Barcelona mit Leona

Nachdem mein Cape Barcelona vom WKSA 2023 so schnell nichts von mir in letzter Zeit genähtes toppen kann, dachte ich mir, ich lasse den ersten MeMadeMittwoch des Jahres 2024 erstmal ruhig angehen. Und zeige das Langarm-Shirt, das ich im Zuge der Suche nach guten Kombipartnern für das Cape wiederentdeckt habe.

Hier blitzen die Ärmel des Shirts hervor. Oder blitzen eher nicht hervor, da Shirt und Cape nahezu Ton in Ton auftreten. In der Kombination allerdings nur was für nicht allzu kalte Tage, da der Rippenjersey des Shirts nicht gerade dick ist.

Es handelt sich um das Raglanshirt Leona, das es nach wie vor bei Farbenmix gibt. Gekauft habe ich den Schnitt vor mindestens 10 Jahren, denn die ersten Fotos von Version 1 in Kurzarm und grauem Sommerjersey stammen vom Juli 2014. Dieses Shirt habe ich mit Hilfe meiner Schwiegermutter in den Raglanlinien angepasst, so dass mir das Shirt nun wirklich auf den Leib geschneidert ist. Alle nachfolgenden Shirts nach diesem Schnitt habe ich mit der Anpassung genäht. An der wesentlichen Schnittführung mit der hohen Raglanlinie vorne haben wir nichts verändert, nur, dass sich die Raglanlinien besser legen (vor allem im Rücken).

Ich mag gerade diese hoch angesetzte Raglanlinie sehr. Von vorne wirkt es fast ein bisschen wie Sattelärmel. Zweifarbig mit Kontraststoffen würde der Effekt noch besser zur Geltung kommen. Mir ist das jedoch zu sportlich, so dass es bisher nur einfarbige Versionen nach diesem Schnitt gibt. Nach wie vor in Verwendung sind 2 Kurzarmshirts aus dünnem Sommerjersey und das dunkelgrüne Langarmshirt aus Rippenjersey. Die Kurzarmshirts in grau und lindgrün trage ich zumeist als Unterziehshirts unter meine Strickpullover. Das Langarmshirt hingegen durfte öfter mal solo glänzen, in letzter Zeit allerdings selten. Bis ich es gerade wiederentdeckt habe.

Von vorne erst bei genauerem Hinsehen als Raglan erkennbar, da hoch angesetzt. Der Rundhalsausschnitt ist auch eher dezent. Die Jeans ist übrigens Ginger Nummer 3 und die zweite in Version A (Hüfthöhe und gerades Bein).
Hinten ist die Raglanlinie klassischer geführt. Aber immer noch recht hoch angesetzt.
Variation bei Kragen und Ärmelabschluss. Bei der ersten Version habe ich mit „Rollsaum“ aus Jersey experimentiert. Und der Overlocknaht aussen um den Rundhalsausschnitt, um eine Covernaht zu imitieren. Beides mache ich schon lange nicht mehr, bei diesem T-Shirt mag ich es aber nach wie vor.
  • Schnitt/Anleitung: Raglanshirt Leona von Farbenmix
  • Material: ca. 1,3m Rippjersey aus Baumwolle, Kurzarm je ca. 70cm Sommerjersey; gekauft bei Tommy & Lilly in Graz (Geschäft existiert leider schon lange nicht mehr)
  • Kosten: ca. 20€ Langarm; Kurzarm entsprechend weniger
  • Werkzeug: Nähmaschine, Overlock
  • Arbeitszeit: ca. 1,5 Stunden pro Shirt inkl. Zuschnitt

Best of 2023

2023 habe ich tatsächlich bei jedem MMM mit selbstgenähten oder -gestrickten Kleidungsstücken teilgenommen. Oft waren das jedoch gerne getragene Kleidungsstücke, die bereits in den Jahren davor entstanden waren. Beim Durchsehen meiner Ordner nach Teilen aus 2023 habe ich dann gar nicht so viele gefunden. Ein bisschen mehr habe ich schon genäht, aber offensichtlich noch nicht alles verbloggt. Und ich nähe tatsächlich weniger. Und konkreter. Dafür sind dann auch fast nur Kleidungsstücke entstanden, die sich bereits jetzt als Dauerbrenner entpuppen. Meine Top 3 der 2023 entstandenen und beim MMM gezeigten selbstgenähten Kleidungsstücke zeige ich euch nun hier:

An erster Stelle meine Bluse Helga mit Kurzarm aus siennafarbenem Leinen. Kopf an Kopf mit meinem Mantel Marit. Etwas abgeschlagen an dritter Stelle mein Jerseykleid, bei dem ich das Blusenshirt Jersey zu einem Kleid verlängert und mit auffälligen Taschen ergänzt habe.

Kurz und knackig also diesmal. Aber die beste Gelegenheit, auch mal wieder einen langerprobten Schnitt und gerne getragene Kleidungsstücke daraus zu präsentieren. Und jetzt gehe ich nachsehen, ob die gutgekleideten Ladies in selbstgenähter Kleidung beim MeMadeMittwoch auch auf Altbewährtes setzen oder lieber Neues ausprobiert haben. Oder gar in extra für Silvester genähter Kleidung glänzen. Und wie ihre Top für 2023 aussehen. Bis zum nächsten Mal.

22 Kommentare

    • Mit ein Grund warum mich der Schnitt damals fasziniert hat. Etwas später gab es dann Shirt und Jerseymantel mit Sattelärmeln bei Ottobre, das ist noch eine Stufe mehr.
      Liebe Grüße, heike

  1. Bei Raglan habe ich noch nie darauf geachtet, wie die Nahtlinien verlaufen. Deine Beschreibung finde ich sehr spannend. Andrerseits habe ich Raglan bisher auch nur gestrickt und nicht genäht. Beim Stricken, denke ich jedenfalls, hängt die Linienführung auch vom Muster und dem verwendeten Garn ab. LG Gabi

    • Raglan ist ja meist recht schräg und das Vorderteil dementsprechend kürzer. Und ein Teil des Raglanärmels bildet auch den Halsausschnitt mit. Bei diesem Raglan hier ist dieser Anteil sehr schmal und das Vorderteil sehr viel höher. Gefällt mir nach wie vor gut so 😊 Raglan stricke ich auch gerne 😊
      Liebe Grüße, heike

  2. Farbenmix 🙂 Da kommen Erinnerungen auf, denn das war der Labelname, als ich angefangen habe zu nähen. Vieles – vor allem bei den Kindersachen – war mir viel zu wild gemixt, aber dieser Raglanschnitt ist wirklich eine Entdeckung. Das es irgendwann so ruhig um den Anbieter geworden ist, ist schon erstaunlich.

    • Ich habe auch viele Kinderschnitte von farbenmix. Und natürlich die vielen Taschenspieler Schnitte. Es ist auch bei mir so, viele Schnitte aus meinen Anfangstagen, als ich wieder zu nähen anfing, stammen von farbenmix.
      Liebe Grüße, heike

  3. Gute Basicshirts in kurz und lang und den richtigen Farben sind auf keinen Fall langweilig oder banal. Sie sind essentiell und dein Shirt gefällt mir sehr gut. Dieser hohe Raglanschnitt ist spannend und ich frage mich, wie sich genau das auf die Passform und den Sitz auswirkt. Ich glaube Anpassung und Optimierung sind Themen, mit denen ich mich in 2024 mehr beschäftigen werde. Und ich freu mich viel von dir zu sehen und lesen.
    LG Miriam

    • Ich kann mich erinnern dass wir im Rücken an den Raglanlinien anpassen mussten, da war zu viel Stoff und der Halsausschnitt stand ab. Vorne passte es ganz gut. Diese Rundung des Raglan nach oben hin schmiegt sich recht gut an. Ich habe mir auch vorgenommen, 2024 etwas mehr Sorgfalt in Anpassung zu legen. Mal sehen, wie das mit der wenigen Nähzeit und meiner Ungeduld schnell fertig zu werden einhergeht. In diesem Sinne werden wir uns wohl gegenseitig inspirieren 😊
      Liebe Grüße, heike

  4. Schick sieht alles aus. (für mich persönlich sind die Ärmel an den Shirts etwas zu kurz, weil ich nicht mehr so schöne Arme habe mag ich da ein ganz paar cm mehr 🙂 aber ansonsten ist das ein ganz toller schnitt und sehr vielseitig)
    Liebe Grüsse
    Nina

    • Bisher mochte ich längere Ärmel an den Oberarmen an mir gar nicht. Aber auch meine Oberarme werden langsam so, dass man sie besser bedeckt 😉 Das vor den Vorhang holen dieses alten Schnitts hat auch bewirkt, dass ich mal wieder ein paar Shirts danach nähen werde.
      Liebe Grüße, heike

  5. Ein gut angepasster Shirt-Grundschnitt ist Gold wert und dein Cape habe ich schon still bewundert-ein ganzganz tolles Stück!
    LG von Susanne

  6. Das Cape ist großartig geworden! Ich bin erst jetzt dazu gekommen, es zu bewundern. Den neuen Mantel habe ich auch verpasst, da muss ich direkt nochmals schauen gehen… Liebe Grüße Manuela

    • Danke liebe Manuela 😊 Momentan sticht der Mantel das Cape, er ist bei weitem alltagstauglicher. Mal sehen, wie es wird wenn ich wieder mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre…
      Liebe Grüße, heike

  7. Hallo Heike,
    deine Shirt-Parade gefällt mir sehr gut. Den Raglan erkennt man wirklich kaum von vorne.
    Deine drei Lieblinge hast du gut ausgesucht, sie sehen alle sehr schön aus.

    LG, Heike

    • Danke liebe Heike 😊 Ich habe direkt wieder Lust mal wieder ein Shirt nach diesem Schnitt zu nähen.
      Liebe Grüße, heike

    • Ich fand auch interessant, dass der an sich sportlich konnotierte Raglanschnitt und der an sich auch eher sportliche Rippenjersey zusammen ein eher elegantes Kleidungsstück ergaben. Die dunkle Farbe hat da allerdings auch ziemlich Anteil daran. Gute Basisteile sind wichtig, werden sie doch oft getragen.
      Liebe Grüße, heike

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