Wieder im Einsatz, weil repariert

Wieder im Einsatz, weil repariert, so lautet ein Feld beim BINGO! von antetanni. Das ich ganz unspektakulär mit dem Flicken meiner schwarzen Leinenhose abhaken kann. Diese Leinenhose ist eines der immer spärlicher werdenden gekauften Kleidungsstücke in meinem Kleiderschrank. Ich besitze sie bereits recht lange, habe sie aber erst letztes Jahr wirklich oft getragen. Und wie das bei Leinenhosen so ist, die auch beim täglichen Radeln getragen werden, war sie ziemlich schnell im schrittnahen Oberschenkelbereich durchgewetzt. Ich bin immer wieder überrascht, wie schnell das bei Leinenhosen geschieht. Kaum ein paarmal im Einsatz, ist die Stelle bereits löchrig.

Also habe ich mich hingesetzt und die Hose repariert. Meine Vorgehensweise ist dabei eigentlich immer die Gleiche: Zuerst wird ein passendes Stück Stoff untergelegt. Dann mit Stopffuß und versenktem Transport mit passendem Faden kreuz und quer genäht, bis die fadenscheinige bis löchrige Stelle gestopft ist. Der Stoff wird dadurch gleichzeitig verstärkt. Und hält hoffentlich nun ein bisschen länger stand.

Soweit so unspektakulär. Da kommt es dann genau richtig, dass beim monatlichen Nähtreff im August gleich zwei der Teilnehmerinnen auch etwas repariert haben. Nicht schnöde Hosen, sondern Klappsessel und Liegestühle. Die sind nicht nur fotogener als meine geflickte Hose, auch der Nähprozess war zumindest beim Liegestuhl durchaus lustig anzuschauen. Vor allem wir anderen wurden gut unterhalten 🙂

Denn nicht jeder Liegestuhl ist so vorausschauend konstruiert, dass man die stofftragenden Holme ausbauen und auch leicht wieder einsetzen kann. Oder mittels Einschiebestab und spezieller Konstruktion den Stoff ganz leicht austauschen kann. Zumeist sind die Querholme für den Stoff fest verleimt. Abtrennen geht ja noch leicht. Will man dann jedoch den neuen Stoff wieder an den Holmen befestigen, kommt man nicht umhin, den ganzen Liegestuhl irgendwie mit zu bewegen. Da braucht es dann auch zusätzliche helfende Hände.

Aber mit vereinten Kräften von Mutter und Tochter lässt sich auch ein sperriger Liegestuhl neu benähen.
Nach geglückter Reparatur ist gut lachen und gut ruhen.
Noch einer, der gut ruht. Zwar nicht im Liegestuhl, aber mittendrin auf einem Sessel. Und das ganze Remmidemmi um ihn herum stört ihn so überhaupt nicht. Hauptsache er ist mittendrin.
Auch neu bezogen beim Nähtreff wurde dieser Klappsessel. Dessen Konstruktion ist vorausschauend auf Reparatur ausgelegt. Dünne Stäbe werden in eigens genähte Taschen am Rand des Stoffes eingeschoben und das ganze dann in Aussparungen an den Trageleisten eingeschoben. Simpel und elegant.
Bei diesem Liegestuhl ist der Stofftausch auch durchdachter gelöst. Es gibt oben und unten jeweils 2 fest eingeleimte Rundstäbe, um die der Stoff jeweils gewickelt und mittels eines dritten Rundstabes fixiert wird. Dieser dritte Rundstab wird an der Rückseite in ein abgenähtes Futteral eingeschoben. Zwischen den beiden Stäben durchfädeln wie hier zu sehen war allerdings nicht der richtige Ansatz. Wir sind dann jedoch recht schnell darauf gekommen, wie es richtig gehört.
Noch ein Liegestuhl, der noch rechtzeitig im Hochsommer neu bespannt wieder eingesetzt werden kann.

Kommenden Sonntag haben wir wieder Nähtreff. Ich bin gespannt, was diesmal alles so gewerkelt wird. Gerade diesen Austausch und das gegenseitig unterstützen mag ich so an unserer Nährunde.

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6 Kommentare

  1. Das Nähbild von Dir und Deiner Mutter ist der Oberkracher!
    Klasse, dass Du die bequemen Liegestühle so gut hast reparieren können. Und der Klappstuhl ist auch für die nächsten Jahre gerüstet und sehr stylish neu bespannt.
    Auf das Ihr die im Altweibersommer noch oft nutzen könnt
    Mit lieben Grüßen und vielleicht bis morgen zu 12 v 12
    Nina

    • Liebe Nina, das bin nicht ich. Das ist meine Schwägerin und meine Schwiegermutter 🙃 Und es war ein ziemlicher Spaß, die beiden in Aktion zu erleben.
      Liebe Grüße, heike

  2. Das sieht nach einem echt spannenden Nähtreff aus. Einen ganzen Liegstuhl zu bewegen, damit man den Stoff mit der Nähmaschine festnähen kann, ergibt schon ein irres Bild. Dagegen ist Jeans reparieren eher langweilig, aber genauso nützlich. LG Gabi

    • Es ging nicht ohne den ganzen Liegestuhl quasi einzunähen. Zeitweise haben noch mehr Hände hingelangt, und Schwägerin und Schwiegermutter waren sich auch nicht immer einig wie am besten zu tun. Dieser Nähtreff war ein ganz besonders lustiger 😊
      Da ist Hosen reparieren noch fader als sonst schon. Sashiko wäre spannend, und auch hübscher. Aber die Stellen, an denen meine Hosen kaputt gehen, sind dafür nicht so geeignet.
      Liebe Grüße, heike

  3. Was für eine tolle Reparatur, liebe Heike! Sowohl Hosen als auch Liegestühle können wieder benutzt werden. Ich liebe diese Fingerklemmer sehr, leider sind sie hier irreparabel kaputt gegangen… Überlastung ;o)
    Ganz liebe Grüße an Dich von Katrin

    • Fingerklemmer, so kann man sie auch nennen. Herausforderung beim aufstellen außerdem 😉 Aber man kann sie reparieren, wie man sieht. Überlastung stelle ich mir gerade spannend vor, ich hoffe es hat sich niemand weh getan.
      Liebe Grüße, heike

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