Mal wieder ein Spaziergang mit dem Besuch in die Stadt

Die gerade in der Südoststeiermark weilende Cousine hatte alle Kinder nebst Partnern eingeladen, und weil es sich anbot, war erstmal bei uns Treffpunkt und ein Grazbesuch geplant. Sehr schön, konnten wir auch mal alle wiedersehen, und eine Gelegenheit meine schöne Wahlheimatstadt zu zeigen lasse ich mir sowieso nicht entgehen. Auch wenn es gerade einen Tag zu spät zum Monatsspaziergang war. Außerdem muss ich feststellen, dass es diesen Spaziergang mit ziemlich genau der gleichen Route hier am Blog vor zwei Jahren schon mal zu sehen gab. Aber der Weg in die Altstadt ist nun mal der schönste. Und der zweitkürzeste. Und wir hatten ein paar Grazneulinge dabei. Da mussten natürlich auch die besonderen Sehenswürdigkeiten gezeigt werden. Eh nicht alle, sonst wären wir jetzt noch unterwegs. Und so eine Stadt verändert sich ja auch, werdet ihr im Vergleich schon noch sehen. Was ihr eher nicht so sehen werdet, sind klassische Fotos der Sehenswürdigkeiten. Sondern eher so Details und Momentaufnahmen.

Nach einem gemeinsamen späten Frühstück sind wir also zu Fuß losgestartet. Wie immer mit ein paar Schlenkern am Weg.

Schlenker Nummer 1 war natürlich am Hilmteich vorbei. Also direkt vorbei, nicht etwas kürzer auf der anderen Seite der Straße vorbei. Und ich frage mich gerade, ob ich diese Boote schon mal in Aktion oder überhaupt hier gesehen habe.
Schlenker Nummer 2 war nur sehr kurz, nur ein Blick ums Eck. Am Botanischen Garten sind wir nur vorbeigelaufen.
Schlenker Nummer 3 durchs Unigelände, denn die Auskragung der Unibibliothek ist einfach immer sehenswert.
Und weil wir schon da waren, haben wir auch noch einen Blick auf die Großbaustelle des zukünftigen Center of Physics geworfen. Vor 2 Jahren stand hier noch die ehemalige Vorklinik. Auch für mich interessant, denn mein Arbeitsweg führt mich zwar jedesmal am hier linken Bauzaun entlang vorbei, arbeite ich doch gleich ums Eck, aber ein Blick auf die Baustelle ist durch eben diesen Bauzaun nicht möglich. Dafür gibt es am Unigelände einen Aussichtspunkt, und den haben wir ausgiebig genutzt. Dabei lacht uns unser Tagesziel, der Schlossberg, bereits im Hintergrund entgegen.
Nächste Baustelle, der Stadtparkbrunnen wird gerade saniert.
Und da nun wegen Hitze und bereits etlichen Kilometern der Ruf nach erfrischenden Getränken laut wird, machen wir gleich den nächsten Schlenker zum mitten im Stadtpark gelegenen Parkhaus, um auf der Terrasse ebendort etwas zu trinken. Dass es hier sehr viele Parkbänke gibt, wurde vom Besuch wohlwollend registriert. Und selten sind sie so leer wie hier.

Und weiter geht´s. Burgtor, Dom, Mausoleum, Burg mit Doppelwendeltreppe, vorbei am Schauspielhaus und der alten Jesuitenuniversität und auch am historischen hölzernen Ladenportal in der Hofgasse, ein Blick in den schönen Innenhof des ehemaligen Deutschordenshauses in der Sporgasse, nichts wurde am Weg vernachlässigt, zumindest von außen gesehen. Und die Doppelwendeltreppe natürlich bis oben erkundet. Und da es das alles irgendwann schon mal hier oder am Zweitblog bildlich zu sehen gab und 25 Fotos eh wenig sind für einen Spaziergang durch Graz, wo es an allen Ecken und Enden Schönes zu entdecken gibt, gibt es eben anderes Schönes zu sehen.

Zum Beispiel diesen Gastgarten in der Hofgasse. Ob diese Sonnenschirme nun schön ist, da konnten wir uns nicht ganz einigen 😉
Ziemlich frisch neu gefärbelt und vergoldet ist die Jugendstilfassade am Fuße der Sporgasse. Das Haus dahinter stammt aus dem 16. Jahrhundert, die Fassade von 1900.
Als Vergleich dazu die Stuckfassade des Luegg-Hauses gleich gegenüber. Ähnliche Bauzeit mit 15. und 16. Jahrhundert, Fassade Barock. Immer wieder ein Foto wert, und ganz besonders im plastischen Sonnenlicht.
Ein Schlenker in den Landhaushof muss natürlich auch sein. Kein Grazbesuch ohne. Nur die Perspektive ist diesmal eine andere.
Wir nähern uns dem Schlossberg in Etappen. Bzw. haben ihn bisher so halb umkreist. Nun also der Blick von der auskragenden Terrasse am vieldiskutierten Dach des örtlichen Kaufhauses. Das auch sehenswert ist, dank der nun auch nicht mehr ganz neuen Renovierung. Auch gut im Blick die Grabendächer der historischen Hofstättenanlagen in der Sackstraße.

Im Kaufhaus gab es Rolltreppe, und es war kühl und klimatisiert. Nun folgt die Erklimmung des Schlossberges über die in praller Nachmittagssonne liegende Stiegenanlage. Lift und Standseilbahn werden links liegen gelassen, der Schlossberg muss zu Fuß bezwungen werden.

Geschafft! Zumindest bis zum Uhrturm.
Ganz oben gibt es dann zwar keinen Platz im Biergarten, aber leere Parkbänke und ein kühles Getränk. Während der Rest der Partie die Rutsche hinab nimmt, nehme ich mir Zeit für das eine oder andere Foto von oben und steige wieder die Stiegen hinab. Und ich muss wieder mal sagen, ich mag meine Wahlheimatstadt.

Der Durst wurde also vorerst gestillt, aber der Hunger macht sich nun bemerkbar. Wie gut, dass der Beste reserviert hat. Am Weg zum Abendlokal springt noch das eine oder andere Fotomotiv in den Weg.

Das erste noch am Schlossberg beim Uhrturm. Die Weinrebe am Ehrenmal finde ich ja ganz gut platziert.
Schlossbergplatz
Sackstraße

Die Hauptbrücke ist zwar gerade gesperrt, für Fußgänger jedoch nach wie vor überquerbar.

Kunsthaus
Und natürlich muss wieder ein Bild mit Sesselpaar sein.
Abendessen
Murinsel vom Edeggersteg aus gesehen
Cousinenfoto
Abkürzung durch den Schlossbergstollen Richtung Karmeliterplatz. Ich vergesse jedesmal wieder, wie steil es dort hinauf geht.

So bekommt der Besuch mit dem Durchqueren des Paulustors auch noch das zweite noch erhaltene Stadttor zu sehen. Und da uns der Bus am Geidorfplatz vor der Nase davonfährt und Ferien- und Abendfahrplan zugleich lange Wartezeit bedeuten, sind selbst die Fußmüden der Meinung, dass wir auch den Heimweg zu Fuß zurücklegen. Diesmal nehmen wir den kürzesten Weg durch die Heinrichstraße, dank Ferien und Abendzeit auch verkehrstechnisch nicht so unangenehm für Fußgänger wie sonst.

Und Bespaßung am Wegesrand gibt es auch.

13,4 Kilometer und etliche Höhenmeter haben wir zurückgelegt, sagt die Uhr des Besten. Dann ist es ja kein Wunder, dass Füße und auch der Rest müde sind. Der Besuch hatte noch ein Stückchen Fahrt zum Feriendomizil vor sich, wir haben den Kater versorgt und die Beine hochgelegt.

Der diesjährige August scheint ein guter Monat für Monatsspaziergänge zu sein, der nächste steht bereits in den Startlöchern, wird dann aber drüben am Reiseblog zu sehen und zu lesen sein. Zuvor wird aber dieser hier mit dem Monatsspaziergang im August verlinkt.

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