Lieblingsteile und Gestricktes zum Me Made Mittwoch

Pünktlich zu Allerheiligen wollte ich meinen letztes Jahr im November genähten und nun endlich wirklich fertiggestellten Mantel zeigen. Dummerweise hatte ich ihn Anfang Oktober für einen letzten Schritt außer Haus gegeben und bis jetzt nicht wieder zurück erhalten. Bis zuletzt hatte ich gehofft dass es sich ausgeht. Und dann stand ich vor der Entscheidung. Diesen Monat aussetzen beim MeMadeMittwoch? Oder was anderes aus meinem selbstgenähten Kleiderschrank zeigen? Spät aber doch habe ich mich nun für Plan B entschieden. Schließlich gibt es ja durchaus noch nicht gezeigte selbstgemachte Garderobe. So kommt es, dass es auch diesen Monat wieder eine Strickjacke zu sehen gibt. Und weil wir letztes Wochenende in Triest waren und der Beste doch tatsächlich auch ein paar Fotos von mir in selbstgenähter Kleidung gemacht hat, gibt es auch noch ein paar meiner derzeitigen Lieblingsteile zu sehen. Zwar bereits beim MeMadeMittwoch gezeigt, aber so ein Feedback, ob sich Teile wirklich bewähren ist ja auch nicht schlecht.

Lieblingsteile

Von den 3 beim Siebdruck Workshop für mich bedruckten und danach fertig genähten T-Shirts hat sich dasjenige mit dem klassischen Kopf und dem schönen Spruch „Liebe besiegt alles“ zu einem richtigen Lieblingsteil gemausert. Deshalb durfte es dann auch mit auf unseren viertägigen Kurzurlaub nach Triest. Ebenso wie die derzeitige Lieblingsjeans, eine Ginger in der Variante B aus einem ehemals schwarzen und seit den nicht ganz 3 Jahren ihrer Fertigstellung zu einem schönen Grau verwaschenen dehnbaren Jeansstoff. Und obwohl es regnerisch war blieb die Regenjacke im Koffer und wurde stattdessen lieber die liebste Übergangsjacke ausgeführt. Meine Carol aus Wollstoff, deren Viskosefutter perfekt mit den mitgenommenen Kleidungsstücken und Stricktuch harmonierte. Vor genau einem Jahr im November hatte sie bereits ihren Auftritt beim MeMadeMittwoch.

Ebenfalls mit dabei war natürlich meine Kurzarm-Helga aus rotbraunem Leinen. Und es war am Samstag tatsächlich sonnig und warm genug dass man kurzärmelig ohne Jacke herumspazieren konnte. Morgens allerdings noch nicht, weshalb die Bluse von der Jacke und auch vom Rucksack tragen unschöne Falten bekam. Also besser den Blick auf die Bucht vor Triest und nicht auf die Falten richten.

Von der Kleidung des Anreise- und des Abreisetages gibt es keine Fotos. Obwohl die selbstverständlich auch selbstgenäht war. Damit dieser Beitrag nun nicht gar so dünn bleibt, stelle ich euch also lieber noch eine gerne getragene Strickjacke vor. Von der wir gestern sozusagen als Backup morgens vor der Arbeit noch Fotos gemacht haben. Weil sich da bereits abzeichnete, dass das mit dem Mantel nichts mehr wird.

Cardigan Embruns

Den Cardigan Embruns habe ich auf Ravelry auf der Favoritenliste einer Freundin entdeckt. Und fand die Form so interessant, dass ich mir auch gleich die Anleitung zulegte. Die passende Wolle, wieder mal Mohair Llama Seide von Ferner, in einem wunderschönen Rehbraun hatte auch kurz zuvor den Weg zu mir gefunden. Und so entstand der Cardigan in nur 10 Tagen im Weihnachtsurlaub 2020/21. Und wird seither in der kalten Jahreszeit recht gerne im Büro getragen.

Ich habe bei der Länge etwa 10cm hinzugegeben, da mir der asymmetrische Cardigan sonst vorne zu kurz gewesen wäre. Hinten ist er deshalb jetzt fast ein bisschen länger als gewünscht. Andererseits ist er dadurch einfach unschlagbar angenehm 🙂

Gut zu sehen in der Seitenansicht ist der starke Längenunterschied zwischen Vorne und Hinten.

Was ich bei meinen anderen Cardigans aus dieser Wolle nicht habe ist das Pillen im Scheuerbereich der Hose. Auch die Wollflusen, die sich auf meiner schwarzen Kleidung recht kräftig abheben, habe ich bei den schwarzen Strickstücken aus dieser Wollqualität nicht. Nicht nur weil Schwarz auf Schwarz nicht so sichtbar ist, die schwarze Wolle fusselt tatsächlich viel weniger. Aber auch hier ist es Jammern auf hohem Niveau.

Getragen wird der Cardigan ja eher leger mit flatternden Vorderteilen. Und auch ein weiteres Foto der Ginger Jeans hat sich dazwischen geschummelt, auf dem man meine Verzierung der Gesäßtaschen einigermaßen erkennen kann. Dieser MMM-Beitrag ist also ein richtiges Kramasuri 😉

Das ist drin:

  • Schnitt/Anleitung: Embruns von Emilie Luis, über Ravelry
  • Material: 10 Knäuel Ferner Wolle Mohair Llama Silk in der Farbe D804, gekauft in der Maschenwerkstatt Graz
  • Kosten: ca. 110€
  • Werkzeug: Rundstricknadel 3,0mm
  • Arbeitszeit: Stunden nicht mitgezählt, ca. 50?

Mal sehen, ob es der Mantel zum MMM im Dezember schafft. Vielleicht habe ich dann aber auch ganz was anderes zu zeigen, haben wir doch Mitte November wieder unser Nähwochenende in Hohentauern. In diesem Sinne gehe ich dann mal zuschneiden und vorbereiten. Vorher hüpfe ich aber noch hinüber zum MeMadeMittwoch im November und gustiere bei den gutgekleideten Frauen in selbstgemachter Kleidung. Bis zum nächsten Mal 🙂

20 Kommentare

  1. Schöne Fotos! Vor allem der Cardigan vor dem leuchtend gelben Baum gefällt mir ausnehmend gut. Und Triest ist eine Lieblingsstadt! Zum Glück von uns aus gut zu erreichen. Ich nehme mir GANZ FEST vor, beim nächsten MMM endlich auch wieder dabei zu sein. Mit dem Blazer, der bei unserem Nähwochenende endlich entstehen wird. Dank dir und deiner Organisation. Danke dafür, ich freu mich drauf! Liebe Grüße, Gabi

    • Und mit dem Direktzug geht es auch ganz entspannt nach Triest 🙂 Wir haben fest vor, bald wieder zu fahren, haben wir in den paar Tagen ja nur einen Bruchteil gesehen. Blogbeiträge folgen, allerdings am Reiseblog. Und bei unserer Rückkehr leuchtete der Ginkgo gänzlich in seinem Herbstkleid. Da musste ich unbedingt Fotos machen. Heute auch vor blitzblauem Himmel im Sonnenschein, allerdings nur Blattwerk ohne Frau in selbstgemachter Kleidung 😉 Mit Vorfreude auf unser Nähwochenende und lieben Grüßen, heike

  2. Ih finde gerade den Längenunterschied zwischen vorn und hinten toll, die Farbe sowieso, also für dich, mir steht sie nicht. Und nach Triest will ich schon längst mal, seit mindestens 40 Jahren, von einem Direktzug träume ich allerdings. LG Anja

    • Der Längenunterschied ist toll und ein Punkt warum ich den Cardigan stricken wollte. Wenn man wie ich vorne nicht gar so kurz haben möchte wird hinten bei der Art der Konstruktion aber eben wesentlich länger. Mit verkürzten Reihen hätte ich es vermutlich auch geschafft dass hinten einen Ticken kürzer wird, ich habe aber erstmal streng nach Anleitung gestrickt. Und Triest kannte ich auch nicht wirklich, hat sich aber voll gelohnt. Wir sind auf den Geschmack gekommen. Graz liegt ja leider bahntechnisch am Abstellgleis. Bis auf den Direktzug über Slowenien und Ljubljana nach Triest. Dauert zwar doppelt so lang als mit dem Auto, und die Zuggarnitur ist auch eher Ausschussware 😉 aber es ist trotzdem unschlagbar komfortabel.
      Liebe Grüße, heike

  3. Ah, beim Eröffnungsbild dachte ich direkt „das sieht aus wie die Mole in Triest“
    und im weiteren Verlauf deines Beitrags hat mich die herbstgoldene Strickjacke begeistert. Wunderbar!

    • Ein Bild auf den Molo Audace musste einfach sein 😊 Ebenso wie der Ginkgo in Herbstfärbung, da geht die Kleidung fast unter 😉
      Liebe Grüße, heike

  4. Liebe Heike,
    ich finde es so toll, Lieblingsstücke zu tragen und auch zu zeigen. Denn dafür nähen und stricken wir doch. Dein Cardigan steht dir ausgesprochen gut.

    LG, Heike

  5. Schön, dass du bewährte Lieblinge zeigst – das finde ich gut zu sehen und zeigt, dass du deine selbstgemachten Teile auch wirklich trägst. So soll das sein. Die Herbst-Strickjacke ist auch klasse und der Gingkobaum im Hintergrund ist der Hammer!
    LG Miriam

    • Wenn schon nur Plan B, dann wenigstens mit goldenem Ginkgo 😉 Ehrlich gesagt mag ich auch bei anderen ganz gern lesen bzw sehen, was sich bewährt hat. Obwohl es immer sehr subjektiv ist. Der eine Schnitt kann mit einem anderen Stoff plötzlich von gern getragen zu Fail abstürzen. Ich nähe ja öfter in Serie, und obwohl erprobt und gemocht, wird nicht jede Version gleich gern getragen.
      Liebe Grüße, heike

    • Obwohl der Cardigan farbmäßig schon auch punktet, der goldene Ginkgo überstrahlt alles. Habe ich schon erwähnt, dass ich Herbst mag? 😉
      Liebe Grüße, heike

  6. Ein sehr schönes Jäckchen dass so wundervoll in den Herbst passt. Stricken ist ein echt schönes Hobby allerdings gibt es bei Kosten für das Material ja kaum eine Grenze nach oben und dann braucht es doch viel Zeit so ein schönes Teil fertig zu stellen. Selbstgestrickte Sachen ist wahre Kostbarkeiten, wie schön wenn sie dann gern und lange getragen werden. LG Kuestensocke

    • Kosten und Zeit für Gestricktes sollte man besser nicht zu genau betrachten. Und wie gerade bei mir passiert ist es dann umso ärgerlicher wenn die Teile dann doch ein bisschen kleiner als gewünscht geraten sind. Dafür freuen sich dann liebe Menschen darüber, die es zu schätzen wissen. Und wenn dann tatsächlich etwas wie vorgestellt entsteht freut man sich umso mehr. Und trägt es auch gerne. So wie ich den Cardigan 😊
      Liebe Grüße heike

  7. Der Cardigan sieht klasse aus zum Baum im Hintergrund. Aber auch so ist er sehr passend zum restlichen Outfit. So einen in der Art wollte ich mir auch mal stricken, aber knubbeln die Vorderseiten nicht sehr unter einer Jacke?
    Mir gefällt auch sehr das Muster auf dem T-Shirt passend zum Futter der offenen Jacke auf dem 1. Foto, das ist sehr stimmig. LG Gabi

    • Nachdem ich erstmal jahrelang nur frei Schnauze genäht habe und viele Sachen nicht zusammen passten, bemühe ich mich jetzt seit einiger Zeit um bessere Kombinierbarkeit. Und bin dann sehr froh, wenn unverhofft noch mehr gut zusammenpasst 😊
      Meine verschlusslosen Strickjacken ordne ich vor dem Überjacke anziehen immer übereinander an. Wie auch beim ersten Foto zu sehen. Durch die Reibung der Wolle hält das recht gut, mit Jacke drüber sowieso. Keine Knubbel also 😊
      Liebe Grüße, heike

  8. Die Jacke ist sehr schön geworden, die Länge gefällt mir gut. Wie schaffst Du es nur, jeden Tag 5 Stunden Zeit zum Stricken zu haben? Ich bin beeindruckt, ich würde für so eine Jacke locker ein halbes Jahr brauchen, so selten komme ich dazu. Ich finde es immer wieder schön, auch die „alten“ Kleider zu sehen, daran erkennt man am besten, ob sich ein Schitt bewährt.
    Viele Grüße, Stefanie

    • Momentan schaffe ich nicht mal eine halbe Stunde stricken, bevor mich die Feierabend-Müdigkeit einholt. Deshalb geht auch nix weiter strickmäßig. Die Jacke war quasi mein Wellness im Weihnachtsurlaub 😊
      Liebe Grüße, heike

  9. Liebe Heike,
    eine tolle Idee, die selbstgemachten Lieblingskleider im Urlaub zu zeigen! Es sind wunderschöne Unikate und die Stimmung der Bilder ist fantastisch! Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß beim Nähen und Stricken!
    Liebe Grüße
    Ingrid

    • Danke liebe Ingrid. Üblicherweise bin ich ja auf unseren Urlaubsfotos nie drauf. Weil ich sie entweder selbst knipse oder der Beste eher vermeidet Menschen zu fotografieren. Diesmal gab es zum Glück Fotos, und so hatte ich was zu zeigen 🙂
      Liebe Grüße, heike

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