Gartenwonne im Mai

Es gab mal eine Zeit, da habe ich jede freie Minute im Garten verbracht. Dann habe ich das Nähen und ein bisschen später auch noch das Stricken wiederentdeckt. Seitdem muss sich der Garten meine spärliche Freizeit, die der Vollzeitjob lässt, mit meinen anderen zeitfressenden Hobbies teilen. Und seit noch nicht ganz einem Jahr auch noch mit dem Bloggen 😉

Langsam sieht man dem Garten die spärliche Aufmerksamkeit an. Das vor Jahren erstellte Grundgerüst war jedoch anscheinend ganz gut, es gibt immer noch recht idyllische Ecken. Ich mag es im Garten eh etwas wilder, viele Blühpflanzen dürfen durch den Garten wandern, ich greife nur kuratorisch ein wenn eine Stelle so gar nicht passt. Oder wenn eine Pflanze rosa blüht 😉 Bestes Beispiel sind die Akeleien, die jetzt im Mai Hochsaison haben. Ein paar waren bereits vorhanden, als wir einzogen und ich den Garten gestalterisch übernommen habe. Ein paar andere Sorten habe ich zusätzlich gesetzt. Vor allem einige gefüllte der Sorte Black Barlow. Die sich inzwischen ganz wunderbar eingekreuzt haben. Und weil ich es so sehr mag, wenn der Garten im Mai wieder so richtig loslegt und in Pfingstrosen und Akeleien und Blühsträuchern schwelgt und alles für kurze Zeit so herrlich nach Flieder duftet, und außerdem niwibo den Wonnemonat Mai sucht, gibt es hier auf meinem Hobbyblog entgegen meiner ursprünglichen Intention nur über meine textilen Hobbies zu schreiben jetzt doch auch ein bisschen Garten zu sehen.

Da freut man sich doch auf das Heimkommen 🙂
Nicht ganz so viel Freude macht er hier und der Rest seiner Familie. Mindestens 5 Rehe wohnen im benachbarten Graben, und in den letzten Jahren haben sie auch entdeckt, dass es in meinem Garten viel Schmackhaftes gibt. Einerseits finde ich es schon sehr toll, dass mitten in der Stadt Rehe nahezu unbehelligt leben können, aber müssen sie immer meine Blütenknospen fressen?
Meine Tulpen habe ich die letzten Jahre nicht mehr blühen sehen. Diese spatblühenden Tulpen hier zwischen Straße und Garage haben es nur bis zur Blüte geschafft, weil ich ein Drahtgitter drüber geworfen habe. Tulpen hinter Gittern quasi.
Deshalb haben wir den Pfingstmontag auch mit Tomatenhaus einigermaßen rehsicher machen verbracht. Neben jäten, Erde lockern, Kompostmiete durchwerfen und Kompost verteilen und Tomaten, Paprika, Chili und Zucchini einsetzen. Wenn jetzt noch die Schnecken die Zucchini in Ruhe lassen würden, könnten wir vielleicht endlich wieder mal Gemüse ernten. Der alte Maschendrahtzaun zum Nachbarn mit 2 Reihen Stacheldraht oben ist übrigens genauso alt wie das Haus und hält die Rehe mitnichten ab. Den nehmen sie fast aus dem Stand.
Die japanische Strauchpfingstrose wird dafür zum Glück in Ruhe gelassen. Und dankt es mit schwenderischer Fülle. Heuer dauerte die Blüte nicht ganz so kurz wie sonst immer, vermutlich weil es so kalt war.
Die weiße Päonie im weißen Beet (ja, ich habe ein weißes Beet, Sissinghurst lässt grüßen 😉 ) blüht zeitlich versetzt erst nach der dunklen. Verlängerte Freude also. Die Staudenpfingstrosen sind dafür heuer besonders spät dran, noch sind sie nicht wirklich aufgeblüht.
Die Maiglöckchen neben dem Gartentor sind auch schon wieder abgeblüht.
Ebenso der Flieder. Von dem es übrigens noch weitere Farben gibt, neben weiß noch helllila, purpur und lila mit weißem Rand. Der Schneeball blüht dafür noch, wunderschöne weiße Blütenbälle und komplett durchlöcherte Blätter, jedes Jahr das Gleiche.
Und natürlich die Akeleien. Seit Wochen tanzen sie durch den Garten und erfreuen unser Herz. Achtung Bilderflut.
Jetzt sind sie allerdings langsam am abblühen.
Dafür beginnen nun die Schwertlilien,
die frühen Taglilien,
Frauenmantel
und die ersten Rosen zu blühen. Die hier ist eine der wenigen reinweißen und heißt Schneewittchen bzw. Iceberg. Diese hier im Topf und eine als Kletterrose gezogene sind die einzigen verbliebenen dieser Sorte. Da ich jedoch ursprünglich überhaupt keine Rosen wollte, ist es eh ein Wunder, dass doch ein paar recht hartnäckig überleben.
Auch die Gloire de Dijon an der Garagenwand. Und die noch von der Großmutter meines Mannes stammenden purpurroten Kletterrosen, von denen mehrere Stöcke sich über den Garten verteilen und ihre Pracht entfalten. Allerdings momentan noch nicht, bis auf vereinzelte gerade sich öffnende Blüten wird das mit der Rosenblüte erst im Juni was.
Bis dahin sorgt die Weigelie für den roten Farbtupfer in der Blütenhecke.
Und ich setze mich unter den Ginkgo und genieße noch ein bisschen den Feier(tags)abend.

Unser Schirm-Ginkgo ist gerade an heißen Tagen unser bester Freund im oberen Garten nah beim Haus, deshalb darf er nun auch zu Astrids Mein Freund der Baum.

12 Kommentare

  1. Ein ganz herrlicher Garten genau nach meinem Geschmack. Ich glaube dir gerne, dass er viel Arbeit macht. Vor allem der Zwiespalt mit den Rehlein, die man einerseits als Bereicherung und andererseits als Zerstörer sehen muss kann ich mir echt schwierig vorstellen… Ich versuche hier im Garten der betagten Vermieterin gegen (Acker) Winden vorzugehen… bekanntlich ein Unterfangen wie bei einer Hydra… Herzliche Grüße, Barbara

    • Ackerwinden, ja, gegen die kämpfe ich auch seit Beginn erfolglos. Und gegen die meterlangen Ranken einer Art wilde Brombeere. Die sind fast noch schlimmer, Hydra ist gar kein Ausdruck. Erstere ist wenigstens noch hübsch 😉 Und natürlich fressen die Rehe die nicht, die haben auch Geschmack. Wobei, saftige Disteln mögen sie gerne 😊
      Liebe Grüße heike

  2. oh, bitte zeig gerne häufiger etwas vom Garten! traumhaft
    natürlich nehmen die Rehe für so Delikatessen wie Tulpen den Zaun mit Leichtigkeit. vielleicht hilft es, wenn du im Frühjahr dort was bimmelndes und alte CDs hin hängst, etwas nacheinander, dass sie sich nicht zu schnell dran gewöhnen
    so viele schöne Akeleien! gerade auch so zusammen tanzend. machst Du einen Rückschnitt für eine weitere kleine Blüte?
    Der. Mai ist einfach der! Gartenmonat zum Genießen
    gute Woche und liebe Grüße
    nina

    • Rückschnitt bei den Akeleien mache ich erst bevor die Samenstände ausreifen, damit sich nicht alle aussäen. Selbst da komme ich kaum rum. Mein Hauptkampf im Garten ist gegen Winde, Quecke, Dornenranken und diverses anderes, immer und immer wieder, so schnell kann ich gar nicht schauen. Da bleibt kaum Zeit für anderes.
      Und ein bisschen genießen möchte man ja auch noch 😊
      Liebe Grüße heike

  3. Wie schön das bei Dir ausschaut, bitte mehr vom Garten, ein bisschen Abwechslung auf dem Blog ist doch ok.
    Akeleien mag ich furchtbar gerne, hier gibt es sie auch in allen Farben, Leider sind die meisten bereits verblüht.
    Aber dieses Jahr gab es tolle Farbmischungen.
    Dir nun einen schönen Abend, lieben Gruß
    Nicole

    • Hier sind die Akeleien auch schon sehr am abblühen, leider. Und es hatten sich sehr viele rosafarbenen eingeschlichen. Ich mag ja die dunklen am liebsten, dunkellila und dunkelrot. Aber auch verschiedene Blautöne kommen vor. Nur die weißen wollen nicht bleiben, spätestens im nächsten Jahr sind sie leicht rosa getönt. Ach, ich mag sie alle 🙂
      Dir auch einen schönen Abend und liebe Grüße, heike

  4. Die Päonie ist ja der Hammer, liebe Heike…da wiederhole ich mich. 😉 Gerne bin ich mit dir durch deinen blühenden Maigarten geschlendert…überall blüht es, das gefällt mir gut. Manchmal möchte ich auch mehr Kreativität leben, aber der Garten beansprucht schon einiges an Zeit und in diesem Jahr will ich mal wieder richtig damit durchstarten, denn die letzten Jahre ist er mir an manchen Stellen doch zu übermütig geworden. 😉
    Lieben Gruß von Marita

    • Da sagst du was. So ein Garten benötigt ziemlich viel Zuwendung, dankt es einem dann aber auch vielfach. Und übermütig ist meiner auch sehr, der Ausdruck trifft es ziemlich gut 🙂
      LG heike

  5. Sehr gerne habe ich Dich auf Deiner Gartentour begleitet und bin total begeistert von Deinem grünen Reich. Das mit den Rehen ist natürlich problematisch, da freut man sich doch eher, wenn man sie in der freien Natur sieht, nicht wahr ?

    Die Strauchpfingstrose mit den dunklen Blüten ist ja der Hammer und die Akeleien liebe ich auch, ihnen will ich noch einen eigenen Post widmen.

    Viel Freude in Deinem Garten
    wünscht Dir
    Anke

    • Die Rehe mochte ich auch lieber, als sie nur im Nachbargarten wohnten. Wiese und waldähnlich und ungestört, weil selten jemand zum mähen da, das war jahrelang gut. Bis sie entdeckt haben, wie gut es bei uns schmeckt und dass man tagsüber auch ungestört Nickerchen in den Beeten machen kann. Bis die störenden Zweibeiner heimkommen und mit der Handykamera rumfuchteln 😉
      Die Akeleien haben sich leise in mein Herz getanzt, deshalb dürfen sie sich auch so stark vermehren 😊
      Danke für deinen Besuch, ich werde dann auch mal bei Gelegenheit zu deinen Akeleien schauen.
      LG heike

  6. oh, du hast auch so einen wunderbaren akeleien-feengarten! ja, sie tanzen und blühen unermüdlich und erfreuen mich auch sehr. dein garten ist ganz nach meinem geschmack und verliebt bin ich ja in deine wunderbare dunkelrote päonie – so eine schönheit!
    und ja, gerne öfter bilder aus deinem garten (auch mit reh…).
    liebe grüße
    mano

    • Feengarten, so ein schöner Begriff. Leider passt er nur noch in Teilen auf meinen Garten 😉 Vor allem jetzt, da die Akeleien mehr oder weniger abgeblüht sind. Dafür zeigen jetzt die wenigen Rosenstöcke ihre Blüten 😊 Die Blüten der Päonie zeigen sich ja leider nur sehr kurz, aber dafür umso prächtiger.
      Die Rehe sind leider etwas kamerascheu 😉
      Liebe Grüße heike

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