Monatsspaziergang im November 2025

Zum Monatsspaziergang im November gibt es bei mir die Qual der Wahl zwischen mehreren möglichen Spaziergängen und Tausenden von Fotos. Gepaart mit einer jetlaginduzierten Müdigkeit ist dann das Ergebnis, dass ich mehr als das Linktool erstellen nicht rechtzeitig geschafft habe. Mit etwas Verspätung folgt nun mein Monatsspaziergang im November. Der diesmal weder meine Wahlheimatstadt noch Textiles beinhaltet. Waren wir doch bis kurz vor dem Monatsspaziergangssonntag in Japan, und bei der Vielzahl an langen, sehr langen Spaziergängen, die wir in diesem Urlaub absolviert haben, und der Vielzahl an Fotos, die gezeigt werden wollen, wäre es doch schade, nicht auch hier einen japanischen Spaziergang zu zeigen. Auch wenn die Berichte über die Japanreise eigentlich so nach und nach drüben am Reiseblog veröffentlicht werden. Unser erster Nachmittagspaziergang durch Matsumoto ist nun allerdings hier zu sehen. Aber keine Sorge, auch bei den chronologischen Reiseberichten drüben am Reiseblog wird Matsumoto nicht zu kurz kommen.

Matsumoto ist eine Stadt mit nicht ganz 250.000 Einwohnern in der Präfektur Nagano. Umgeben von Bergen in einem Flusstal gelegen, hat die Stadt unter anderem eine noch relativ original erhaltene Burg (sofern man in Japan von original erhalten sprechen kann) und ein Kunstmuseum mit einer Dauerausstellung zu Yayoi Kusama zu bieten. Und noch so einiges mehr, aber das waren die beiden Gründe, warum Matsumoto auf unserer Reiseroute gelandet ist.

Die Schließfächer am Bahnhof sind japanisch dekoriert. Wir verwenden sie allerdings nicht, sondern bringen die Koffer gleich ins Hotel, auch wenn wir noch nicht einchecken können. Aber Koffer abstellen geht.
Also machen wir uns gleich Richtung Fluss und auf der anderen Flussseite gelegener Burg auf. Zu beiden Seiten des Flusses gibt es kurze Einkaufsstraßen mit hauptsächlich touristischem Angebot und alten Häusern. Und uns fällt auf, dass die alten Häuser hier in Matsumoto eher gemauert sind. Zumeist haben sie unten dieses Gittermuster mit den erhabenen Fugen.
Eine ehemalige Sake-Brauerei wurde samt Nebengebäuden erhalten und kann nun temporär gemietet werden. Und man kann das Gebäude besichtigen.
Die Haupthalle im Inneren ist dann auch sehr spektakulär. Ich bin immer wieder fasziniert von den japanischen Holzkonstruktionen.
Dann ist erstmal dringend Zeit für Kaffee.
Auf der anderen Flussseite dann die sehr kurze aber ganz nette Nawate Straße. In der schon abendlichen Sonne, die uns signalisiert, dass wir uns beeilen sollten, wenn wir die Burg noch im Sonnenschein sehen wollen. Denn für den folgenden Tag ist Regen angesagt.
Ein paar Fotos müssen aber dann doch sein. Diese Skulptur hat sicher eine Geschichte. Die wir noch nicht gefunden haben.
Und dann plötzlich ist sie da, die rote Laubfärbung beim Ahorn. Matsumoto liegt in den japanischen Alpen und damit um einiges höher als Kyoto und Tokyo. Und es ist eine Woche später im Vergleich zu Takayama. Was diese eine Woche bzw. die paar hundert Meter mehr an Höhe ausmachen.
Ganz ohne feuerrote Farbenpracht müssen wir also doch nicht heimfahren.
Und siehe da, auch der Park um die Burg hat ein paar farbenprächtige Ahornbäume zu bieten. Und viele verzückte Fotografierende. Aufgrund des vorhergesagten Regens wird die Burgbesichtigung auf den nächsten Tag verschoben und wir nutzen lieber das bereits leicht schwindende Licht zum Burg noch ohne Regen von außen fotografieren.
Wie oft kann man so eine Burg fotografieren?
Oft und aus immer neuen Blickwinkeln.
Das ist mal eine Burg, die sich nicht hinter hohen Bäumen und Wällen versteckt sondern sich bestens fotogen präsentiert.
Einmal noch, so eine Gelegenheit mit japansichem Brautpaar kann man nicht ungenutzt lassen.
Umrahmt von Ahornblättern hatten wir auch noch nicht.
Von Ahornblättern verdeckt ,-)
Kein Ahorn, sondern Chrysanthemen.
Es dämmert langsam. Machen wir uns also langsam auf Richtung Hotel.
Noch ein paar weitere Viechereien am Wegesrand.

Später als geplant sind wir dann im Hotel angelangt, lag doch am Weg ein Einkaufszentrum mit einem Craft Beer Lokal, wo wir auch gleich zu Abend gegessen haben. Und einen neuen Koffer gekauft, doch das ist eine andere Geschichte. Die 25 Fotos sind voll und der Nachmittagsspaziergang zu Ende.

Wobei, das Bonusfoto zum Thema Viechereien muss einfach noch sein. Im Wagerl sitzt übrigens ein weiterer Hase. Üblicherweise werden in Japan die (meist sehr kleinen) Hunde mit solchen Wagerl spazieren gefahren.

Die feuerrote Farbenpracht des japanischen Fächerahorns darf zusätzlich noch Astrids schöne Sammlung an Baumfreunden ergänzen, wo ebenfalls recht viel japanischer Fächerahorn vorkommt.

Und nun freue ich mich auf eure Monatsspaziergänge.

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20 Kommentare

  1. Alles gut! Ich möchte mit Jetlag auch keine Fotos sichten. Erst wenn frau wieder das Bedürfnis nach Schwelgen in Erinnerungen hat.
    Alles Gute!
    Astrid

    • Es war wunderbar, ist leider schon wieder vorbei. Aber ein paar Blogbeiträge hier und vor allem am Reiseblog wird es noch geben zu Japan.
      Liebe Grüße, heike

  2. Toll, dass Du trotz Müdigkeit und gerade doch erst ankommen so einen schönen Spaziergang zeigst. Ich musste erst 2x lesen und hinsehen bezüglich Burg. In Bezug auf Japan (und noch mehr asiatischer Länder) habe ich kaum Wissen. Dass auch eine Burg diese besondere Bauwese hat, wußte ich zB nicht. Mein Lieblingsfoto ist der Blick aus dem schönen Ahorn heraus.
    Weiterhin gutes Ankommen und ganz viel Zeit noch zum Nachsichten
    Liebe Grüße
    nina

    • Genau genommen handelt es sich um den Keep, den Wehrturm, einer Burganlage. Sehr viel mehr hat meist die Zeiten überdauert. Und oft nicht mal der. Einige der noch bestehenden Burgen sind rekonstruiert, Osaka z.B. Mir fehlt auch immer noch die grundlegende Erklärung zum Aufbau der Wehranlagen, allzu viel habe ich noch nicht gefunden zu japanischen Bauweisen.
      Zeit zum Ankommen und Nachsichten ist schon wieder knapp, ich arbeite bereits wieder. Und verpenne jeden Abend am Sofa, Jetlag lässt grüßen. Dabei gibt es noch so viel zu schreiben und zu berichten.
      Liebe Grüße, heike

  3. Hach den Jetlag kenne ich noch von Ende Januar als wir aus Neuseeland zurückkamen. Jedenfalls die ersten gesichteten Bilder sehen schon klasse aus. Mein Sohn und seine Lebensgefährtin wollen in den nächsten Sommerferien auch nach Japan und haben uns schon erzählt, was sie dort alles besichtigen wollen. Schade, dass man keinen Mietwagen bekommt und nur per ÖPNV unterwegs sein kann.
    Freue mich schon auf weitere Bilder.
    Liebe Grüße
    Arti

    • Das mit Sommerferien und Japan würde ich nochmal überdenken. Denn im Sommer ist es dort sehr heiß und schwül. Ausgenommen vielleicht Hokkaido. Frühjahr oder Herbst sind da denke ich die bessere Reisezeit. Wir waren bewusst nur mit den Öffis unterwegs, da dies in Japan, zumindest dort wo wir hinwollten, super ist und man sich nicht mit Linksverkehr und unleserlichen Schildern herumschlagen muss. Entspannt ist es außerdem. Dass man keinen Mietwagen bekommt ist mir nicht bekannt. Freunde wollen nächsten April Japan bereisen, die haben einen Minicamper gebucht. Ich denke also schon dass man Mietwagen bekommt. Vielleicht gibt es nur wie in so vielen Ländern eine Altersgrenze von über 25 Jahren?
      Neuseeland, hach, da würde ich gerne mal hin. Momentan habe ich jedoch erstmal wieder genug von Langzeitflügen und von Flügen überhaupt.
      Liebe Grüße, heike

  4. Spannend ist dein Spaziergang, die Burg und die roten Ahorne sind toll. Aber die Bilder der Häuser auf dem Weg dahin, finde ich genauso sehenswert. Sie sehen so anders aus.
    Gut, daß du es rechtzeitig geschafft hast, den Monatsspaziergang zu veröffentlichen. Du hättest aber auch, nach Vorankündigung, Urlaub machen können. Hoffentlich hast du den Jetlag bald überwunden.
    Liebe Grüße Gabi

    • Der japanische Baustil ist schon anders, und sehr interessant. Ich möchte mich da gerne noch ein bisschen mehr damit befassen (sofern mir Zeit bleibt, denn in der Arbeit habe ich nun in nächster Zeit mehr als ich schaffen kann zu tun). Der Monatsspaziergang ist mir wichtig, und die Reise war ja auch vorbei. Diese abendliche Müdigkeit allerdings (Jetlag und Menopause miteinander), die macht mich fertig. Im wahrsten Sinne des Wortes 😉
      Noch habe ich ja auch etliche Reisebeiträge zu schreiben, am Reiseblog ist die Japanreise noch nicht vorbei 🙂 Und die anderen Monatsspaziergänge möchte ich ja auch gerne noch mitspazieren 🙂
      Liebe Grüße, heike

  5. Sehr interessant, diesmal ein Monatsspaziergung in Japan….grad fehlt mir die Zeit zu deinem Reiseblog rüberzuhuschen. Spektakulär und beeindruckend sind die Ahorne mit ihrer tollen Herbstfärbung.
    Einen lieben Gruß von Marita

    • Die Herbstfärbung der Ahorne war mit ein Grund für unsere Reiseplanung. Leider waren wir etwas zu früh dran, die Herbstfärbung fing stellenweise erst zaghaft an. Außer in Matsumoto. Da hatten wir dann das Erhoffte Bunt. Die Reiseberichte am Reiseblog werden noch länger zu lesen sein, und auch noch fortgeführt werden. ich freue mich, wenn du irgendwann mal die Zeit zum Vorbeischauen und Lesen findest. Auch ich habe derzeit leider weniger Zeit bei anderen zu Schauen und zu Lesen, wird hoffentlich auch wieder besser.
      Liebe Grüße, heike

  6. Ich kann Deine Faszination für die Holzkonstruktionen absolut nachvollziehen und die verzückt Fotografierenden auch. Das Motiv: die Burg zusammen mit dem rote Ahorn ist ja auch mehr als bezaubernd. Fotos von der Burgbesichtigungen täten mich auch interessieren, vermutlich auf Deinem Reiseblock….? Herzliche Grüße, Manuela

    • Fotos von der Burgbesichtigung sind geplant, ich komme nur mit den chronologischen Reiseberichten am Reiseblog nicht so recht voran. Und leider konnte man im Inneren kaum fotografieren, weil so dicht gedrängt.
      Liebe Grüße, heike

  7. …ein interessanter Spaziergang, liebe Heike,
    der eine Kultur zeigt, die mir persönlich ziemlich fremd ist…wenn ich so darüber nachdenke, bin ich noch nie aus Europa raus gekommen…schaue mir gerne deine Bilder an…

    wünsche dir einen guten Tag,
    liebe Grüße Birgitt

    • Auch Europa hat viel zu bieten (von dem wir noch einiges nicht gesehen haben). Und doch ist so ein Einblick in eine ganz andere Kultur auch sehr spannend. Und macht bewusst, dass es auch noch andere Blickwinkel gibt. Japan ist da innerhalb der asiatischen Länder auch nochmal sehr anders. Und bietet Bilder en masse…
      Liebe Grüße, heike

  8. da bin ich wieder und sehr entzückt von deinen bildern. besonders diese burg – wie eben las, eigentlich der wehrturm – ist sehr faszinierend. die bauweise und der standort auf diesem steinernen hügel wirken für mich sehr fremd, aber wunderschön. die fotos mit dem herrlich bunten ahorn sind natürlich ein highlight. und ja: diese burg kann man sehr, sehr oft fotografieren! vielleicht kommen ja noch einige details von näherem.
    sehr gefallen hat mir auch das innere der sakefabrik. sie erinnerte mich ein wenig an den unglaublichen papiernen japanischen pavillon auf der expo 2000.
    ich hoffe, du hast deinen jetlag inzwischen überwunden und es geht dir wieder besser.
    liebe grüße von mano

    • Die Bauweise der japanischen Burgen ist so ganz anders als wir sie gewohnt sind. Holz statt Stein, und mehr repräsentativ. Überhaupt diese Holzkonstruktionen…
      Jetlag ist überwunden, jetzt bin ich nur noch von den vollen Arbeitstagen müde 😉
      Liebe Grüße, heike

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