Hemdblusenkleid Sewalong – Finale

Sprichwörtlich auf die letzte Minute wurde nun auch endlich mein Hemdblusenkleid fertig. Dabei war es noch nicht einmal besonders aufwändig zu nähen. Am längsten habe ich tatsächlich für die Entscheidung gebraucht, welches der beim ersten Termin vorgestellten Modelle und aus welchem Stoff es denn nun werden sollte. Also habe ich zwischendurch etwas prokrastiniert und ein paar andere, dringend benötigte Sommerteile genäht. Anderweitig verplante Wochenenden und allabendliche Müdigkeitsattaken nach mehr oder weniger normalen Arbeitstagen taten ein übriges, dass ich tatsächlich erst mit dem Zuschnitt und Nähen meines Hemdblusenkleids angefangen habe, als die meisten der anderen Teilnehmerinnen am Sewalong verkündeten bereits fertig zu sein. Aber besser spät als nie, dachte ich mir, und habe das mit dem Hemdblusenkleid durchgezogen.

Tina / Sie näht schon wieder hat im zusammenfassenden Beitrag zum Finale eine kleine Aufstellung nebst Bild gemacht, was denn den Durchschnitt bzw. die Mehrheit bei unseren Kleidern ausmachte. Auch mein Kleid ist keine Ausnahme, meines hat wie die Mehrheit der Kleider kurze Ärmel (es ist nun mal Sommer), eine durchgehende Knopfleiste und den Rockteil angeschnitten. Beim Kragen verschiebe ich die Waagschale noch weiter Richtung Hemdkragen. Und welchen Schnitt aus meiner Auswahl vom ersten Termin habe ich nun umgesetzt?

Die Hitzewelle im Juni hat mit den Ausschlag gegeben, dass ich mich schlussendlich für das Saint Dress aus dem ersten Buch Sew von Ann Ringstrand entschieden habe. Als ich fertig war mit dem Zuschnitt, war die Hitzewelle zwar gerade am Abklingen, aber ein luftiges Sommerkleid kann man immer brauchen. Und luftig ist es, sind die im Buch enthaltenen Schnitte doch allesamt eher Oversize angedacht. Weshalb ich dann auch eine Größe kleiner zugeschnitten habe als ich laut Größentabelle benötigen würde. Und ich habe diese Entscheidung nicht bereut, ist das Kleid doch immer noch sehr weit.

Wobei, Kleid? Mein Modell ist eher ein überlanges Hemd, das dann auch wie ein Kaftan mit Hose darunter getragen werden kann.

Beim Stoff habe ich mich gegen die eigentlich dafür vorgesehene khakifarbene Hemdenpopeline entschieden, denn ich hatte plötzlich Lust, mit Streifen zu spielen. So wurde es ein Baumwollstoff mit 12% Leinenanteil von Mind the Maker. Und ich bin froh über diese Entscheidung, gefällt mir doch die quergestreifte Brusttasche als Hingucker richtig gut.

Und noch etwas habe ich eingebaut. Obwohl genug Stoff vorhanden gewesen wäre, wollte ich für die Innenseite des Kragenstegs einen Kontrast haben und habe einen einfarbig gelben Stoff dafür genommen. Sieht man zwar bei geschlossenem Kragen eh nicht, aber ich weiß es und freue mich darüber.

Und ein paar Fotos vom Kleid an der Frau gibt es natürlich auch. Ein passender Hut fand sich auch, die farblich passenden Schuhe musste ich vom Besten ausborgen, es war leider kein Sandalenwetter. Und auf Atheisten in Rostrot warte ich leider bereits seit Jahren vergebens.

Wie man sieht, das Kleid ist auch eine Nummer kleiner mehr als weit genug. Schön luftig bei Hitzewellen, in der Seitenansicht bei großer Oberweite allerdings eher nicht sehr schmeichelhaft. Die Seitenschlitze reichen bis übers Knie, Fahrrad fahren sollte also gut möglich sein.

Für die Jeannete-Pose jedenfalls sind die hohen Seitenschlitze quasi prädestiniert.
  • Schnitt/Anleitung: Saint Dress aus Sew, 10 New Fashion Styles by Designer Ann Ringstrand
  • Material: ca. 1,9m Cotton/Linen Print „Lined up“ von Mind the Maker (59% Bio-Baumwolle, 29% Baumwolle, 12% Leinen), Knöpfe Atelier Brunette, alles gekauft in der Maschenwerkstatt Graz; gelber Baumwollstoff für Krageninnensteg aus der Restekiste, Verstärkung für Kragen und Knopfleisten aus dem Fundus, ursprünglich Hirt, Graz.
  • Kosten: ca. 60€
  • Werkzeug: Nähmaschine, Overlock zum versäubern
  • Arbeitszeit: ca. 8 Stunden

Vielen Dank, Manuela und Tina für das Hosten dieses Sewalongs und für all die Mühe die ihr euch gemacht habt und für all die Informationen, die wir auch noch mitgeliefert bekommen haben. Und auch wenn ich die Treffen dazwischen ausgelassen habe, weil ich nichts zu zeigen hatte, war es doch interessant bei den anderen zu lesen und deren Fortschritte zu sehen. Das Thema Hemdblusenkleid hätte ich ohne den Sewalong garantiert noch weiter vor mir her geschoben, doch nun ist ein Anfang gemacht, und das nächste Hemdblusenkleid wartet bereits auf Umsetzung. Dann weniger Zelt, mehr Schnittführung. Solltet ihr also mal wieder auf die Idee kommen, einen Sewalong zu veranstalten 🙂 bin ich gerne wieder mit dabei.

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