Monatsspaziergang im Dezember 2025

Im Dezember waren die Tage voll und kurz. Kurz im Sinne von Tageslicht. Zeit für einen Spaziergang war nicht wirklich. Also haben wir uns die Zeit am Samstag des 4. Adventwochendes einfach genommen. Auf den letzten Drücker quasi. Es wurde dann auch ein Spaziergang in dem uns nächsten Naherholungsgebiet. Hilmteich und Leechwald sind ein paar Hundert Meter den Hügel hinunter, je nach Tempo brauchen wir zu Fuß etwa 5 bis 10 Minuten. Wenn wir nicht die andere Richtung zum ähnlich nahen Rosenhain einschlagen, dann machen wir einen Spaziergang im Leechwald. Am Grat des Höhenrückens, der vom Leechwald bedeckt ist, könnte man bis Mariatrost spazieren. So weit sind wir allerdings nicht gegangen. Unser Ziel war die Hilmwarte, in der Hoffnung, im Nebel und trübnassen Dezembergrau zumindest ein paar ansprechende Fotos für den Monatsspaziergang zu machen. Ist der Ursprungsgedanke, den Kristina damals für den Monatsspaziergang hatte, doch eine fotografische Herausforderung. Schönes im Alltäglichen zu finden und auf Spaziergängen genauso wie auf Alltagswegen genauer hinzusehen. Mal sehen, ob es mir gelungen ist.

Fotografiert habe ich wie immer mit dem Mobiltelefon. Denn traurig aber wahr, mein IPhone der vorvorvorletzten Generation macht bessere Fotos als die digitale Kamera und leider auch die digitale Spiegelreflex. Nur bei den Zoomaufnahmen hat die digitale Spiegelreflex noch die Nase vorn. Die werden mit dem Handy, zumindest mit meinem mit nur 2 Objektiven, einfach nicht gut.

Es ist feucht und neblig, und die Wege sind etwas gatschig. Anderen Spaziergängern, mit und ohne Hund, sind wir kaum begegnet.
Am Hilmteich beginnt auch der Pfad der Menschenrechte, der sich mit seinen Tafeln mit den einzelnen Artikeln drauf ein gutes Stück des Wegs nach Mariatrost entlangzieht. Relativ am Anfang gibt es auch ein Gedenkmal für die während der NS-Zeit ermordeten Menschen mit Behinderung.
Und dann sieht man so langsam die Hilmwarte aus dem Nebel auftauchen. Die Hilmwarte ist seit etwa 1984 eine Wetterradarforschungsstation, dafür hat sie auch diesen raumschiffmäßigen Aufbau bekommen. Ihren Anfang nahm sie jedoch als Aussichtsturm. Der Ziegelturm wurde im Juli 1888 eröffnet und ersetzte einen seit 1857 bestehenden hölzernen Aussichtsturm. Das dazugehörige Turmwarthäuschen hat inzwischen keine Funktion mehr und steht schon lange leer.
Wie der Aussichtsturm ist auch das Turmwarthäuschen aus Ziegel gebaut, mit Eckquadern aus hellem Stein.
Diese dreieckigen Dachgaubenfenster faszinieren mich jedesmal wieder aufs Neue.

Die Hilmwarte einst und jetzt. Eine Freifläche mit Garten unterhalb des Turmwarthäuschens gibt es schon lange nicht mehr. Und der Aufbau mit Türmchen wurde durch die Wetterradarstation ersetzt. Ansonsten hat sich das Erscheinungsbild der beiden Gebäude nicht allzu sehr verändert.

Direkt hinter der Hilmwarte befindet sich das Gelände des ehemaligen Landeskrankenhauses, nun Universitätsklinikum. Der Spazierweg führt über eine lange Strecke am Zaun entlang.

Das Landeskrankenhaus habe ich übrigens bereits im November 2022 bei einem Monatsspaziergang vorgestellt. Dort gibt es auch eine alte Postkarte zu sehen, auf der die Gegend um Hilmteich und Hilmwarte mit LKH übersichtlich dargestellt ist.

Meist ist es ein einfacher Holzzaun. Aber direkt hinter der nunmehrigen Psychiatrischen Abteilung ist die Einfriedung aufwändiger gestaltet, mit gemauerten Zaunpfosten mit Ziegeldächchen, und auch ein paar torähnlichen Gebilden. Neben einem Zaunschlupf gibt es auch eine Durchgangstür, durch die man das Gelände des LKH betreten kann.

Baulich zwar zur gleichen Zeit wie die LKH-Gebäude errichtet, unterscheidet sich das große Gebäude hinter dem Zaun stilistisch doch etwas von den Jugendstil-Gebäuden des LKH. Errichtet wurde das Gebäude als Rekonvaleszentenheim und kam auch gleich nach der Eröffnung 1914 als solches zum Einsatz. Inzwischen ist im Gebäude die Psychiatrische Abteilung des Universitätsklinikums untergebracht.

Das Gebäude wurde auf Initiative von Theodora Gräfin Kottulinsky im Gedenken an ihren verstorbenen Gatten errichtet. Dora Kottulinsky engagierte sich auch in zahlreichen Vereinen und gründete zahlreiche Initiativen zur Verbesserung der Ausbildung von Mädchen und jungen Frauen.

Wir haben nur kurz durch die Zauntür geschaut und sind am Spazierweg noch ein kleines Stück weitergegangen, dann jedoch bei einem weiteren Weg wieder Richtung Hilmteich abgebogen. Am Weg noch ein paar Details fotografiert

Zurück kommen wir am anderen Ende des Hilmteichs aus dem Wald als wir gestartet sind. Auch rund um den Hilmteich ist der Nebel inzwischen wieder präsent. Die Gebäude hinter dem Hilmteichschlössl sieht man im Nebel gar nicht. Es wirkt alles ein bisschen unwirklich.

Das Hilmteichschlössl wurde 1858 als Restaurant errichtet. Nach etlichen Jahren des Dahintümpelns wurde es vor einigen Jahren saniert und nach Anbau von Wintergärten an beiden Gebäudeenden zog ein edles Gartengeschäft ein. Und ein Caférestaurant. Im Gartengeschäft gibt es immer hübsche Sachen zum Schauen (vielleicht lässt sich sogar noch ein Weihnachtsgeschenk finden?), und nach Kaffee stand uns auch der Sinn, als sind wir noch hinüber.
Hübsche Arrangements im Freigelände
Die meisten Töpfe sind jedoch eingewintert bzw. für den Winter geleert.
Der kleine Steinhund betrachtet alles von seinem erhöhten Sitz aus.
Drinnen ist alles üppigst weihnachtlich dekoriert. So langsam komme ich dann auch in Weihnachtsstimmung 🙂
Als wir das Café verlassen, dämmert es, und die Enten sind auch bereits zur Ruhe gekommen. Wir haben es ja zum Glück nicht allzu weit und kommen noch nach Hause, bevor es richtig dunkel wird.

Und wo seid ihr diesen Dezember herumspaziert?

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