Weihnachtskleid Sewalong 2023 – Zwischenstand

Der diesjährige WKSA ist bereits beim zweiten Termin und damit beim Zwischenstand angekommen. Wenn alles gut läuft, hat frau sich nun entschieden und auch bereits etwas zu zeigen. Diese Frau hier hatte sich bereits zuvor für das Cape Barcelona von How to do Fashion entschieden und auch bereits vorgearbeitet. Zum Ende des Jahres hin ist einfach in allen Bereichen Noch-dieses-Jahr-fertig-machen-oder-zumindest-so-weit-kommen-wie-möglich-ist angesagt, dazu noch die Weihnachtsgeschenke-Produktion, ich wusste also schon dass persönliche Nähzeit knapp ist. Ist doch eh jedes Jahr dasselbe. Also habe ich an unserem Nähwochenende in Hohentauern nicht nur eine noch zu verbloggende Bluse und diverse andere Stücke genäht, sondern auch bereits mit dem Weihnachts-Cape begonnen. Und weil alles erstaunlich gut von der Hand ging und die einzige etwas kompliziertere Stelle mit dem versammelten Schwarmwissen auch schnell gemeistert war, bin ich doch recht weit gekommen.

Links Futter, rechts die äußere Hülle.

Fortschritte und Hürden

Die Außenhülle und auch das Futter waren erstaunlich schnell zusammengenäht. Auch die Falten beim Tascheneingriff ließen sich mit ein bisschen gemeinsamem Nachdenken lösen. Wie man am Beitragsfoto erkennen kann, habe ich es sogar noch geschafft, Futter und Außenteil am Kragen zu verbinden. Nach Hohentauern stockte das Ganze dann allerdings, und ich habe erst gestern wieder Zeit gefunden weiter zu nähen. Und der Teil hatte es in sich. Denn jetzt stand das restliche Verbinden von Außenstoff und Futter an. Und nicht immer bin ich mit den Schnittteilen in Verbindung mit der recht kurzen Anleitung zurecht gekommen bzw. verstand erst nach längerem Nachdenken was gemeint war. Auch die Zeichnungen waren nicht wirklich hilfreich.

Punkt 36 hat mir ziemlich Kopfzerbrechen bereitet. Denn für mich klang das erstmal nach den gesamten Saum des Futters rechts auf rechts an das Vorderteil nähen. Auch auf der Zeichnung sah das aufgrund der gestrichelten Linie erstmal so aus. Und wie bei Punkt 39 angegeben das ganze Teil durch die Raglanöffnung wenden ist eigentlich auch nur dann notwendig, wenn alles rundum geschlossen ist. Ich habe mich allerdings gefragt, warum dann diese Ecke im Außenstoff am Übergang Beleg notwendig war. Wenn man sie dann quasi rund näht? Eine Online-Recherche ergab auch nicht wirklich was. Erstaunlicherweise wurde das Cape Barcelona anscheinend noch nicht sonderlich oft genäht. Oder zumindest verblogt. Ich habe genau ein Beispiel abseits der Beispiele von How to do Fashion gefunden. Und das auch nur auf einer Platform mit vielen Fotos und kaum Text. Immerhin war ein einziges Foto dabei, wo man das Futter erkennen konnte. Sie hatte die beiden Schichten Futter und Außenhülle getrennt voneinander gesäumt. So, wie ich das ohne Anleitung eigentlich auch gemacht hätte. Die Anfrage über Threema an meine Nährunde ergab das gleiche. Schon alleine wegen Spannungen und Zugfalten wäre das getrennte Versäubern vorzuziehen. Und vermutlich wäre mit dem rechts auf rechts zusammennähen nur der Beleg gemeint. Und genauso habe ich es dann auch gemacht. Und dann erst entdeckt, dass die Belegnaht auf der Zeichnung rot gestrichelt ist und die Saumnaht des Futters schwarz. Scheint also genau so gemeint zu sein. Gewendet habe ich dann allerdings über die große Öffnung unten und nicht über die Raglanöffnung. Hat genauso funktioniert 😉

Beim vorderen Beleg ist das Futter recht nah am Saum. Da wäre vor Zusammensetzen von Futter und Beleg vielleicht das Säumen des Futters mit ein bisschen mehr Abstand zielführender. Die rechte Ecke gehört zum Capeteil und gefällt mir so gar nicht so.
An der anderen Seite habe ich Futter und Außensaum wie angegeben gefaltet. Da ist der Abstand größer.

Was man auf obigem Foto auch erkennen kann, ist meine vom Original abweichende Lösung für das Bindeband, mit dem man die beiden Vorderteile im Rücken verbindet und auf Figur bringt. Im Schnitt vorgesehen sind voluminöse Bindebänder aus Stoff, mit denen man im Rücken eine Schleife bindet. Mal davon abgesehen dass die vorhandene Menge meines Futterstoffs diese beiden Bindebänder nicht hergegeben hat, wollte ich keinesfalls so eine fette Schleife im Rücken haben. Also habe ich zu beiden Seiten ein Stück vorhandenes, farblich passendes Gurtband eingenäht. Die eine Seite soll wie bei einem Gürtel einen Durchzieher erhalten, die andere, längere Seite wird nur versäubert. Das unten provisorisch befestigte Teil aus meinem Taschenzubehörfundus ist allerdings noch nicht optimal. Ich denke ich werde mir im örtlichen Nähbedarfsladen einen Feststeller mit passendem Stoff beziehen lassen. Das gefällt mir besser und klimpert auch nicht so.

Meine Lösung für das Fixieren der Vorderteile im Rücken. Auch erkennbar ist hier das Bewegungen des Capes im Schulterbereich zulassende überlappende kurze Rückenfutter.

So weit bin ich bisher

Im Großen und Ganzen ist das Cape bis auf die Säume und den Verschluss fertig. Da ich die Tascheneingriffsklappen und die Säume allerdings mit unsichtbaren Handnähten fixieren möchte, habe ich da noch ein paar Stunden Arbeit vor mir. Begonnen habe ich heute bereits. Allzu weit bin ich allerdings nicht gekommen. Die Geschenkeproduktion kam dazwischen.

Die Säume sind versäubert und bereits umgebügelt und warten nur noch auf das hochnähen.

Wie geht es weiter?

So ganz bin ich mit den Ecken und Saumabschlüssen noch nicht zufrieden. Ich habe so den Verdacht dass ich die Ecken mit Beleg beim Capeteil nochmal trennen werde. Und mich an einer Art Briefecke versuchen werde. Das Säumen des langen Saums von Hand kann dann eigentlich auch erst danach passieren.

Den Saum der beiden Vorderteile kann ich allerdings fertigstellen. Knopflöcher und Knöpfe fehlen auch noch. Die Knopflöcher sind ja ein bisschen ein Angstgegner. Aber ich habe mir vor kurzem so einen extra Schlitten, in den man die Stofflagen zwischenklemmt und damit leichter verschieben kann, für meine Bernina zugelegt. Damit sollte das Problem, das die Maschine mit Knopflöchern nahe Kanten hat, hoffentlich behoben sein. Natürlich werde ich erst Probelöcher machen.

Die Knöpfe liegen schon mal Probe.

Die Knöpfe habe ich im örtlichen Laden für Nähbedarf gefunden. Eventuell könnten sie eine Spur größer sein. Ich habe allerdings die größten dieser Serie genommen, die vorrätig waren. Angegeben sind 5 Stück Knöpfe. Auf den gezeigten Beispielen sind einmal 3 und einmal 4 Knöpfe zu sehen. Noch dazu stoffbezogen und um einiges größer. Ich wollte allerdings weder Statement-Knöpfe (groß und Kontrast hätte mein Fundus nämlich hergegeben) noch stoffbezogene. Das Foto täuscht auch ein bisschen, in echt stechen die Knöpfe nicht gar so hervor, sondern sind so gedeckt wie ich sie mir vorgestellt habe.

Auch wenn das Cape also bereits recht fertig aussieht, es ist noch einiges zu tun. Aber ich bin recht zuversichtlich, dass ich auch das noch schaffe, bevor wir am Heiligabend zu meiner Familie fahren.

Mit Cape und Nadel in der Hand sofasurfe ich nun hinüber zum MeMadeMittwoch, mal sehen wie weit die anderen Nähladies mit ihrem Weihnachtsgewand sind. Bis zum nächsten Termin, dann ist Endspurt angesagt.

Beim Fäden vernähen festgestellt, dass nicht nur das Restetascherl mit den Kleinmaterialien für das Cape sondern auch das Stricktuch (ein potentielles Geschenk) farblich ziemlich gut zum Cape passt. Das Gelbgrün steht mir allerdings so gar nicht zu Gesicht, weshalb das Tuch trotzdem weiterwandern darf.

15 Kommentare

  1. Das Cape sieht bis hier hin schon super aus – habe ich es richtig verstanden, dass das Band hinten geschlossen wird und dann das Vorderteil dadurch fixiert wird? Klingt irgendwie nach viel Gefummel, aber das mag natürlich täuschen – ich find’s jedenfalls großartig, dass Du Dich für das Schnittmuster entschieden hast und bin sehr gespannt wie es am Ende wird 🙂

    Liebe Grüße, Anne

    • Genau, durch das Band bzw. die Bänder wird das Vorderteil hinten geschlossen. Bindebänder wären mir viel zu viel Gefummel gewesen. Deshalb das Gurtband mit Feststeller. Man muss es ja nicht wirklich ganz öffnen, es dient nur zum Weite regulieren. In das Cape schlüpft man ganz normal über die Knopfleiste vorne.
      Liebe Grüße, heike

      • Aaaaaah, Du hast natürlich völlig recht, es ist die Knopfleiste vorn, durch die man einsteigt – die hatte ich irgendwie ausgeblendet und gedacht, Du musst Dich da jedes Mal durchfummeln 😀 Hach, je öfter ich es ansehe, desto mehr muss ich wohl auch so ein Cape haben..

        Alles Liebe, Anne

  2. Zum näh technischen Teil kann ich nichts sagen, nur bewundern, was Du da jetzt schon geleistet hast.
    Früher gab es ja sehr viel häufiger solche Capes. Sehr schick und sehr praktisch
    Liebe Grüße und gute Adventswoche
    Nina

    • Bei dem praktisch bin ich mir noch nicht so sicher. Zumindest was das Radfahren angeht. Da kann der Fahrtwind ordentlich hinten reinblasen 😉 Schick ist es allerdings schon sehr 🙂
      Liebe Grüße, heike

  3. Überall liest man von Geschenkeproduktion, ihr seid alle solche Streber (streich das) vorbildlich 🙂
    Ganz habe ich den Aufbau dieses Capes immer noch nicht verstanden, vielleicht bekomme ich es ja einfach mal zu sehen 😉 Ich fand die Anleitung für den von mir letzten Jahres genähten Blazer auch nicht sehr hilfreich, da gibt es wirklich Bessere.
    Grüße, Tina

    • Dabei bin ich bereits sehr zurückhaltend geworden was selbstgemachte Geschenke angeht 😉 Den genauen Aufbau des Capes habe ich auch erst so nach und nach beim zuschneiden und nähen verstanden. Man bekam bisher nämlich nie die Rückseite unter dem Cape zu sehen. Ich werde mich bemühen beim Fotos machen. Die Schnittführung jedenfalls gefällt mir immer noch sehr gut. Wie an der Schulter die Nähte gesetzt werden und die Form entsteht. Alles gut durchdacht. Bis auf ein paar kleine nicht bis zu Ende gedachte oder zumindest beschriebene Stellen. Ich sehe schon, ich sollte beim Endspurt noch ein bisschen näher darauf eingehen. Die Anleitung ist ok, wenn man sowas wie Saum bei Jacken nicht zum ersten Mal macht. Und man merkt leider, dass englisch weder meine noch ihre Sprache ist. Ich denke, da liegen die hauptsächlichen Schwierigkeiten. Und dass zumindest ich von den wirklich sehr guten Anleitungen von Closet Core Patterns verwöhnt bin 😉
      Liebe Grüße, heike

      • Ja, ich denke da hast du Recht. Ihr Newsletter enthalten auch immer einige sprachliche Fehler. Aber automatische Übersetzungen werden ja immer besser, mal schauen, wie lange bzw. kurz es dauert, bis es keine solche Sprachhürden mehr gibt.
        Grüße, Tina

        • Ich bin ja genauso old school und meine ohne Übersetzungsprogramm auszukommen 😉 Vielleicht sollte man die dänische Beschreibung ansehen und übersetzen lassen 🤔
          Liebe Grüße, heike

  4. Ich kann Anne nur zustimmen, ich finde das Cape in dem Loden großartig! Auch finde ich es eine gute Idee, dass Du die Bänder/Schleife durch Gurtband/Schnalle ausgetauscht hast, passt viel besser zu Deinem Stoff. Sehr vorausschauend „vorzuarbeiten“, da kommst Du jetzt nicht so ins Schwitzen wie ich. Lieben Gruß Manuela

    • Passt nicht nur besser zu meinem Stoff, sondern auch besser zu mir, das Gurtband. Schleife überm Hintern, wenn auch vom Cape verdeckt, das bin nicht ich. Wobei, grüner Loden war ich bisher auch nicht. Aber dieser hier ist dank der Feinheit und des andersfarbigen Karos weit genug vom Jäger und auch vom Steirerjanker entfernt 😉 Ohne vorausarbeiten hätte es diesen Advent wohl keinen WKSA für mich gegeben. Du hast mit deiner Bluse immerhin schon ein Teil fertig, und was für ein tolles.
      Liebe Grüße, heike

  5. Das Cape sieht schon sehr schön aus, klingt aber sehr kompliziert zu nähen. Gut, daß Du vorgearbeitet hast. Ich habe mich auch dieses Jahr wieder, wie immer, gegen den WKSA entschieden. Es steht viel zuviel anderes an, um sich den Stress auch noch zu machen. Oft habe ich dann zwischen Weihnachten und Neujahr Zeit und laß mich nochmal von allen Beiträgen inspirieren. Meiner Familie ist es eh egal, was ich Weihnachten anziehe. LG Gabi

    • Das Cape ist eigentlich erstaunlich wenig kompliziert zu nähen. Wenn man durchblickt hat wie sich alles zusammensetzt. Und das funktioniert gut mit den anfänglichen Schritten der Anleitung. Ich habe nur wenig Erfahrung mit Mäntelsäumen. Und dachte ich schau mal wohin mich die Anleitung bringt. Ein paar Ecken überzeugen mich dann aber doch nicht so recht, da werde ich einen anderen Weg suchen. Und habe es für mich und eventuell auch andere Interessierte aufgeschrieben. Ohne vorarbeiten hätte es mit dem WKSA bei mir auch nicht geklappt. Und auch meiner Familie ist es egal, was ich trage 😉
      Liebe Grüße, heike

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