Zum Monatsspaziergang im September gibt es einen Plan, der nicht ganz aufging. Waren wir doch am 14. September im Norden von Graz unterwegs. Zuerst Mittagessen mit der Familie zum Geburtstag der Schwiegermutter, daran anschließend die verspätete Geburtstagsfeier einer Freundin. Zwischen den beiden Veranstaltungen gedachte ich den Kalvarienberg zu erklimmen. Denn allzu oft komme ich nicht in diese Gegend, und wenn dann nur um ein paar Straßen weiter im Zoogeschäft Futter für die bzw. nun nur noch den felinen Mitbewohner zu besorgen. Zeit für Erkundungen der dortigen Umgebung ist dabei nie. So war ich heuer im Frühjahr überhaupt zum ersten Mal beim Kalvarienberg, und das auch nur weil wir zufällig daran vorbeigeradelt sind. Damals entstand der Plan, unbedingt nochmal hin zu radeln. Am besten gleich im Rahmen des Monatsspaziergangs. Und die beiden Termine im Norden von Graz, unweit des Kalvarienbergs, boten sich geradezu dazu an. Nur dass wir länger beim Mittagessen saßen als geplant und viel zu spät aufbrachen und sowieso schon zu spät für die zweite Einladung dran waren. So ging sich nur ein kurzer Halt am Kalvarienberg aus, aber leider kein Erklimmen desselben. Und beim Heimweg am Abend sind wir zwar nochmal extra dran vorbei geradelt, aber es war bereits zu duster.
Also gibt es zum Monatsspaziergang nun eher ein Monatsradeln durch den Norden von Graz. Die Schwägerin hatte einen Tisch in einem Gasthaus in Weinzödl reserviert. Wo Weinzödl liegt wusste ich, fahren wir doch jedesmal auf dem Weg zur Autobahn nach Norden daran vorbei. Auf der Nebenstraße durch die Ansammlung von Häusern bin ich hingegen noch nie gefahren. Nach 30 Jahren in Graz wurde es dann langsam mal Zeit. Hin sind wir über den Rosenberg gefahren, trotz etlicher Höhenmeter ist das die um ein paar Kilometer deutlich kürzere Strecke als um den Berg herum. Wobei an der Mur entlang auch eine schöne Strecke führt, aber die ist noch länger. Über den Berg also und durch Andritz Richtung Weinzödl. Am GAK-Sportplatz vorbei und links auf die Nebenstraße. Und weil noch ein paar Minuten Zeit war, habe ich noch die Umgebung erkundet.


Weinzödl ist nicht nur wegen dem GAK-Sportplatz den meisten Grazern ein Begriff. Es gibt hier ein vor allem in der Pandemie viel diskutiertes Vogelschutzgebiet, ein Flusskraftwerk, eine Hundeschule, und das alles bei nur ein paar Häusern.
















Der Kalvarienberg befindet sich auf dem Austein, einem Hügel aus grünem Schiefergestein. Ursprünglich in den wenig besiedelten Murauen gelegen, ist die Umgebung nun relativ dicht bebaut und der Kalvarienberg nicht mehr von weitem wahrnehmbar. Diese wohl erste Nachbildung des Grabhügels Golgatha auf habsburgischem Boden wurde kurz nach 1600 angelegt. Der Pilgerweg vom Dom zum Kalvarienberg ist etwa 3,5 Kilometer lang. Die Anlage mit mehreren Kapellen und einer Kirche wurde nach einiger Zeit des Verfalls um die Jahrtausendwende saniert und ist eine Oase der Ruhe im verkehrstechnisch trubeligen Gebiet.





So habe ich nun wenigstens einen Grund, irgendwann doch nochmal zum Kalvarienberg zu fahren und dann endlich auch den Hügel zu erklimmen. Und wer weiß, vielleicht ergibt es auch nochmal einen Monatsspaziergang.

Und nun freue ich mich auf eure Monatsspaziergänge.

An dem Klettergarten bin ich vor Jahrzehnten oft vorbeigekommen. Auf dem Weg zur Tante in Graz. Die hat auf der Ries gelebt und ich bin immer so gerne dort gewesen. Danke für die Bilder, die meine Erinnerungen wecken. Viele liebe Grüße Sabine
Mal schauen, ob meine Oberpfälzer Nichten und Neffen und Patenkinder auch mal sagen, dass sie so gerne bei der Tante in Graz gewesen sind 😉 Und auf der Ries ist es auch fein, vor allem wenn man Ausblick hat. Mein wöchentlicher Baustellenweg führt mich über die Ries.
Liebe Grüße, heike
Dass Du extra bei so einem wichtigen Termin einen Monatsspaziergang einkalkuliert hast… Und die Verspätung ließ nicht auf sich warten. Allerdings hat es sich auch sehr gelohnt! Der Kalvarienberg ist natürlich der herausragende Punkt und diese Darstellung des Paters, der mit dem Wissen (Buch) fast den Bürger erschlägt (beherrscht)…
Auch sehr interessant was mir der Link zu dem Naturschutzgebiet verriet (klar, kann man Menschen da nicht ganz aussperren, aber dort scheint es nicht mehr um den Schutz zu gehen und was manche Menschen davon halten, sich in diesen Gebieten an die Regeln zu halten, sehen wir hier oft an der Sieg)
Danke jedenfalls wieder für einen schönen und interessanten Monatsspaziergang (mit dem Rad)
Sobald ich an den PC komme, verlinken ich meinen
Liebe Grüße und schönen Sonntag
nina
Es war die einzige Gelegenheit einen Monatsspaziergang mal nicht in der schon oft gezeigten Umgebung unterzubringen, also habe ich sie genutzt. Eigentlich hätte der Kalvarienberg einen Beitrag für sich alleine ergeben, es gibt rundum schöne Details zu entdecken. Aber irgendwie komme ich gerade nicht dazu, all das zu machen und zu schreiben was ich eigentlich vorhätte. Deine Beschreibung der Figuren mag ich lieber als die Beschreibung, die Wikipedia dazu liefert. Dort sind es zwei Pharisäer mit einem Buch, und warum ein Buch wird nicht erklärt.
Den Link zum Vogelschutzgebiet habe ich extra für dich eingefügt, ich kenne doch dein Interesse. Und finde es auch schade, dass das Gebiet dann doch nicht so ein Schutz ist wie gedacht.
Liebe Grüße, heike
Schade, dass ihr keine Zeit mehr hattet, liebe Heike. Doch zu einer Geburtstagsfeier möchte man natürlich nicht zu spät kommen. Die Nusstorte beim Geburtstag der Schwiegermutter sieht sehr lecker aus.
Die Kalvarienbergkirche ist beeindruckend. Ich habe dich auf deinem schönen Spaziergang wieder sehr gerne begleitet.
Liebe Grüße
Ingrid
Wir hatten zum Glück angekündigt dass wir uns verspäten. Und leider waren wir auch nicht mehr hungrig, denn es gab Paella. So hatten die anderen mehr davon 😉
Der Kalvarienberg und auch die Kirche sind beeindruckend. Vor allem wenn einem dieses Konzept der Volksfrömmigkeit völlig fremd ist, steht man staunend davor, was Glaube alles bewirken kann. Gutes und Schlechtes, in diesem Fall jedoch Schönes.
Liebe Grüße, heike
Zwischen zwei Einladungen noch etwas anderes quetschen zu wollen, ist meist irreal. Wenn die Feier schön ist, sitzt man immer länger, wie mal geplant. Der Nußkuchen sieht lecker aus.
Der Kalvarienberg wirkt sehr interessant, ich hoffe, du findest irgendwann die Zeit ihn genauer zu erkunden.
Für eine Fahrradtour mit Zeitdruck hast du aber viele Fotos gemacht. Ich nehme mir meist nicht die Zeit anzuhalten um zu fotografieren, ich mag den Fluß einer ununterbrochenen Fahrt lieber.
LG Gabi
Radeln und fotografieren geht nicht zusammen. Diesmal musste es aber sein. Alle paar Meter anhalten, Handy hervorholen, Foto machen, Handy wieder verstauen, aufsteigen, weiterradeln, es war gelinde gesagt nervig. Zum Glück ist der Beste sehr geduldig 😉
Liebe Grüße, heike
Das Monatsradeln steht deinen Spaziergängen in keinster Weise nach, liebe Heike…interessant war es dich zu begleiten. Schöne Architektur, Natur, Geburtstagsfeier mit Kerzentorte und ein wahnsinnig imposanter Schmuck des Eingangsportal eines Hotels, sicher beeindruckend wenn frau davor steht.
Nun wünsche ich dir eine gute Septemberwoche – einen lieben Gruß von Marita
Imposant ist er, der Gebäudeschmuck. Aber ist er auch wohlgefällig? Irgendwie passt da einiges nicht zusammen. Das Gebäude selbst ist jetzt allerdings auch nicht gerade ansprechend.
Liebe Grüße, heike
kurz vor schluss habe ich meinen spaziergang dieses mal doch zu stande bekommen und kann auch deinen endlich kommentieren.
der kalvarienberg ist wirklich beeindruckend und du wirst ihn sicher irgendwann noch einmal erklimmen. so bekommen wir jetzt halt schöne bilder mit vielen details zu sehen. ich finde besonders das foto der garderobe und das pfiffige garagentor sehr nett und fröhlich. das flugzeug auf dem dach ist wirklich bemerkenswert und auch reichlich schräg. schrebergärten würde ich gerne mal wieder besuchen, aber leider sind diese inzwischen hier überall abgesperrt, was ich sehr schade finde, denn dort habe ich früher so schöne ecken entdeckt. sind sie bei euch offen für besucherInnen?
den artikel über das naturschutzgebiet habe ich gelesen. oft sind gerade dann diese gebiete anziehungspunkte und die schutzbestimmungen werden nicht eingehalten. hier hat man dem in einigen gebieten mit zäunen und abbau von wegen gelöst. was nützt der naturschutz, wenn sich keiner dran hält!!
danke fürs mitnehmen beim radeln!
liebe gutenmorgen-grüße von mano
Ein paar Tage bis Monatsende hättest du schon noch Zeit gehabt, aber ich freue mich, egal wann, deinen Monatsspaziergang zu sehen. Und wieder hast du schöne bunte Bilder mitgebracht, und die Katzen sind ja ganz besonders. Und auch den Kalvarienberg werde ich irgendwann erklimmen, ich finde die ganze Anlage nämlich sehr beeindruckend. Und auch die Ausbildung des Glaubens, die dahintersteht und mir Jahrhunderte später und als Nicht-Katholikin komplett fremd ist. Schrebergärten sind hier auch abgesperrt, man kommt nur mit Schlüssel überhaupt durch in die umzäunten und gesicherten Anlagen. Die einzige Schrebergartenanlage, die ich kenne, die öffentlich auch begehbar ist, ist die im Rahmen einer Landesgartenschau entstandene (oder erweiterte?) kleine Anlage am Erba-Gelände in Bamberg. Und die Freunde, die Schrebergärten hatten, haben ihre inzwischen wieder aufgegeben.
Liebe Grüße, heike
Dieses Mal habe ich es wieder geschafft, wenn auch in letzter Minute. Ich begleite Dich so gerne auf Deinen Spaziergängen in Graz. Es macht so viel Spaß, die Stadt durch Deine Augen zu entdecken. Herzliche Grüße Manuela
Sehr schön dass du es noch geschafft hast. Werde ich mir in Ruhe ansehen.
Liebe Grüße, heike