12 von 12 im Juni 2025

Auch im Juni ist der 12. Tag des Monats ein Arbeitstag. Diesmal ist es ein Donnerstag. Und wieder intensiv genug, dass ich zwischendurch stundenlang nicht drandenke, dass der 12. ist und ich eigentlich meinen Tag dokumentieren will. Aber will ich das wirklich? Das Hin und Her eines durchaus nervigen und stressigen Arbeitstages dokumentieren? Nein, will ich nicht. Ich zeige lieber die netteren Momente davor und danach. Wobei, auch danach gab es durchaus einen nicht ganz so angenehmen Moment. Dazu komme ich dann noch. Jetzt kommen erstmal die 12 Bilder des 12. Tages.

Die Wetterapp sagt sonnig und trocken, zumindest nach ein wenig wolkendiesig am Vormittag.
Der Beste hat sich eine üble Verkühlung eingehandelt und wird auch den heutigen Tag wieder am Sofa verbringen, schön zugedeckt mit einem Quilt.
Kranker Mann heißt auch leider kein Morgenkaffee. Vor dem Büro also Kater füttern, der ausnahmsweise mal wieder das Futter mag und ordentlich frisst. Und sich neuerdings eine seltsam gebuckelte Fresshaltung angewöhnt hat. Ich fürchte, die Arthrose setzt dem alten Kater wieder zu.
Mein Frühstück gibt es erst im Büro. Der übliche Schwarztee zum Arbeitsbeginn und ein paar der Erdbeeren, die ich auf dem Weg zur Arbeit im Supermarkt am Weg besorgt habe.
Die studentische Mitarbeiterin hat die Änderungen der vorgestrigen Nutzerabstimmung in die Wandabwicklungen eingearbeitet, bei der Kontrolle füge ich noch ein paar Korrekturen hinzu. Protokolle versuchen zu schreiben und wegen ständiger Unterbrechungen und Fragen zu anderen Themen nicht fertigstellen, eine lange Besprechung, mit der IT-Abteilung des AG telefonieren, warum der dringend für die Erledigung einer Aufgabe benötigte externe Zugang immer noch nicht funktioniert, der Arbeitstag war gut gefüllt.
Später als geplant verlasse ich das Büro.
Noch ein kurzes Telefonat mit dem Besten, ob ich noch was besorgen soll, Fahrrad aufsperren, und schon radle ich in die Innenstadt. Denn es ist Donnerstag. Da habe ich einen Fixtermin in der Innenstadt.

Zunächst aber zum Supermarkt. Freundliches Geplänkel mit Fremden vor dem Supermarkt bezüglich Fahrrad parken. An der Kasse dann der Schreck, mein Geldtascherl ist nicht auffindbar. Fahrradtasche mehrmals durchwühlen, das Geldtascherl ist nicht da. Die Supermarktmitarbeiterin storniert etwas unwirsch meine Einkäufe. Draußen wieder freundliches Geplänkel mit einer Fremden, die mir alles Gute wünscht hinsichtlich Wiederauffinden des Geldtaschels. Nachdenken, wo hatte ich das Geldtascherl zuletzt? Beim Supermarkt des morgendlichen Einkaufs hebt beim Telefon niemand ab. Also radle ich die ganze Strecke bis kurz vor Zuhause zu diesem Supermarkt und frage bei der Marktleitung nach, ob mein Geldtascherl gefunden wurde. Leider nein, auch die telefonische Nachfrage bei der morgendlichen Mitarbeiterin ergab die gleiche Antwort. Bevor ich zur Polizei radle zwecks Verlustanzeige und Sperren der Kontokarten durchwühle ich die Tasche noch ein weiteres Mal. Inklusive Entleeren des Inhalts am Asphalt vor dem Fahrradständer. Als ich auch die gefaltete zusätzliche Fahrradtasche herausziehe, blitzt etwas in die Falten geklemmt auf. Mein Geldtascherl! Mir fällt sprichwörtlich ein Stein vom Herzen.

Nun wieder gut gelaunt radle ich wieder zurück in die Innenstadt. Auf den Schreck tut ein netter Abend unter Freundinnen ganz gut. Auch wenn ich nun eine halbe Stunde zu spät komme.
Da sitzen sie schon strickend hinter dem Schaufenster.
Denn Donnerstag ist Maschentreff in der Maschenwerkstatt.
Ein bisschen in den Regalen schauen, ob wieder neue Stoffe hinzugekommen sind, gehört natürlich auch dazu. Und ja, es sind welche hinzugekommen. Und ja, ich habe widerstanden. Auch wenn da eine gemusterte Viskose ganz stark schreit „nähe ein Hemdblusenkleid beim Sewalong aus mir“.
Das Schöne am Juni ist, dass es beim Heimkommen um halb 10 am Abend immer noch nicht ganz dunkel ist.

Und damit sind die 12 von 12 auch schon voll. Und mein Kopf auch. Mit noch nicht ganz abgestellten Gedanken zur Arbeit. Mit dem Schreck des nicht anfindbaren Geldtascherls. Mit den ganz spontanen netten Begegnungen mit Fremden, die ich so und in dieser Dichte noch nicht erlebt habe. Und mit einem beginnenden Schnupfen, offensichtlich hat mich der Beste angesteckt. Statt nun bei den anderen 12 von 12 zu schauen, werde ich wohl eher meinem plötzlich dröhnenden Kopf und der laufenden Nase eine Ruhepause gönnen. Ich hoffe, es wird mir verziehen. Also schnell ab mit den 12 Fotos des Tages zur Frau, bei der es Draußen nur Kännchen gibt und die dankenswerterweise jeden Monat unsere 12 von 12 sammelt. Bis zum nächsten Mal!

5 Kommentare

  1. Liebe Heike,
    es war mir wieder ein Fest. Mag den Einblick in deunen Alltag und dazu die Fotos, wirklich toll.

    LG in der Hoffnung, daß du dich nicht angesteckt hast.

    Birgit

  2. Ach je, solche Schrecken kenne ich auch. Irgendwann fand ich es nach ewiger Suche und Kartensperrung im Kühlschrank (!) wieder, wo ich es wohl mit den Einkäufen hingepackt hatte. Gut, dass du deins schneller wieder hattest und so den Abend noch genießen konntest.
    Jetzt wünsche ich dir gute Besserung, möge die Verkühlung bei dir nicht so doll anschlagen!

  3. Dann wünsche ich dir, dass du nicht wirklich krank wirst und der Gefährte gesundet. Diese Schreckmomente mit dem Portemonnaie kenne ich nur zu gut.
    Beim letzten Mal hatte ich es hinter statt in den Beutel gesteckt. Aber nette Menschen haben es bei der Kasse im Drogeriemarkt hinterlegt. So lässt einen auch der private Alltag den Atem anhalten, während die Stadtgesellschaft insgesamt wahrscheinlich ebenfalls immer noch rotiert.
    Alles Gute!
    Astrid

  4. Oh, deinen Schreck beim Vermissen des Portemonnaies kann ich gut nachvollziehen. Sowas erlebt jede mal, ist aber ziemlich ätzend während der verzweiflten Suche. Gut, daß du dann entspannt zum Stricktreff konntest in dem schönen Wollladen. Hoffentlich wird deine Erkältung nicht so schlimm. Dir wünsche ich gute Besserung und natürlich auch deinem Besten! LG Gabi

  5. Was für ein Tag! Diesen Schreckmoment kennt sicher der ein oder andere, ich auch….Und auch beim total auf den Kopf stellen wiedergefunden!
    Jetzt drücke ich Dir ganz feste die Daumen, dass Du Dich nicht angesteckt hast und der Kopf nur ob der gestrigen Belastung dröhnte. Dem Mann gute Besserung und zur Not natürlich auch Dir (und dem alten Kater sowieso)
    Umarmung und liebe Grüße
    Nina

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