Bunt und japanisch in und aus der Küche

Izakaya und Siebdruck, ein interessanter Mix. Das kommt euch japanisch vor? Zumindest ersteres? Und ihr habt recht. Izakaya sind japanische Lokale, wo man kleine Gerichte zu den Getränken bestellen kann. Ein bisschen wie eine spanische Tapas-Bar, nur eben auf japanisch. Man geht am besten zu mehreren hin, bestellt eine ganze Bandbreite an Gerichten und teilt sich alles. Und trinkt etwas dazu. Sake zum Beispiel. Das ist der japanische Reiswein. Wobei ich ja finde, dass Wein nicht wirklich die richtige Bezeichnung ist. Denn der Herstellungsprozess ähnelt eher dem Bier brauen als der Weinherstellung. Bei den Prozenten und den Geschmacksrichtungen von trocken bis süß ist man dann schon eher beim Wein. Bzw. ist Sake etwas stärker, so etwa im Bereich 15-20% Volumenprozent.

Und warum erzähle ich das jetzt alles? Will ich jetzt etwa auch noch mit dem Foodbloggen anfangen? Keine Sorge, es wird hier nach wie vor hauptsächlich über meine textilen kreativen Wege und Werke zu lesen geben. Und den einen oder anderen Spaziergang und Monatszwölften. Heute jedoch gibt es mal wieder ein textiles Nähwerk. Und ein bisschen Izakaya.

Ich habe mir nämlich eine Schürze genäht. Gebraucht hätte ich sie nicht. In unserem Haushalt tummeln sich mehr Schürzen als wir beide tragen. Erbstücke von der Oma, Geschenke von Familie und Freunden, Zugaben zu Grillseminaren. Reichlich viel für 2 Menschen, die selten bis gar nicht Schürzen verwenden. Und von denen einer öfter in der Küche steht und etwas zaubert als die andere. Trotzdem habe ich mir eine Schürze genäht. Ich konnte gar nicht anders.

Denn wenn ihr euch an den letzten Beitrag vom Siebdruck Workshop erinnert, waren da etliche Schürzen zu sehen. Erstmal die von Kristina, die tolle aktuelle und die gleichermaßen tolle zukünftige. Und die eine oder andere Schürze-to-be der anderen Kursteilnehmerinnen. Es war offensichtlich ansteckend. Mich hat es dann am zweiten Tag erwischt. Da musste ich dann doch noch die Umrisse einer Schürze auf ein ausreichend großes Stück Stoff nachzeichnen und passend bedrucken. Und auch genäht war sie schnell. Kam doch unverhofft die Ankündigung eines weiteren japanischen Kochkurses im Geschmackslabor per Mail ins Haus geflattert. Und da der Beste annähernd alle der angebotenen Kurse, von Molekularer Küche über Mittelalter und Industrie bis eben japanisch, über die Jahre mitgemacht hatte, und ich auch ein paar, war das doch Die Gelegenheit, die Schürze fertigzustellen und auszuführen. Izakaya und Sake hatten wir zwar vor ein paar Jahren schon mal genossen, aber diesmal wurde der Kurs von Atsuko-san geleitet und die Chance auf andere Gerichte war groß. Und so war es auch.

Wir versuchten uns an Edamame, Renkon, Yaki Udon und Gyoza. Also an gekochten Sojabohnen, mit Fleisch gefüllter Lotuswurzel, einem Nudelgericht und gefüllten ursprünglich chinesischen Teigtaschen. Ach ja, den Salat Stapel nicht zu vergessen.

Von links oben im Uhrzeigersinn und noch im Herstellungsprozess: Renkon, Salatstapel, Edamame und Yaki Udon.
Und Gyoza. Die Teigtaschen wurden direkt am Tisch in der Pfanne zunächst einseitig angebraten und dann leicht gedämpft.
Es ist angerichtet. Daneben prutzeln die Gyoza in der Pfanne. Wir genießen das Ergebnis unserer Arbeit und stoßen mit Sake in traditionellen Stamperln an. Kanpai!

Mit Gerichten aus der Izakaya Küche und einer bunten Schürze für die Küche kann ich auch ein weiteres Häkchen beim BINGO! von antetanni machen. Es wird 🙂

13 Kommentare

  1. Toll ist sie geworden deine Schürze und solch ein Siebdruckworkshop bei Christina muß ich irgendwann schaffen. Mit dieser schürze bist du auf jeder Party ein Hingucker!
    VG Karen

    • Danke liebe Karen. Du bringst mich auf Ideen für das nächste Sommerfest 😉 Und ja, unbedingt einen Siebdruck Workshop bei Kristina machen, wenn sich die Gelegenheit bietet!
      LG heike

  2. Die ist ja toll geworden, ein perfekter Stoff für die Küche.
    Hier gibt es keine einzige Schürze, aber ich glaube, das sollte ich mal ändern.
    Dir einen schönen Abend, lieben Gruß
    Nicole

    • Dafür dass ich selten mal eine Schürze verwende und der Küchenmeister noch weniger haben wir tatsächlich eine stattliche Sammlung. Es hätte wirklich keine mehr gebraucht. Aber irgendwie fügten sich die Motive so küchenartig zusammen, da konnte ich quasi nicht mehr anders 😉
      Danke und einen lieben Gruß, heike

  3. Ich mag Schürzen! Deine ist ein echtes Träumchen geworden, den bedruckten Stoff hatte ich ja schon bewundert, nun tue ich dies gern mit dem Endergebnis. Da macht das Kochen doch gleich viel mehr Spass! Und saulecker siehrt es aus. Ich finde, Karen hat ganz recht, der Star auf jeder Party!
    Liebe Grüße
    nina

    • Schürze, das neue Party Outfit 😉 Und das Essen war supergut. Die japanische Küche hat soviel mehr zu bieten als Sushi!
      Danke dir und liebe Grüße, heike

  4. Die Schürze ist richtig, richtig schön geworden! So eine hätte ich auch gerne. Wenn man also einen erfolgreichen Siebdruckworkshop machen will, sollte man sich vorher überlegen, was man alles aus den Stoffen später nähen könnte ;). LG Gabi

    • Ich hatte mir nur bei einem Teil der Stoffe überlegt, was daraus werden könnte. Deshalb wartet auch so einiges auch noch auf Verarbeitung. Besser ist es, wenn man sich beim bedrucken zumindest grob überlegt, wie denn die Schnittteile aussehen. Sonst passiert es wie bei mir, dass der lustige Käfer genau im Abnäher des Einkaufsbeutels landet 😉
      Liebe Grüße heike

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