Filzkunstwanderweg zum Monatsspaziergang

Der 1. November ist in Österreich ein Feiertag, Allerheiligen. Das Wetter war schön, sogar die Sonne zeigte sich bereits vormittags und blieb, also haben wir einen kleinen Ausflug gemacht. Ein paar Tage zuvor hatte eine Freundin Info von einem erst Ende September eröffneten Filzkunst-Wanderweg in ihrer Heimatgemeinde an die Nähgruppe gesendet. Da es den Besten und mich bei dem schönen Wetter ins Freie zog, sind wir kurzentschlossen die wenigen Kilometer auf die Ries gefahren. Start- und Endpunkt des Rundwegs ist im Ortsteil Hönigtal der Gemeinde Kainbach am kleinen Marktplatz nahe der Kapelle.

Wobei, ganz so einfach war der Einstieg in den Rundweg nicht zu finden. Das Fach mit den Infoblättern war gerade leer, und das Plakat bot keinen Übersichtsplan. Erst als wir die kleinen Filzblumen an Zaun und Laternenmast entdeckten und uns eine freundliche Gassigeherin die richtige Richtung anwies, außerdem die Freundin Fotos von den Richtungspfeilen an der Abzweigung schickte, fanden auch wir den richtigen Weg. Hat man nach einem kurzen Weg entlang der Dorfstraße und vorbei an der Schule die richtige Abzweigung und den Einstieg dann gefunden, ist es ein sehr schöner Spaziergang.

Wir haben bei der Kapelle geparkt, und gleich der erste Blick Richtung Norden war eine Wohltat.
Nach ein bisschen umschauen und suchen entdeckten wir dann an mehreren Stellen bunte Filzblumen und identifizierten sie als Wegweiser.
Und ziemlich bald findet man auch die ersten Filzkunstwerke. Wie dieses hier zur Fotosynthese. (Der Link führt zur Info über das Kunstwerk inklusive Künstlerinfo und Künstlerstatement)
Die Dorfstraße bot auch das eine oder andere charmante Haus.
Neben buntem Herbstlaub
und diverser Fassadendeko. Die hier sieht man nur, wenn man die richtige Abzweigung von der Dorfstraße hinunter ins Wiesental gefunden hat.
Ein wunderschöner Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) mit Herbstfärbung am Wegesrand. Der wäre auch ein Kanditat für Astrids „Mein Freund der Baum
Willkommen im Reich der Filzelfen und Fliegenpilze, hier sind sie richtig.
Noch ein einsamer Bauernhof am Dorfrand, dann geht es hinunter ins Tal und Richtung Wald.
Der Weg zwischen den einzelnen Stationen wird immer wieder von Filzfähnchen begleitet. Diese Wimpelketten sollen im Laufe der Zeit immer mehr werden. Bereits jetzt gibt es recht viele zu sehen, von ganz unterschiedlichen Gruppen. Zum Mitmachen beim Fähnchenprojekt gibt es hier die Info.
Recht bald schon geht es am Waldrand dahin. Rechts „Frau Lieser trägt meine Kleider – Frei nach Klimt
Laternen der Natur – Licht schärft den Blick“ im herrlichsten goldenen Blätterlicht
Mohnkapsel, würde ich mal sagen. Keine genauere Info vorhanden.
Pilz statt Filz
Zipfelmützlein im hohen Gras
Dort wo die bereits recht tiefstehende Sonne noch ins Tal fand, leuchteten die Herbstblätter in den herrlichsten Farben.
Nicht zu allen Kunstwerken gibt es eine Info unter dem Reiter Stationen. Und es gab auch nur bei den Stationen kleine Infoschilder mit Codelink zur Info auf der Homepage. Hier zum Beispiel fand sich keine Info.
Lávvu
Wir sind noch am richtigen Weg
Als wir dann endlich wieder hügelan steigen und aus dem Tal auftauchen, macht sich bereits Abendstimmung breit. Wegen der Zeit, die ich gebraucht habe um die vielen Fotos zu machen haben wir um einiges länger als die veranschlagte Stunde für die 2,3 Kilometer gebraucht.
Durch einen Hof hindurch gelangt man wieder zur Straße
Und wird von einer Reihe Birken im goldenen Herbstkleid vor rotgoldenem Buchenhintergrund begrüßt.
Will man den Filzkunstwanderweg in die Gegenrichtung gehen, ist die Abzweigung durch den Hof mit dem Schaflogo des Projektes markiert.

Der Weg entlang der Straße ist aufgrund der dahinrasenden Autos nicht mehr ganz so lieblich wie im stillen Tal. Ich lenke mich mit Fotos der Abendstimmung davon ab.

Noch einen kurzen Blick ins Kirchlein werfen
und noch ein Foto von der gleichen Szenerie wie bei der Ankunft machen, diesmal in Abendstimmung.
Aus dem Autofenster heraus gelingt mir doch tatsächlich ein brauchbares Foto der Herde Alpakas. Die ihren Namen Schöckelblick natürlich vom Blick auf den im Hintergrund aufgrund seiner flachen Silhouette deutlich erkennbaren Grazer Hausberg, dem Schöckel, haben.
Am Stadtrand, kurz bevor es wieder nach unten nach Graz geht, muss dann auch noch der leuchtende Abendhimmel fotografisch festgehalten werden. Ein würdiger Abschluss dieses an schönen Anblicken und goldenen Farbtönen reichen Nachmittagsausflugs.

Die von Kristina Schaper für den Monatsspaziergang festgelegte Anzahl von maximal 25 Fotos habe ich mal soeben locker flockig fast verdoppelt. Dabei habe ich bei weitem nicht alle der Filzkunstwerke gezeigt, nur einen kleinen Bruchteil. Es waren so viele schöne Kunstwerke dabei, kleine und große, bunte und dezente. Nach langer Zeit habe ich auch mal wieder die digitale Spiegelreflexkamera ausgeführt. Der Großteil der Fotos ist also mit Spiegelreflex aufgenommen, nur ein kleiner Teil, wie auch die Fotos aus dem Auto, mit der Handykamera. Es ist durchaus spannend, wie unterschiedlich die Farben bei beiden Kameras sind.

Auch diesen Monat bietet Kristina leider keine Sammlung der Monatsspaziergänge mehr an. Was ich sehr schade finde. Mochte ich diese monatlichen Spaziergänge doch sehr. Und führe das Format deshalb auch so einigermaßen für mich selbst weiter. Stelle aber fest, dass ich ohne den festen Veröffentlichungstag am 3. Sonntag des Monats zeitlich ins schludern komme. Mal sehen, ob und wie und wo es vielleicht im neuen Jahr eine Fortführung der Monatsspaziergänge geben wird.

Keine Verlinkung mit dem Monatsspaziergang also, aber den Tulpenbaum und die goldenen Birken und auch den lichten Buchenwald sende ich zu Astrids Mein Freund der Baum.

10 Kommentare

  1. Das ist ja schon, dass ich dir wenigstens eine Verlinkungsmöglichkeit bieten kann. Ich bedaure auch, dass Kristina es nicht mehr fortführt…
    Du hast mir einen tollen Einblick in die Landschaft rund um deine Stadt gegeben, der mich neugierig macht. Vor allem auch auf architektonische Besonderheiten.
    Bon week-end!
    Astrid

    • Deine Baum-Reihe mag ich gerne, habe nur selten mal hervorgehoben einen Baum. Diesmal dachte ich passt das mit dem Tulpenbaum.
      In dem Ort hat es noch ein paar wenige historische kleine Hofanlagen. Mit der historischen Bauweise rundum wollte ich mich eh schon länger mal befassen, da gibt es ein paar Besonderheiten.
      Liebe Grüße, heike

  2. Liebe Heike, das ist ja ein sehr schöner und origineller Weg. Vielen Dank dafür, deine Posts sind prima. Viele Grüße Heinz

    • Lieber Heinz, danke dir 😊 Ich bin ja gespannt, wie sich die Filzkunstwerke über den Winter verändern. An Allerheiligen waren sie ja noch ziemlich neu.
      Liebe Grüße, heike

  3. Liebe Heike,
    das ist ja ein toller Weg – so viele Schöne Filz-Sachen; da bekommt man ja selbst gleich Lust, mitzufilzen.
    Ja, schade, dass es gerade keine Monatsspaziergänge gibt.
    Dir einen guten Start in den Dezember,
    liebe Grüße
    Nanni

    • Ein toller Weg mit beeindruckenden Kunstwerken durch schöne Landschaft. Ich habe mich ja bisher nur an Strickfilzen versucht, hätte aber auch mal Lust, diese Art des Filzens auszuprobieren. Vor allem wenn dann so schöne weiche Skulpturen dabei herauskommen. Dir auch einen guten und hoffentlich nicht zu stressigen Start in den Dezember.
      Liebe Grüße, heike

  4. War das ein wunderschöner Spaziergang! Nicht nur wegen den absolut faszinierenden Filzarbeiten! Ich bin hin und weg! Die Stimmung, ein orachtvoller Baumbestand, also nicht nur der schöne Tulpenbaum für Astrid… Und so viele kreative Ideen, ich liebe Filz(en). Auch die Häuser und Hof gefallen mir ser.
    Ich denke, Kristina scha2fft es zeitlich nicht mehr mit dem bloggen…
    Jedenfalls Danke fürs Mitnehmen und hab einen schönen ersten Advent!
    Liebe Grüße
    nina

    • Die Stimmung war wirklich ganz besonders an dem Tag 😊
      Und auch mit Kristina hast du recht, wir hatten eh Kontakt, mal sehen was sich ergibt.
      Einen schönen 1. Advent und liebe Grüße, heike

  5. das ist ja ein wundervoller, regelrechter zauberspaziergang mit so schönen und netten kunstwerken! da wäre ich aus dem fotografieren auch nicht mehr rausgekommen! auch deine natur- und häuserbilder gefallen mir sehr. hängen diese schönen filzwerke immer dort? es wäre so schön, wenn sie dort auch blieben und von diebstahl und zerstörung verschont blieben!
    liebe grüße und dir einen schönen 1. advent!
    mano

    • Der Filzkunstwanderweg wurde erst Ende September des heurigen Jahres eröffnet und es ist vorgesehen dass er bleibt. Die Kunstwerke werden also mit der Zeit verwittern und irgendwann weggewittert sein. Vielleicht werden sie dann durch neue ersetzt, muss ich nochmal nachlesen. Die begleitenden Fähnchen sollen auch immer mehr werden. Es wird also immer wieder Veränderungen geben. Und hoffentlich nicht durch Vandalen.
      Dir auch einen schönen 1. Advent und liebe Grüße, heike

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