Mitte September hatte ich 4 Tage für den Siebdruck- und Taschenworkshop reserviert. Der dann ja leider aufgrund der Hochwassersituation im Nordosten Österreichs und der damit einhergehenden unsicheren Verkehrslage schweren Herzens abgesagt werden musste. In Vorbereitung auf die beiden Workshops hatte ich an den Tagen zuvor in meinem Nähzimmer Stoffe umgestapelt und auf der Suche nach Stoffen, die bedruckt werden wollen, auch das eine oder andere UFO gefunden. Also dachte ich, nutze ich die doch eh fürs Nähen reservierte Zeit und mache ein paar der UFOs fertig.
Es waren doch etliche als Taschen vorgesehene Projekte in verschiedenen Stadien der Vorbereitung. Meist waren Teile zugeschnitten, oft nur der Außenstoff und das Futter noch nicht. Manchmal war auch Zubehör bereits mit beim Stoff dabei abgelegt. Vlies war so gut wie nie bereits aufgebügelt. Nicht verwunderlich, ist das doch so ein Schritt beim Taschen nähen, den ich, warum auch immer, irgendwie nicht wirklich mag. Tja, jetzt hatte ich also beschlossen, die UFOs anzugehen, und Vlies war auch in ausreichender Menge vorhanden. Keine Ausrede mehr. Also Projekte gesichtet und los ging’s.
Und weil ich schon so schön dabei war, habe ich auch gleich das von der besten Cousine gewünschte Täschchen und ein Strickzeugtäschchen auch noch zugeschnitten. Vlies aufbügeln im großen Still musste ich ja sowieso, da ging das auch schon mit. In obigem Foto sind die beiden zusätzlich zugeschnittenen Täschchen bereits dabei. 6 UFOs und zwei dazu, ergibt acht Täschchen. Alle fertig genäht habe ich natürlich nicht, das wäre ja zu schön gewesen. Eine Tasche ist dabei, da bin ich mir nicht sicher, ob ich die fertigstellen möchte. Jedenfalls frage ich mich seither, was mich damals geritten hat, als ich den Stoff kaufte. Foto bleibe ich absichtlich schuldig, die Teile sind auf obigem Foto gut unterhalb versteckt 😉 Mindestens zwei Taschen werden Geschenke, die sind zwar fertig bzw. so gut wie, die stelle ich hier also auch noch nicht vor. Somit geht es nun um 3 Täschchen.
Alfred mit Hirsch
Das Schnittmuster für den Kulturbeutel Alfred hat Katherina von Fröbelina bereits 2013 veröffentlicht, und auch auf meiner Festplatte tummelt es sich bereits seit Juni 2014. Es ist ein Freebook, nach wie vor, und das Ergebnis ist ein Kulturbeutel in einer angenehmen Größe für eine längere Reise. Das heißt es passen auch mehrere Gebinde in Standardgröße hinein, und nicht nur die Kleinpackungen für Duschgel, Shampoo, etc. für Kurzreisen. 2015 bzw. 2016 habe ich bereits 2 Alfreds genäht, der Zuschnitt für den nun fertiggestellten dritten lag vermutlich auch annähernd 6-7 Jahre gut abgelagert im Nähzimmer.
Im Gegensatz zur Anleitung schneide ich den Boden, für den übrigens jedesmal Kunstleder zum Einsatz kam, in einem Stück zu. Leichter nähen lässt es sich sicher mit Mittelnaht, aber ich mag die geschlossene Fläche lieber. Auch wenn man sie nicht sieht, weil Alfred ja drauf steht. Und die Innenfächer habe ich auch noch bei keinem der Täschchen eingenäht. Prinzipiell gibt es jedoch welche. Wie beim ersten Alfred habe ich auch jetzt beim dritten einen bedruckten weichen Canvas verwendet. Und wie bei allen Waschtaschen innen teflonbeschichtete Baumwolle.
Das ist kein selbstgemachtes Patchwork, auch wenn man meinen könnte und es bei mir ja durchaus sowas gibt. Der Stoff ist so bedruckt. Und kitschiger als das was sich sonst so in meinem Stoffvorrat tummelt 😉
Eckige Täschchen mit Fisch und Farbe
Es tummeln sich so einige Anleitungen für „Boxy Bags“ im Internet, ich verwende jedoch seit Februar 2013, also quasi von Anfang an die Anleitung von Martina aka Frau Machwerk. Ihre „Tasche für Strickzeug oder Kosmetikartikel“ kann als Freebook heruntergeladen werden. Den enthaltenen Schnitt habe ich aber jedes Mal etwas verändert. Nicht viel, ich habe nur die Länge des fertigen Täschchens besser mit dem Muster des verwendeten Stoffs abgestimmt. Natürlich immer unter Berücksichtigung, dass der geplante Verwendungszweck immer noch oder sogar besser funktioniert. Zumeist habe ich etwas verkürzt. Und ich muss sagen, ich mag die kürzere, kompaktere Version sogar lieber.
Das erste Täschchen habe ich nur minimal in der Länge und wohl auch ein bisschen in der Breite verändert, da eben mit dem Stoffmuster abgestimmt. Dann hat sich der Beste ein Täschchen für sein Rasierzeug gewünscht und wollte es kürzer und kompakter haben. Natürlich habe ich ihm diesen Wunsch erfüllt, und den Stoff durfte er sich auch aussuchen. Ich hingegen wollte ein kompaktes Täschchen für das Sockenstrickzeug haben, das immer in der Handtasche dabei sein kann, wenn ich mal beim Arzt oder irgendwo anders warten muss. Und wegen des großen Erfolgs und weil ich manchmal an mehreren Paar Socken gleichzeitig stricke, je nach Gusto, und nicht jedes Mal umräumen möchte, war schon länger ein weiteres Sockenstrickzeugetui geplant. Da kam es dann ganz recht, dass die beste Cousine sich eine größere Boxy Bag fürs Schwimmbad wünschte. Die gewünschten Abmessungen festgelegt und aus der von mir vorgeschlagenen Auswahl einen Stoff ausgesucht hatten wir auch bereits. Also habe ich mich ans umrechnen des Schnitts gemacht und direkt auf den Stoff aufgezeichnet. Und weil ich eben bereits dabei war, auch gleich noch Stoff und Zip für ein weiteres Strickzeugetui ausgewählt.
Die beste Cousine hatte sich in die Fischchen schockverliebt. Und das Reststück der Markttasche hat dann zum Glück auch gut gereicht für die gewünschten Abmessungen. Der Innenstoff ist wieder beschichtete Baumwolle, da das Täschchen ja fürs Schwimmbad verwendet werden wird. Dazu ein paar bunte Akzente, damit es so richtig Pepp hat. Und da es, obwohl Geschenk, bereits überreicht wurde, kann ich es nun auch zeigen.
Für das weitere Strickzeugetui habe ich mich wieder bei meinem gar nicht so kleinen Vorrat an Echino Halbleinen von Kokka bedient. Ich mag die Designs von Echino, zumindest die älteren. Nicht von ungefähr ist auch mein Lieblingsrock und eine Bluse aus Stoffen von Echino designed für Kokka. Außerdem mag ich die Qualität dieses Halbleinens für Taschen und Täschchen. Der Stoff ist dicker und robuster als Baumwolle, ohne zu steif zu sein. Apropos, die Fischchen oben sind auch ein festerer Stoff, allerdings ein dünnerer Canvas von Cotton + Steel (und aus einer alten Kollektion).
Für den Henkel habe ich den Webrand des Stoffes genommen. Nicht nur den Webrand des Echinostoffes, an der Innenseite kam der Webrand der Fischchen zum Einsatz. Der Innenstoff ist ganz schlicht Bomull. Bis auf die andere Farbzusammensetzung unterscheidet sich dieses Strickzeugtäschchen damit nicht wesentlich von meinem bereits vor mindestens 4 Jahren genähten. Außer dass ich vergessen habe beim neuen Täschchen die beiden Laschen, obwohl vorbereitet, einzunähen. Umpf.
Und beide sind auch bereits im Einsatz. Die geringelten Socken sind ein Resteprojekt, gemusterte Sockenwollreste in Ringelreihen verstrickt ergeben nochmal einen ziemlich interessanten Farbverlauf. Und die Reste von 2 Paar Socken reichen damit zusammen nochmal für ein weiteres Paar. Aber ich schweife ab, eigentlich geht es hier doch um Täschchen. Und zwar um diese beiden 🙂
Veitschii mit Farbe
Zum Schluss schweife ich dann bewusst habe. Bzw. schlage den Bogen zu den im Titel erwähnten Blättern. Denn nicht nur die Täschchen sind bunt, jetzt im Oktober sind es auch die Blätter. Und mit der Verwandlung unseres Wilden Weins an der Garagenwand verabschiede ich mich für heute.
Liebe Heike,
Da warst Du aber wirklich fleißig! So ein schmuckes Rudel an Täschlis! Da hast Du die spontan freigewordene Zeit zumindestens gut genutzt! Der Hirschstoff ist aber echt heftig! Voll gut!
Viele Grüße aus dem Norden
Kristina
Es sind ja eigentlich noch 2 mehr fertig, aber die zeige ich erst viel später 🙂 Der Hirschstoff ist heftig, aber mit dem Patchwork und den Spitzen irgendwie auch cool. Ich habe einen noch heftigeren. Aus dem eine Umhängetasche bereits zugeschnitten ist. Damals fand ich es schräg witzig, aber inzwischen frage ich mich echt, wer sich damit auf die Straße traut 😉
Liebe Grüße, heike
Liebe mein Fischchen Täschchen!!! Perfekt für den Ort an dem ich meine Sommer verbringe – Grüße an alle Freibad Fans und dickes Dankeschön an die beste Cousine Heike… Bussi von Elke
Aber gerne doch 🙂 Das Stoffmuster heißt übrigens Fish Friends, das passt doch wunderbar für Freibad Fans 😉
Big Hug heike