Ende April in Wien habe ich nette Blogger- und Nähfreundinnen getroffen, ein paar Ausstellungen besucht (leider beiweitem nicht alle die ich zu der Zeit sehen wollte), einen schönen Stadtspaziergang gemacht, ein bisschen Stoff gekauft (ach) und überhaupt ein paar schöne Tage verbracht. Auslöser für das Wochenende in Wien war der Schneidereimarkt, der am 26.+27. April zum wiederholten Mal im schönen Ambiente der Orangerie von Schloss Schönbrunn stattfand.
Der Ausstellungsteil
Bereits Donnerstag freinehmen ging nicht, also erst am Freitag Vormittag rein in den Flixbus und ab nach Wien. Die Betten in der Wohnung bezogen, Constanze, die Gabi vom Bahnhof abholen wollte, die Wohnungsschlüssel in die Hand gedrückt und mit dem Bus zur Albertina gefahren. Denn der verbleibende Freitag Nachmittag war meine einzige Chance auf Museum.



Kurz überlegt, ob ich die Zeichnungen überhaupt noch zeigen soll, nachdem Susanne diese Elogie an gezeichnete und gemalte Hände und Füße gepostet hat, aber dann beschlossen, man kann die Werke nicht oft genug zeigen.



Thematischer Übergang zu einer Ausstellung, die mich noch mehr beeindruckt hat als die Meister der Renaissance. Die Künstlerin Jenny Saville kannte ich zuvor nicht. Bzw. hatte erstmals kurz davor bei mamimade über sie und die Ausstellung gelesen. Danke, Susanne, für den Tipp!




Gegen diese beiden konnten die zumeist alten Männer in den restlichen Ausstellungen dann nur noch abstinken. Soll jetzt nicht abwertend sein. „Matthew Wong – Vincent van Gogh“ fand ich schon auch interessant. Aber dieses tiefergehende, das habe ich da nicht ge- und empfunden. Und die Dauerausstellung „Monet bis Picasso“ ist jedes Mal wieder was sie halt ist, eine beeindruckende Sammlung.
Der Freundinnen-treffen Teil
Bereits im Jahr zuvor geplant, hat es endlich funktioniert, dass bis auf Eine alle regelmäßigen Teilnehmerinnen unseres zweiwöchentlichen Online-Nähkränzchens es einrichten konnten und aus weiter entfernten Ecken Deutschlands angereist sind. Online Treffen sind nett und komfortabel, aber Treffen in Echt sind ungleich viel netter 🙂

Es war so nett, wir hatten so viele schöne Gespräche und so viel Spaß, auch mit den beiden begleitenden Männern, dass es irgendwie keine Fotos davon gibt. Nicht vom ersten gemeinsamen Abendessen und auch nicht vom zweiten, und auch nicht von den Treffen dazwischen. Nur ein Foto von Oben auf das nächtliche Wien. Ja, doch, es gibt ein paar Fotos. Aber die sind privat 🙂
Der Stoffe-kaufen Teil
Kommt jetzt endlich der versprochene Schneidereimarkt? Geduld, der kommt schon noch. Zeitlich und vom Stoffe kaufen her auch würde er tatsächlich vorher kommen, aber…



Den Stadtspaziergang durch Wien, den Constanze und ich dann nach dem Abschied von den anderen nur noch zu zweit absolvierten, gab es bereits im Mai beim Monatsspaziergang zu sehen.
So, aber jetzt:
Der Schneidereimarkt Teil



Wie bereits im Jahr zuvor hatten Gabi und Constanze wieder einen gemeinsamen Stand. Das Textilportal und Texte & Textilien nicht nur bei den gemeinsamen Podcast-Folgen bestens abgestimmt. Ich war das Backup, das beiden zwischendurch auch die Möglichkeit gab, sich auch im großen Saal umzusehen und neue Bekanntschaften zu machen und alte wiederzutreffen. Wie z.B. die Schneidermeisterin, die hier so schön anschaulich verschiedene Taschen- und Kragenformen präsentiert.
Und natürlich brachte auch der Schneidereimarkt ein Treffen mit lieben Bloggerfreundinnen und netten Frauen, die ich im weitesten Sinne über das Bloggen und Handarbeiten kennengelernt habe.




Eines meiner persönlichen Highlights vom Schneidereimarkt: einige der Werke aus den Nadeln der 1. Wiener Sticker*innen Gilde (@stickerinnengilde)






Der letzte Teil

Wenn alles blüht, ist es Frühling. Nicole sucht Blühendes zwar erst jetzt im Juni, aber die Aprilblüten in den Beeten, Wiesen und Baumkronen sind sicher auch willkommen.
Das Beste sind die Stickereien! Wenn ich‘s denn noch täte, dann nur so was. Ansonsten erkenn ich nur das Kaffeehaus ( oder ist das die Mariahilfer ? )…
LG
Astrid
Die Stickereien haben mir auch am besten gefallen. Es gab noch mehr, hier ist nur eine winzige Auswahl. Und ja, das ist die Mariahilferstraße.
Liebe Grüße, heike
Wir waren drei Wochen vor euch in Wien, auch für die Albertina Ausstellung und haben sehr ähnlich empfunden. Dauerausstellung ein Klassiker, alte Meister beeindruckend, aber von Persephone wollte ich gar nicht mehr weg. Selten Arbeiten gesehen, die einen so in den Bann ziehen.
Schön, dass ihr ein tolles Wochenende verbracht habt. (sorry für den Hut Kommentar)
Grüße, Tina
In den Bann ziehen, ja, das trifft es gut. Gerade Persephone in seiner Vielschichtigkeit, da war ständig nochmal was Neues zu entdecken. Andere Werke fand ich hochgradig beklemmend und verstörend, oder habe da nur ich Wunden und Verletzungen gesehen? Byzanthium fand ich auch spannend. Jedesmal wieder eine tolle Ausstellung in der Albertina, und nicht immer sind es die alten Meister. Robert Longo war auch so eine unverhoffte Entdeckung, diesmal ist es Jenny Saville.
Keine Entschuldigung nötig, ich war zuwenig sorgfältig bei der Farbabstimmung, nur eben beim anderen Outfit 😉
Liebe Grüße, heike
Ein Treffen mit Nähfreundinnen ist ein fach schön, und das noch in Wien. Im Juli sind wir eine Woche in Wien. Komolka hatte ich auch auf dem Schirm, das Albertina sowieso. Ich habe sogar geschaut wie weit es bis nach Graz ist.
Unbedingt noch das MAK auf die Liste setzen. Auch immer wieder interessante Ausstellungen. Die derzeit laufende Kimono-Ausstellung hätte ich z.B. sehr gerne gesehen. Bis Graz sind es von Wien etwa zweieinhalb Stunden mit dem Zug, die Bahnstrecke über den Semmering ist UNESCO-Weltkulturerbe. Melde dich, wenn ihr euch für einen Grazbesuch entscheidet. Wenn nicht gerade ein Arbeitstermin dazwischenfunkt, zeige ich meine Wahlheimatstadt seit 30 Jahren sehr gerne 🙂 Wobei 1 Woche ja schon fast knapp ist für all das was Wien alleine zu bieten hat.
Aber wie gesagt, ein Treffen mit Nähfreundinnen ist auch immer schön 🙂
Liebe Grüße, heike
Danke für den Tipp, ich fürchte wir müssen stark selektieren. Im nächstem Jahr verbschiede ich mich vom Berufsleben, da bleibt mehr Zeit zum Reisen, vielleicht klappt das dann mit einem Besuch in Graz.
Graz läuft nicht davon (hoffe ich jedenfalls 😉 )
Liebe Grüße, heike
Ein Treffen Gleichgesinnter ist immer live das Allerbeste! Bei Komolka war ich tatsächlich auch schon.
Die Heilge Maria ist sensationell !!!!
Schade, die Kimonoausstellung ist gerade vorbei, wenn ich nach Wien fahre.
viele Grüße, Karen
Fährst du über Haslach und den Webermarkt am letzten Juliwochenende nach Wien? So im Sinne von Treffen Gleichgesinnter 😉
Es sind erstaunlich viele Fotos der Kimonos auf der Seite des MAK zu finden, habe ich gerade gesehen.
Liebe Grüße, heike
Bloggerfreundinnen in echt zu treffen ist toll. Die Stickereien sind klasse, da schau ich, ob man mehr davon im Netz findet. Der Komolka sieht schon so aus, daß man da nicht ohne den einen oder anderen Stoff rausgehen kann. Aber du bist ja nicht dauernd in Wien, da bleibt vielleicht noch zwischendurch Zeit zum Vernähen ;). LG Gabi
Der Komolka hat eine zu große Auswahl, das erschlägt mich immer, sehr hilfreich weil ich dann eher nur schaue. Und ich habe nur gezielt gekauft. Hosenpopeline in genau dem richtigen Rot, das ich sonst nirgends gefunden habe. Dazu passende Knöpfe. Und Futter für eine Jacke. Letzteres spontan, das passte einfach zu gut. Sollte ich mal Wollstoff mit Karo benötigen (sehr schwer, da was zu finden wie es mir gefällt) würde ich zum Komolka gehen.
Liebe Grüße, heike
Der Anlass ist natürlich am Wichtigsrten und Schönsten! Freundinnen treffen und gemeinsamen Leidenschaften frönen! Die Studie der Buchliebhaberinnenhände liebe ich ja sehr. Hände sind mit am Schwersten zu zeichnen und Dürer zeigt da all sein Können. Die modernen, verletzten Gesichter sind in den Bann ziehend und gleichzeitig so verstörend.
Die Stempel habe ich mir natürlich genauer angesehen! Genial sind aber die Stickereien! Ach, was für ein Treffen an so einem schönen Ort.
Mit verspäteten, lieben Grüßen
Nina
Das Wochenende war in vielerlei Hinsicht bereichernd. Am Schönsten war natürlich das Freundinnen treffen. Tolle Kunst in all ihrer Vielfalt. Und da beziehe ich auch die Stickereien mit ein. Ach, es war so ein schönes Wochenende 😊
Danke dass du noch vorbeigeschaut hast und liebe Grüße, heike
Das liest sich wirklich nach einem sehr schönen Wochenende, Freundinnen treffen, der Schneiderei-Markt, Stoffbummel, Malerei und Fotografie in großartiger Kulisse. Danke für den Hinweis auf Jenny Saville. Kannte die Malerin noch nicht. Beeindruckend! Liebe Grüße Manuela
Zum Glück berichtet Susanne mamimade immer wieder von ihren Ausstellungsbesuchen, da habe ich schon die eine oder andere Gemme auch für mich entdeckt. So auch diesmal mit Jenny Saville. Francesca Woodman mit ihren in den 1970ern entstandenen kleinen Schwarzweißfotos war aber auch eine Entdeckung.
Liebe Grüße, heike
Nachdem ich die Ausstellungen in der Albertina inzwischen auch besucht habe, finde ich deinen Bericht noch einmal spannender! Ich mag die Hand mit Buch auch VIEL lieber als die betenden Hände! (Besser intellektuell als fromm!)
Die Technik, sehr hell und sehr dunkel auf getöntem Papier zu zeichnen, fand ich sehr spannend und reizt mich, mal auszuprobieren. (Wenn ich nämlich auch noch zu malen/zeichnen anfange…) Und bei den beiden Ausstellungen (Jenny Saville Malerei und Francesca Woodman Fotografie) kann ich dir nur zustimmen: Tiefgehend, berührend, sehr beeindruckend.
Ach, und wie schön, dass du ein Foto vom Restaurant „OBEN“ auf den nächtlichen Urban-Lorenz-Platz hast! Ich mag das Lokal soooo gern und freu mich immer noch, dass es dieses Jahr mit der Reservierung geklappt hat.
Ach, ist das schön, deinen Rückblick zu lesen. Das war so ein pralles, liebevolles, erfüllendes, inspirierendes Wochenende! Ganz erfreute Grüße, Gabi
Mit den betenden Händen verbindet mich ja eine Hassliebe, nachdem eine akute Handarbeitsphase meiner Teenagerjahre dafür genutzt wurde, für das Schlafzimmer meiner Eltern ein großes Wandbild davon zu knüpfen. Und Bücher und Wissen habe ich schon immer vorgezogen 🙂 Die Technik fand ich auch interessant, mit hell und dunkel zu zeichnen. Auf ähnliches blaues Papier mit Kreidestiften gezeichnet habe ich so wirklich zuletzt im Fach Darstellen während des Studiums. Und habe mich gefragt, warum ich eigentlich das Zeichnen aufgegeben habe.
Ich fand es auch schön das Wochenende 🙂
Liebe Grüße, heike