Ende April in Wien

Ende April in Wien habe ich nette Blogger- und Nähfreundinnen getroffen, ein paar Ausstellungen besucht (leider beiweitem nicht alle die ich zu der Zeit sehen wollte), einen schönen Stadtspaziergang gemacht, ein bisschen Stoff gekauft (ach) und überhaupt ein paar schöne Tage verbracht. Auslöser für das Wochenende in Wien war der Schneidereimarkt, der am 26.+27. April zum wiederholten Mal im schönen Ambiente der Orangerie von Schloss Schönbrunn stattfand.

Der Ausstellungsteil

Bereits Donnerstag freinehmen ging nicht, also erst am Freitag Vormittag rein in den Flixbus und ab nach Wien. Die Betten in der Wohnung bezogen, Constanze, die Gabi vom Bahnhof abholen wollte, die Wohnungsschlüssel in die Hand gedrückt und mit dem Bus zur Albertina gefahren. Denn der verbleibende Freitag Nachmittag war meine einzige Chance auf Museum.

Wenn man den Hasen auf dem Würstelstand erblickt, kann man die Albertina nicht mehr verfehlen, denn man steht direkt davor. Noch ein bissi nach rechts drehen, ah, ja, da.

Kurz überlegt, ob ich die Zeichnungen überhaupt noch zeigen soll, nachdem Susanne diese Elogie an gezeichnete und gemalte Hände und Füße gepostet hat, aber dann beschlossen, man kann die Werke nicht oft genug zeigen.

Das Handbild schlechthin. Dürers „Betende Hände“ (Ausschnitt). Albrecht Dürer, Die betende Hände, 1508, Pinsel in Schwarz, Grau und Weiß, auf blau grundiertem Papier, Albertina Wien
Das gefiel mir Buchliebhaberin noch besser: Albrecht Dürer, Hand mit Buch, 1506 (Ausschnitt), Pinsel in Schwarz, Grau und Weiß auf blauem Papier, Albertina Wien
Raffaellino del Garbo, Sieben Handstudien und Skizze eines Kopfes, ca. 1500-1510; Metallstift, verstärkt durch Feder in Braun, stellenweise laviert, weiß gehöht, auf graubraun grundiertem Papier; Albertina Wien

Thematischer Übergang zu einer Ausstellung, die mich noch mehr beeindruckt hat als die Meister der Renaissance. Die Künstlerin Jenny Saville kannte ich zuvor nicht. Bzw. hatte erstmals kurz davor bei mamimade über sie und die Ausstellung gelesen. Danke, Susanne, für den Tipp!

Ausschnitt aus Jenny Saville, Persephone, 2019-2021; Acryl, Pastell und Kohle auf Leinwand; Privatsammlung
Ausschnitt aus Jenny Saville, Gaze, 2021-2024; Öl und Acryl auf Leinwand; Privatsammlung
Jenny Saville, Circe II, 2019-2021; Acryl, Öl, Oil Stick, Pastell auf Leinen; AB Collection
Gänzlich anders, aber nicht minder etwas in mir berührend waren die kleinen Schwarz-Weiß-Fotografien der mit 22 aus dem Leben gegangenen Künstlerin Francesca Woodman. Kein Foto von mir wäre ihnen und ihr gerecht geworden, also gibt es auch keine.

Gegen diese beiden konnten die zumeist alten Männer in den restlichen Ausstellungen dann nur noch abstinken. Soll jetzt nicht abwertend sein. „Matthew Wong – Vincent van Gogh“ fand ich schon auch interessant. Aber dieses tiefergehende, das habe ich da nicht ge- und empfunden. Und die Dauerausstellung „Monet bis Picasso“ ist jedes Mal wieder was sie halt ist, eine beeindruckende Sammlung.

Der Freundinnen-treffen Teil

Bereits im Jahr zuvor geplant, hat es endlich funktioniert, dass bis auf Eine alle regelmäßigen Teilnehmerinnen unseres zweiwöchentlichen Online-Nähkränzchens es einrichten konnten und aus weiter entfernten Ecken Deutschlands angereist sind. Online Treffen sind nett und komfortabel, aber Treffen in Echt sind ungleich viel netter 🙂

Es war so nett, wir hatten so viele schöne Gespräche und so viel Spaß, auch mit den beiden begleitenden Männern, dass es irgendwie keine Fotos davon gibt. Nicht vom ersten gemeinsamen Abendessen und auch nicht vom zweiten, und auch nicht von den Treffen dazwischen. Nur ein Foto von Oben auf das nächtliche Wien. Ja, doch, es gibt ein paar Fotos. Aber die sind privat 🙂

Der Stoffe-kaufen Teil

Kommt jetzt endlich der versprochene Schneidereimarkt? Geduld, der kommt schon noch. Zeitlich und vom Stoffe kaufen her auch würde er tatsächlich vorher kommen, aber…

… mit den weithergereisten Nähfreundinnen zusammen die Komolka-Erfahrung machen, die gehört direkt nach Freundinnen treffen.
Wien ist die Stadt der Bälle. Nur hier kann sich vermutlich ein Stoffgeschäft halten, dessen mindestens halbe Fläche alle Stoffe und Materialien beherbergt, die man sich für ein Ballkleid nur vorstellen kann. Ich war nach meinem Erstbesuch ein halbes Jahr zuvor nun auch erst zum zweiten Mal dort und habe genauso mit gestaunt. Fündig wurden wir alle, Stoffdiät hin oder her, dann im Untergeschoss bei den Schnäppchen der Alltagsstoffe. Stoffsouvenir aus Wien muss schließlich sein.
Und danach in ein echtes Wiener Kaffeehaus gleich ums Eck auf einen kleinen Brauen oder eine Melange auch. Wo sich dann auch ein Teil der begleitenden Männer wieder einfand.

Den Stadtspaziergang durch Wien, den Constanze und ich dann nach dem Abschied von den anderen nur noch zu zweit absolvierten, gab es bereits im Mai beim Monatsspaziergang zu sehen.

So, aber jetzt:

Der Schneidereimarkt Teil

Wie bereits im Jahr zuvor hatten Gabi und Constanze wieder einen gemeinsamen Stand. Das Textilportal und Texte & Textilien nicht nur bei den gemeinsamen Podcast-Folgen bestens abgestimmt. Ich war das Backup, das beiden zwischendurch auch die Möglichkeit gab, sich auch im großen Saal umzusehen und neue Bekanntschaften zu machen und alte wiederzutreffen. Wie z.B. die Schneidermeisterin, die hier so schön anschaulich verschiedene Taschen- und Kragenformen präsentiert.

Und natürlich brachte auch der Schneidereimarkt ein Treffen mit lieben Bloggerfreundinnen und netten Frauen, die ich im weitesten Sinne über das Bloggen und Handarbeiten kennengelernt habe.

Eines meiner persönlichen Highlights vom Schneidereimarkt: einige der Werke aus den Nadeln der 1. Wiener Sticker*innen Gilde (@stickerinnengilde)

Wenn frau schon so nah an der Trennscheibe ist, muss auch ein Blick auf die andere Seite sein. Ja, so ein Wintergarten würde mir auch gefallen 🙂
Gefällt auch von außen.
Diesmal hätte Tina sogar recht damit, dass die Farben von Hut und Strickjacke nicht ganz passen. Wird es in der Kombi auch nicht mehr geben, gefällt mir selbst nicht. Auch nicht die Jacke zur Hose. Try and Error. Dafür ist die Blumenwiese sehr apart.

Der letzte Teil

Entdecke den Fehler (Scherzboldmade)

Wenn alles blüht, ist es Frühling. Nicole sucht Blühendes zwar erst jetzt im Juni, aber die Aprilblüten in den Beeten, Wiesen und Baumkronen sind sicher auch willkommen.

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