Manuela von Twill & Heftstich und Tina von Sie näht schon wieder haben sich entschlossen, für sich und für uns einen Sewalong zum Thema Hemdblusenkleid zu organisieren. Jetzt habe ich ja ein gewisses Thema mit Hemdblusenkleidern. Ich mag sie sehr gerne – an anderen. An mir habe ich meist die Impression einer Kittelschürze meets Labormantel. Ihr wisst schon, das Ding, mit dem die weiblichen Generationen vor uns im Alltag bekleidet herumliefen. Zumindest dort am Land, wo ich aufwuchs. Kein Bild, wie man sich selbst gerne sehen möchte. Andererseits hatte ich mal ein hemdblusenartiges Kleid vom Kleiderschweden aus schwarzer Baumwollpopeline, das durchaus ansprechend aussah. Es kommt also immer nur auf den Schnitt an. Kombiniert mit dem passenden Stoff. Trotz kaum vorhandener Nähzeit nehme ich also die Herausforderung an.
Und gestehe am besten gleich mal vorneweg, dass ich ja nur auf die Herausforderung gewartet habe. Denn warum sammeln sich hier Nähzeitschriften, von denen ich einige Ausgaben hauptsächlich wegen mich ansprechender Hemdblusenkleidschnitte gekauft habe? Eben. Danke also an Manuela und Tina für die Herausforderung und den Sewalong.
Die Schnittsammlung
Ich habe also alle vorhandenen Schnitte hervorgekramt. Und da kam dann tatsächlich gar nicht so wenig zusammen. Ein paar sind gleich ausgeschieden, die zeige ich nicht mal. Die Auswahl, die übrig blieb, lässt sich grob in 3 Kategorien einteilen.
- Kleider mit Bundnaht und Rock, deren Oberteil aus einer Hemdbluse besteht
- Überlange Hemden
- und nicht eindeutig einer der beiden ersten Kategorien zuordenbares
Was diese 3 Kategorien angeht, habe ich keine eindeutigen Präferenzen. Ich kann mir tatsächlich alles vorstellen. Auch Lang- oder Kurzarm habe ich noch nicht endgültig festgelegt. Den Ausschlag wird vermutlich am Ende geben, ob auch ein passender Stoff vorhanden ist. Noch gibt es keine endgültigen Zuordnungen. Aber vielleicht zeige ich erstmal die Schnitte. Achtung, es sind viele. Ich habe bewusst nicht reduziert, weil vielleicht die eine oder andere auch noch auf der Suche nach einem Schnitt ist.
Kat. 1 Hemdblusenkleid





Kat. 2 Überlange Hemden




Kat. 3 Rest

Und dann gibt es noch einen Schnitt, der seit Juli letzten Jahres auf der Nähliste steht, den ich aber bislang noch nicht besitze:



Beim Nähtreff in Mettingen konnte ich Constanzes Shirtdress in auberginefarbener Popeline anprobieren und Mechthilds Geburtstags-Shirtdress in blitzblauem Leinen bewundern. Ohne Hose darunter wäre etwas vorteilhafter gewesen, aber was soll’s. Die passende auberginefarbene Popeline habe ich im Januar diesen Jahres auf dem Berliner Maybachufermarkt gefunden. Und ja, ich habe Constanze gefragt, ob es ihr recht ist, und sie hat nichts dagegen. Wir wohnen weit genug auseinander, dass wir vermutlich nie gleichzeitig mit dem Kleid angetroffen werden.
So, jetzt stehe ich also vor der Qual der Wahl. Und kann mich tatsächlich nicht entscheiden. In der engeren Auswahl sind:
- McCall’s M6891 in Rocklänge A/B und Ärmelvariante D, vorzugsweise aus schwarzem Leinen. Oder doch in Karo?
- LMV Karen aus Viskose in creme/schwarz/rost mit grafischem Muster (nicht vorhanden, aber lokal kurzfristig erwerbbar)
- Saint Dress aus khakifarbener Hemdenpopeline (3m vorhanden)
- Burda 116 in glattem Blusenleinen in Schwarz (vorhanden)
- Shirt Dress in auberginefarbener Hemdenpopeline (3m vorhanden, dafür Schnitt noch nicht)
Die passende Stoffauswahl
Inklusive der oben bereits provisorisch den Schnitten zugeordneten und hier nochmal angeführten stehen nach Sichtung meines nicht gerade kleinen Stofflagers folgende Stoffe zur Auswahl:
- Hemdenpopeline, jeweils 3m in Aubergine, Petrol, Khaki
- feines glattes Blusenleinen, Schwarz, in 2m und 2,2m
- Leinen, je etwa 2m (tlw. etwas mehr) in Schwarz, Petrol, Khakigrün
- Baumwoll-Dobby in Rotbraun, davon 2m, allerdings nur 1,10m breit (bei Bedarf lokal kurzfristig erwerbbar)
- Viskosetwill je 3m in Rost und Orange-Grau kariert
- Flanell wäre auch noch vorhanden, sogar in kariert, aber mir ist gerade nicht nach Winterkleid nähen
Meine Überlegungen zum Stoff sind folgende: Ein Hemdblusenkleid, vor allem in der Variante überlanges Hemd, benötigt meiner Ansicht nach eher auch einen Hemdenstoff. Dichte Hemdenpopeline kann ich mir deshalb gut vorstellen. Leinen wäre toll, müsste dann aber eher glatt gewebt sein, also eher Blusenleinen. Das vorhandene fällt in diese Kategorie, ist aber gegen das Licht ziemlich durchscheinend, müsste also im Rockteil entweder gedoppelt oder mit passendem Unterrock bzw. -kleid versehen werden. Das „normale“ Leinen scheint mir für ein Hemdblusenkleid fast zu grob. Viskose ist, zumindest meiner Meinung nach, nur für einige wenige der Schnitte gut geeignet. Andererseits ist gerade der orange-grau karierte Viskosetwill einer von der weniger schlüpfrig-glatten Variante und könnte ich mir durchaus für M6891 vorstellen. Da es sich um einen günstigen 3m-Coupon von Wasted Fabrics handelt, würde ich das ganze als tragbares Probemodell ansehen und bei Gefallen den Schnitt in schwarzem Leinen (eher irgendwann) nochmal nähen.

Das zeigen dieses einen Stoffes heißt noch nicht, dass die Entscheidung bereits gefallen ist. Ich bin von einer Entscheidung für Schnitt und Stoff noch fast genauso weit entfernt wie zuvor. Erstelle ich nun die Regel, nur bereits Vorhandenes zu verwenden, entfallen 2 der 5 in der engeren Auswahl. Damit allerdings leider auch das Shirtdress. Nun würde mich eure Meinung interessieren.
Aufräumen.Organisieren.Planen waren in unterschiedlichen Gewichtungen beteiligt an der Planung meines zukünftigen Hemdblusenkleids, für das dominierende Letztere gibt es ein weiteres angekreuztes Feld beim BINGO! von antetanni.
Wohoooo, die Schnitte haben jeder für sich das gewisse Extra. Mein Favorit wäre ja Burda 116 oder Runa, aber auch das Stokx Patterns sieht großartig aus. Alle mega. Ich bin gespannt, was du zaubern wirst.
Liebe Grüße
Anita
Ich bin auch gespannt, denn ich bin so unschlüssig, welcher Schnitt es werden soll. Stokx Pattern will ich unbedingt irgendwann nähen, aber ich glaube, diesmal schöpfe ich nur aus bereits vorhandenem.
Liebe Grüße, heike
Ja, Du scheinst wirklich auf diesen Moment gewartet zu haben! Ich bin schwer beeindruckt von Deiner Sammlung von Hemdblusenkleidern. Von Deiner engeren Auswahl gefällt mir am besten Karen aus der LMV und Mod. 116 aus der Burda 9/2014. Irgendwie sehe ich Dich eher in einer schmaleren Silhouette als in einem Hemdblusenkleid mit weit schwingendem Rock. Irgendwo zwischen elegant und sportlich. Und diese beiden Schnitte kommen da am nächsten heran. Und ich finde Aubergine als Kleiderfarbe toll…
Ich bin sehr auf Deine endgültige Auswahl gespannt.
Liebe Grüße Manuela
Die Sammlung ist ja entstanden, weil ich mir ein Hemdblusenkleid-Kleid nähen wollte. Jetzt, mit zunehmend verschwindender Taille, werden die nicht die Mitte betonenden Hemdblusenkleider interessanter 😉
Aubergine mag ich auch sehr, obwohl es in meinem Kleiderschrank bisher eigentlich nicht vertreten ist. Ist auch der geringen Auswahl geschuldet. Und ist deshalb definitiv für das Stokx Shirtdress reserviert, denn das bilde ich mir in genau der Farbe ein. Das werde ich jedoch ein andermal nähen, für den Sewalong habe ich mich für Vorhandenes entschieden. Hm, ob ich für Karen auch einen Stoff aus dem gut gefüllten Lager finde? Mal sehen, es bleibt spannend.
Liebe Grüße, heike
Ich denke das Burda 116 verdient einen auf, der die besondere Taschenlösung zur Geltung bringt, da kann ich mir schwarz nicht so gut vorstellen. Der Schnitt von Ann Ringstrand und das McCalls haben für mich die geringste Kittelschürzengefahr. Und ohne, dass ich weiß warum, würde ich, hätte ich denn eine Stimme, für das Saint Dress stimmen. Vielleicht auch weil nicht schwarz, sondern Khaki.
Grüße, Tina
Burda 116 hätte ich sehr gerne aus dem siennafarbenen Leinen genäht, aus dem letztes Jahr bereits 2 Blusen entstanden sind. Aber davon habe ich nur noch Reste, die nicht mal mehr gut für eine kurze ärmellose Bluse reichen. Und ob ich die Taschen wirklich in einer kontrastierenden Farbe machen möchte? Eher nicht. Die Taschen sind überhaupt ein wunder Punkt, die finde ich nämlich viel zu hoch, um praktikabel zu sein und habe tatsächlich schon überlegt, wie man das besser gestalten könnte, ohne das Besondere zu zerstören. Noch bin ich zu keinem guten Ergebnis gekommen.
Ich habe gerade den McCall’s Schnitt aus der Verpackung genommen und mir die enthaltene Nähanleitung genauer angesehen. Und bin absolut geflasht. Der Schnitt enthält viele Linien, an denen man Änderungen ansetzen kann. Z.B. für FBA. Und es gibt einen eigenen Fit Guide für alle möglichen Anpassungen. Warum entdecke ich das erst jetzt? Wenn ich das alles durchexerziere, habe ich dann zwar vielleicht einen gut angepassten Schnitt, bin aber erst in 5 Monaten und nicht in 5 Wochen fertig. Das sollte ich dir als einer der Meisterinnen der Schnittanpassung allerdings besser nicht erzählen 😉
Liebe Grüße, heike