ich habe einen leichten Jerseyrock für den Sommer mehr im Schrank.
Kombinierfreude
Die neuen Oberteile in Herbstfarben schließen eine seit längerem evidente Lücke in meinem Kleiderschrank. Gerade zu einigen meiner Sommerröcke aus Jersey fehlten die passenden Kombi-Partner. Einzig Oberteile in Petrol waren bereits vorhanden. Jetzt ist einiges mehr an Kombinationen möglich, seht selbst:
Auch weitere Teile passen wunderbar in das Farbschema, wie mein Cardigan Comodo und/oder mein Strohhut. Oder auch die neuen Sandalen, die unverhofft perfekt zum rotbraunen Raglan aus Tencel passen.
Sehr schön, ein ganzer Stapel UFOs wurde abgetragen, und kein Stoff wurde neu hinzu gekauft. Und endlich habe ich mich aufgerafft, dringend benötigte Basics zu nähen. Und da dieser Beitrag immer noch wunderbar zum Juli Thema T-Shirts&Tops des KSAL22 auf Augensterns Welt passt, hoffe ich dass trotz Verspätung doch noch eine Verlinkung möglich ist.
Das ist drin:
- Schnitt/Anleitung: Sommershirt Lillesol & Pelle; Statement Shirt Ottobre 2/2017; Schnitte für ärmelloses Shirt sowie Raglan selbstgebastelt bzw von Kaufshirt abgenommen
- Material: Tencel Jersey in schwarz und rotbraun, Baumwolljersey in olivgrün, rostorange und zimtorange alle Stoffgeschichten, Graz (leider demnächst Geschichte 🙁 ); Sommerjersey Baumwolle schwarz von Biostoffe Wien
- Kosten:
- Werkzeug: Nähmaschine, Overlock
- Plot: von Gabi, vielen Dank dafür 🙂
- Arbeitszeit: nicht Buch geführt, in Summe etwa 10 Stunden
Verlinkt mit:
Liebe Heike,
endlich komme ich dazu, Deinen neuen Blog zu besuchen! Herzlichen Dank für den lieben Kommentar bei mir und das grosse Lob zu meinen Fotos 🙂 Ich würde mich sehr freuen, wenn Du beim nächsten Fotospaziergang mitmachen würdest!
Liebe Grüsse aus Kopenhagen
Kristina
Liebe Kristina,
Wenn Technik und Zeit es zulassen im Urlaub, bin ich dabei. Spaziergänge sollte es genug zeigenswerte geben. Nicht, dass meine Wahlheimatstadt nicht auch schöne Spaziergänge bieten würde.
Liebe Grüße aus Graz heike
Aus 1,2m (fast) drei Shirts finde ich wirklich beeindruckend! Und ich dachte schon, ich puzzle viel rum 😉
Die wilden Muster sind für mich auch immer gefährlich, ich sehe sie, finde sie ganz toll und wenn ich vorm Schrank stehe, greife ich dann doch zu einem unifarbenen Oberteil. Aber das du das Oberteil auch noch ändern konntest finde ich spannend. Bei mir wäre das wohl übrig geblieben…
Grüße, Tina
Der Stoff war ziemlich breit und wie gesagt, die gekauften 1,20 waren großzügig abgeschnitten, also eher so Richtung 1,30m. Und 2 der 3 Oberteile waren ärmellos. Sonst wäre das nie gegangen.
Ich habe in meinem anfänglichen „ach so viele hübsche bunte Stoffe“ Überschwang erst mal recht viel besser weiterzugebendes produziert, inzwischen habe ich das besser im Griff und tobe mich eher beim Patchwork mit den bunten Mustern aus 😉
LG heike
So viele Kombinationsmöglichkeiten! Wie gut, dass du die zugeschnittenen Stoffe vernäht hast. Bei mir geht wild gemustert auch nur untenrum. Und wenn ich mir meinen Kleiderschrank so anschaue, geht bei mir der Trend ebenfalls immer mehr zu Uni. Ist es das Alter? 😉 Lg Gabi
Das Alter nur bedingt, glaube ich, eher das hart erarbeitete Wissen was einem steht und was nicht. Mit den gelegentlichen Ausrutschern natürlich 😉
LG heike
Toll, wie alles zusammenpasst! Ich mag einfarbige Basics auch sehr gerne – aber da ich unterherum auch fast nur langweilig trage, gibt’s schon ab und zu mal was gemustertes…
Liebe Grüße,
Nanni
Danke liebe Nanni. Das eine oder andere gemusterte Oberteil gibt es bei mir schon auch, aber gemustert funktioniert bei mir unten definitiv besser.
LG heike