Spaziergang zu Bach am Berg in Rein

Ein Schulfreund eines Freundes ist Cellist und veranstaltet unter dem Label Hauskultur zusammen mit seiner Partnerin seit 10 Jahren Nachbarschaftskonzerte. Kleine Konzerte an eher ungewöhnlichen Orten. Am 17. Juni haben wir erstmals auch eines dieser Konzerte besucht. Und da der Veranstaltungsort, die Ulrichskirche bei Stift Rein, nur zu Fuß mit einem etwa 20-minütigen Spaziergang zu erreichen ist, hatte ich auch gleich meinen Monatsspaziergang für den Juni.

Da Rein in der Nähe von Gratwein im Norden von Graz liegt, holte uns besagter Freund mit dem Auto ab. Insgesamt waren wir zu siebt, die aus unserer Freundesrunde das Konzert besuchten. Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach standen am Programm.

Startpunkt war der Parkplatz vor der Stiftstaverne. Vorbei an Stift Rein
und interessanten Felsformationen
ging es hügelan in den Wald.
Weit kann es nicht mehr sein.
Und da blickt uns schon das Ulrichskirchlein mit der benachbarten Wolfgangkapelle entgegen.

Die Ulrichskirche, in 573m Seehöhe auf dem Ulrichsberg gelegen, wurde 1453 geweiht. Sie wurde im spätgotischen Stil erbaut und vermutlich auf den Grundmauern einer mittelalterlichen Burgkapelle errichtet.

Die Wolfgangskapelle wurde von Wolfgang von Stubenberg gestiftet.
Der Blick ins Tal ist auch ganz nett.
Durchguckfenster in beiden Türflügeln. Damit man auch im geschlossenen Zustand einen Blick ins Innere machen kann.
Die Untersicht der Empore ist mit Erdbeeren bemalt. Allerdings in schwarz.
Während die hölzerne Flachdecke der Kapelle von Weintrauben und Weinblättern geziert wird. Ein mittelalterlicher Obstkorb quasi. Wenn ich genauer darüber nachdenke, kam die Empore wohl erst mit der minimalen barocken Ausgestaltung, ist die Bemalung somit eher barock.
Das Altarbild im barocken Altar dürfte neueren Datums sein und wirkt in seiner Figurendarstellung wie ein Comic.
Der Platz für den Musiker ist auch bereits vorbereitet. Die kleine Kirche fasst nicht allzu viele Leute, und es wurde dann recht kuschelig. Was kein Schaden war, da es mit der Zeit in den kühlen Mauern doch ein bisschen frisch wurde. Einige saßen draußen vor der weit offenen Tür, die hatten es vermutlich wärmer.
Entdeckung in der Pause.
Der Schattenriss der Bogenhand wurde noch das brauchbarste Foto vom Musiker. Die Darbietung war ungleich besser. Die 1., 2. und 5. der Cellosuiten wurden gegeben.
Nach dem Konzert noch ein bisschen Plaudern mit dem Musiker. Bevor es dann dunkel wurde haben wir uns wieder an den Abstieg gemacht. Ein letzter Blick zurück
bevor wir wieder in den Wald eintauchen.
Da oben waren wir. Direkt unter der Wolke sieht man noch die Kirchturmspitze aus dem Wald lugen. Die Stiftstaverne hat leider schon zu.
Nur die Störche sind noch da. Also machen wir uns wieder auf den Heimweg. Schön war’s.

Dieser abendliche Spaziergang mit Musik wandert nun zum Monatsspaziergang im Juni bei Kristina Schaper. Es war mir wie immer eine Freude.

Wer mehr über unseren Ausflug nach Italien über Fronleichnam wissen möchte, hier entlang.

Und weil dieser musikalische Ausflug auch ganz viel davon generiert hat, wird er noch mit niwibos DraußenGlück verlinkt.

16 Kommentare

  1. sehr schöne Stimmung. und Natur, alte Gemäuer und Musik, das passt wunderbar. Wenn ich das richtig im Kopfe habe, waren diese Fenster nicht zum Gucken, sondern für Aussätzigen/Kranke, damit sie trotzdem die Kommunion bekommen könnten.
    Bestimmt hallt das Konzert noch etwas nach.
    Danke fürs Mitnehmen und liebe Grüße
    Nina

    • Danke für die Erläuterung, diese Erklärung kannte ich nicht. Kann ich mir aber gut vorstellen. Die Türen sind allerdings wohl 19. Jahrhundert, da war die Kirche schon lange in Alleinlage, ob da Gottesdienst mit Kommunion abgehalten wurde? Heutzutage jedenfalls kann man immerhin wirklich dank der Öffnungen einen Blick in die zumeist versperrte Kirche erhaschen.
      Das Konzert hallt nach. Es war so eine tolle Atmosphäre. Und auch das Wetter spielte endlich mal mit 😊
      Liebe Grüße, heike

  2. Gerne habe ich mit dir diesen Spaziergang unternommen…durch den kühlen Wald war es sicher besonders erholsam. Eindrucksvoll finde ich ja die Fotos aus der Wolfgangskapelle, vor allem das rote Licht für das Event zaubert eine besondere Stimmung.
    Lieben Gruß von Marita

    • Letzten Samstag war das Wetter nahezu perfekt für dieses Event. Nicht zu heiß, nicht zu kühl, ausnahmsweise kein Regen. Und die Stimmung da oben auf dem Berg war eine ganz besondere. Die Fotos sind übrigens aus der Ulrichskirche, die Kapelle ist noch viel kleiner.
      Liebe Grüße, heike
      (Die die Runde durch die Monatsspaziergänge noch vor sich hat und sich schon freut darauf)

  3. ein ausflug nach meinem geschmack: in der natur wandern, alte gemäuer und kunst anschauen und dann noch ein konzert hören. besser geht es kaum! ach doch, vielleicht zum abschluss noch gemeinsam ein leckeres mahl. schade eigentlich, dass die taverne schon geschlossen war.
    danke fürs mitnehmen und lieben gruß nach graz,
    mano

    • Ja, das mit der Taverne war schade. Das Konzert dafür war wirklich toll, es wirkt immer noch nach.
      Liebe Grüße, heike

  4. Guten Morgen Heike,
    was für ein zauberhafter Ort für ein Konzert. Das wäre genau meins gewesen. Ein schöner Spaziergang und dann noch gute Musik. Danke dir sehr fürs Mitnehmen.
    Liebe Grüße vom Niederrhein
    Tina

    • Ja, an dem Abend passte alles. Ein wunderbarer Ort, schöne Musik, und das Wetter spielte auch mit.
      Liebe Grüße, heike

  5. Ach wie schön! Das war aber einer feiner Ausflug. Schade, dass es keine Tonspur gibt- ich hätte mir gerne ein wenig von der Musik angehört. Die Stimmung in der kleinen Kapelle kommt aber auch so sehr schön rüber auf deinen Bildern!
    Viele Grüße
    Kristina

    • Das Cello solo in dem Kirchlein hatte schon was, sehr eindringlich war es. Und ich war so mit zuhören und genießen beschäftigt, dass ich bei Bild- sowie Tonaufnahmen komplett versagt habe. In meinem Kopf wirkt es dafür immer noch nach 😊
      Und der Spaziergang und die Lage war dann auch nochmal besonders.
      Liebe Grüße, heike

  6. Oh ja das war bestimmt ein ganz besonderes Erlebnis in solch einem besonderen Raum Klassik zu erleben und dann so dicht am Künstler. Schön das Du uns mitgenommen hast, diese kleine Kirche ist ja wirklich was ganz besonderes.
    Liebe Grüße
    Kirsi

    • Stift Rein kannte ich, die Kirche am Berg bisher nicht. Es ist wirklich ein besonderer Ort. Und das Konzert wirkt immer noch nach 😊
      Liebe Grüße, heike

  7. Liebe Heike,
    was für ein Abend, der hätte ich mir auch gefallen. Zuerst der herrliche Spaziergang in der Natur und dann ein Konzert in dieser wunderschönen Atmosphäre dieser kleinen Kirche. Zum Nachklingen lassen dann nochmal ein kleiner Spaziergang durch den Wald… Schööön!
    Liebe Grüße
    Ingrid

  8. Spannend, diesmal so ein ganz anderer Spaziergang, durchs Grüne. Was leuchtet da so rot in der Kapelle, ist das mit Lampen angestrahlt? Ah ja, auf einem späteren Bild sieht man es. Das klingt nach einem ganz wunderbaren Abend. Liebe Grüße, Gabi

    • Die rote Beleuchtung war ein bisschen arg rot, aber irgendwie passte selbst das zu diesem verzauberten Abend. Die Musik jedenfalls war ganz wunderbar.
      LG heike

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert